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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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1 Entwicklungen im österreichischen Innovationssystem<br />

den Erwerb von Zusatzqualifikationen (z.B.<br />

Auslandserfahrungen) ermöglichen. Am Beispiel<br />

nicht-monetärer Maßnahmen, wie dem<br />

Mentoring-Programm an der Universität Wien<br />

oder dem Coaching-Programm zum Abbau der<br />

Unterrepräsentation von Frauen an der Universität<br />

Graz, hat sich zudem herausgestellt,<br />

dass Individualförderungen dann besser auf die<br />

Zugangschancen von Frauen in höhere wissenschaftliche<br />

Positionen wirken, wenn die strukturellen<br />

Bedingungen bzw. das Beschäftigungsumfeld<br />

in die Maßnahmen integriert sind.<br />

Neben den positiven Effekten stoßen Fördermaßnahmen<br />

jedoch auch an Grenzen.<br />

Durch die Maßnahmen werden zwar die Zugangschancen<br />

zur wissenschaftlichen Beschäftigung<br />

erhöht (beispielsweise durch Qualifizierungsförderung),<br />

die Umsetzbarkeit der erworbenen<br />

Qualifikationen hängt jedoch von unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen, primär der<br />

Beschäftigungssituation an Universitäten <strong>und</strong><br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen,<br />

ab. In vielen Fällen führt die Förderung zu einer<br />

Verbesserung der Startposition der Geförderten<br />

gegenüber den Nicht-Geförderten <strong>und</strong><br />

damit zu einer Beschleunigung des Karrierefortschritts.<br />

Indem diskriminierende Mechanismen<br />

ausgeschaltet werden <strong>und</strong>/oder individuelle<br />

Unterstützung angeboten wird, sollen<br />

geförderte Frauen im Vergleich zur männlichen<br />

Konkurrenz eher bestehen können. Es<br />

hat sich jedoch auch gezeigt, dass dies in erster<br />

Linie <strong>für</strong> jene Frauen möglich ist, die sich bereits<br />

im universitären System befinden. Für<br />

Frauen, die außerhalb der Universitäten angesiedelt,<br />

als freie Wissenschafter/innen tätig<br />

oder in außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

beschäftigt sind, ist dies wesentlich<br />

schwieriger zu realisieren.<br />

Hier ist gr<strong>und</strong>sätzlich festzuhalten, dass<br />

sich der überwiegende Teil der gesetzten frauenfördernden<br />

Maßnahmen an Wissenschafte­<br />

rinnen richtet, die an der Universität beschäftigt<br />

sind, d.h., häufig an jene, die ihre Karriere<br />

bereits begonnen haben. Vergleichsweise weniger<br />

angesprochen werden Studentinnen <strong>und</strong><br />

Absolventinnen, ebenso wie Professorinnen,<br />

freie <strong>und</strong> außeruniversitäre Wissenschafterinnen.<br />

Eine stärkere Berücksichtigung der außeruniversitären<br />

Forschung erscheint aber aus<br />

zweierlei Gründen verstärkt notwendig: Außeruniversitäre<br />

<strong>und</strong> industrielle Forschung<br />

werden <strong>für</strong> Wissenschafterinnen zunehmend<br />

wichtigere Beschäftigungsbereiche; <strong>und</strong> die<br />

Arbeitsbedingungen sind dort, soweit erforscht,<br />

<strong>für</strong> Frauen noch schwieriger als im<br />

Universitätsbereich.<br />

Eine gewisse Schwerpunktsetzung auf Beschäftigte<br />

in der außeruniversitären Forschung<br />

erfolgt in der ministeriumsübergreifenden Initiative<br />

fFORTE – Frauen in Forschung <strong>und</strong><br />

Technologie. Mit fFORTE wurde ein in sich<br />

stimmiges Programm geschaffen, das <strong>für</strong> seinen<br />

Zielbereich, die Förderung von Frauen in<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Technologie, innovative<br />

Wege beschreitet <strong>und</strong> viele der angesprochenen<br />

Förderlücken abdeckt. Es werden dabei<br />

nicht nur neue Maßnahmen konzipiert, sondern<br />

auch bewährte Maßnahmen integriert<br />

<strong>und</strong> verstärkt der Hochschulzugang bzw. die<br />

Frage der Studienwahl angesprochen. Außerdem<br />

ist es explizite Zielsetzung von fFORTE,<br />

auch den außeruniversitären Bereich sowie die<br />

unternehmensnahe Forschung anzusprechen<br />

<strong>und</strong> damit die Durchlässigkeit zwischen den<br />

beiden Sektoren zu verbessern. Die Initiative<br />

hat einen deutlichen Schwerpunkt in den Bereichen<br />

der Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik 42 ,<br />

kann aber als Vorbild gesehen werden, das<br />

auch auf andere Disziplinen bzw. Richtungen<br />

ausgedehnt werden könnte.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden,<br />

dass punktuell ansetzende Maßnahmen die angestrebten<br />

Wirkungen schwieriger erreichen als<br />

42 Ausnahmen stellen hier die interdisziplinär ausgerichteten Projekte Gender IT!, fFORTE Coaching <strong>und</strong> fFORTE Fellowships dar.<br />

58<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>

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