und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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Im Rahmen der strategischen Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> der Gewichtung von Forschung <strong>und</strong> Lehre<br />
verweist der Großteil der Universitäten auf die<br />
ebenbürtige Bedeutung von Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre (vgl. Abbildung 27). Bei den medizinischen<br />
Universitäten kommt hier auch die Patientenbetreuung<br />
als zusätzliches Ziel hinzu.<br />
Als postgraduale Universität setzt die Donauuniversität<br />
Krems auf die wissenschaftliche<br />
Weiterbildung, betreibt dazu aber auch wissenschaftliche<br />
Forschung zur Unterstützung der<br />
Lehre. Im einhelligen Tenor weisen alle Universitäten<br />
darauf hin, dass die forschungsgeleitete<br />
Lehre ein zentraler Gr<strong>und</strong>satz ist, womit<br />
sie sich aus eigener Sicht auch gegenüber der<br />
zunehmenden Konkurrenz durch Fachhochschulen<br />
positionieren wollen.<br />
Methodisch gehen Universitäten dabei entlang<br />
des klassischen Strategieplanungsprozesses<br />
vor, indem sie ausgehend von Visionen <strong>und</strong><br />
Leitsätzen Ziele <strong>und</strong> Strategien definieren, die<br />
sodann häufig <strong>für</strong> die Bereiche Forschung, Lehre<br />
<strong>und</strong> Administration weiter operationalisiert<br />
werden. Darauf aufbauend werden sodann einzelne<br />
Maßnahmen definiert <strong>und</strong> eine Ressourcenplanung<br />
vorgenommen.<br />
2.1.2 Stärkung der Forschung<br />
Um die Forschung zu stärken, beschreiten<br />
Universitäten ähnliche Strategien, nämlich die<br />
Konzentration auf ausgewählte Themen. Die<br />
Medizinische Universität bringt dies im Entwicklungsplan<br />
zum Ausdruck, <strong>für</strong> sie bedeutet<br />
Profilbildung eine Fokussierung auf Forschungsschwerpunkte.<br />
Alle Universitäten<br />
wollen dabei die existierenden Stärken ausbauen<br />
<strong>und</strong> damit zugleich die internationale<br />
Wahrnehmung ausbauen. Die Wirtschaftsuniversität<br />
Wien will etwa „in zentralen Feldern<br />
im internationalen Vergleich zur Spitze gehören“,<br />
die Medizinische Universität Wien ist<br />
bestrebt „konkurrenzfähige Stärken“ weiter<br />
auszubauen, die Universität Innsbruck will in<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong><br />
2 Die österreichischen Universitäten im Wandel<br />
„wenigen Forschungsschwerpunkten weltweit<br />
bekannt werden“ <strong>und</strong> die Universität Salzburg<br />
sich in einigen Fächern zu einer der „bei Studierenden<br />
<strong>und</strong> Lehrenden begehrtesten Universität<br />
Europas entwickeln“. Dies bedeutet<br />
allerdings zugleich immer auch Umverteilung,<br />
das heißt, erfolgreiche Fächer auf Kosten weniger<br />
erfolgreicher Fächer zurückzufahren.<br />
Um dieses Ziel der stärkeren Konzentration<br />
<strong>und</strong> Bündelung auf Themen zu realisieren, stehen<br />
Universitäten vor schwierigen Aufgaben.<br />
Es gilt, gewachsene Strukturen aufzubrechen<br />
<strong>und</strong> stärker zu flexibilisieren <strong>und</strong> gemeinsame<br />
Stärken <strong>und</strong> Themen zu definieren <strong>und</strong> Prioritäten<br />
zu setzen. Der Gesamtentwicklungsplan<br />
kann dabei nicht die Summe individueller Fakultätsentwicklungspläne<br />
sein, sondern hat<br />
übergreifende Themen <strong>und</strong> Schwerpunkte zu<br />
definieren. Im Rahmen der Konzentration <strong>und</strong><br />
Bildung von Schwerpunkten versuchen alle<br />
Universitäten unterschiedliche Fächer zu vernetzen,<br />
womit sie zugleich zunehmend auf interdisziplinäre<br />
Forschung setzen. Durch diese<br />
interdisziplinäre Schwerpunkt- <strong>und</strong> Zentrenbildung<br />
sollen neue wissenschaftliche Durchbrüche<br />
<strong>und</strong> Innovationen ermöglicht werden.<br />
Die Universität Wien, Medizinische Universität<br />
Wien <strong>und</strong> Universität Innsbruck bringen<br />
etwa explizit zum Ausdruck, dass Innovationen<br />
vor allem an den Rändern von Disziplinen<br />
entstünden, weshalb die Vernetzung zwischen<br />
unterschiedlichen Disziplinen im besonderen<br />
Maße gefördert werden solle. Die Medizinische<br />
Universität Wien argumentiert etwa, dass<br />
sie beabsichtigt, konkurrenzfähige Stärken<br />
weiter auszubauen, dass sie zugleich aber innovative<br />
Projekte fördern wolle, um längerfristig<br />
neue Schwerpunkte aufzubauen.<br />
Universitäten stehen dabei in einem Spannungsfeld:<br />
Sie wollen <strong>und</strong> müssen sich einerseits<br />
auf ausgewählte Forschungsthemen konzentrieren,<br />
wollen aber andererseits die notwendige<br />
Breite <strong>für</strong> innovative Entwicklungen<br />
aufrechterhalten. Dabei ist die fachliche Breite<br />
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