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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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1 Entwicklungen im österreichischen Innovationssystem<br />

1.3.5 Steuerliche F&E-Förderung<br />

Generell gewinnen indirekte/steuerliche Instrumente<br />

zur Förderung von F&E in Unternehmen<br />

an Bedeutung (Schibany <strong>und</strong> Jörg<br />

2005). Steuerliche F&E-Förderung entlastet die<br />

Unternehmen in Form der zu zahlenden Körperschaftssteuer.<br />

Da Steuererleichterungen<br />

den Cashflow der Unternehmen erhöhen <strong>und</strong><br />

F&E-Aufwendungen in der Regel aus dem<br />

Cashflow finanziert werden, erleichtern sie die<br />

Finanzierung von F&E. Durch den steuerlichen<br />

Entlastungseffekt von F&E-Aufwendungen<br />

im Vergleich zu anderen Aufwendungen<br />

werden Unternehmensentscheidungen über<br />

die Allokation finanzieller Ressourcen in<br />

Richtung F&E gelenkt.<br />

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre sind eine<br />

Reihe von Ländern in die steuerliche F&E-Förderung<br />

von Unternehmen eingestiegen (z.B.<br />

Großbritannien) bzw. haben diese in jüngster<br />

Zeit zum Teil weiter ausgebaut (z.B. Japan).<br />

Heute setzen 12 der EU-15 Länder sowie alle<br />

großen außereuropäischen OECD-Länder<br />

(USA, Japan, Südkorea, Australien, Kanada) auf<br />

steuerliche Anreizmechanismen zur Stimulierung<br />

von F&E. In der EU-15 verfügen derzeit<br />

Tabelle 4: Mix an steuerlichen F&E-Fördermaßnahmen<br />

Deutschland, Griechenland <strong>und</strong> Irland über<br />

keine steuerliche F&E-Förderung. In Finnland<br />

<strong>und</strong> Schweden existiert eine steuerliche Förderung<br />

der Kosten <strong>für</strong> ausländisches F&E-Personal<br />

(bzw. anderes „Schlüsselpersonal“), in Belgien<br />

besteht ein Personalkostenzuschuss <strong>für</strong><br />

zusätzlich eingestelltes F&E-Personal.<br />

Die Gründe <strong>für</strong> diese Entwicklungen sind<br />

vielfältig. Erstens ist die steuerliche F&E-Förderung<br />

ein Förderinstrument, welches einen<br />

geringen Markteingriff darstellt <strong>und</strong> technologieneutral<br />

ist. Zweitens dienen steuerliche<br />

Förderinstrumente auch dazu, F&E-Aktivitäten<br />

in der Breite zu fördern <strong>und</strong> dadurch Unternehmen<br />

zu erreichen, die nur schwer Zugang<br />

zu Technologieprogrammförderungen oder<br />

staatlichen F&E-Aufträgen haben – wie z.B.<br />

Kleinunternehmen, Unternehmen außerhalb<br />

von Hochtechnologiefeldern oder Dienstleistungsunternehmen.<br />

Drittens stellt die steuerliche<br />

F&E-Förderung ein sehr flexibles Instrument<br />

dar, welches in der konkreten Ausgestaltung<br />

gut an das existierende Fördersystem<br />

(bzw. Steuersystem) angepasst werden kann.<br />

Daher ist auch die Varianz der realisierten<br />

steuerlichen F&E-Fördermodelle beachtlich<br />

(vgl. Tabelle 4).<br />

Maßnahme Länder<br />

Volumen der F&E-Ausgaben (volumensbasiert) Großbritannien 1 , Kanada 2 , Italien<br />

Anstieg der F&E-Ausgaben (inkrementell) Belgien 3 , Frankreich, USA, Japan, Korea<br />

Gemischtes System (volumen <strong>und</strong> inkrementell) Österreich, Portugal, Spanien 4 , Australien<br />

Lohnsteuer <strong>und</strong> Sozialabgaben von F&E-Personal Niederlande<br />

Einkommenssteuer <strong>für</strong> F&E-Personal Finnland, Schweden, Dänemark, Niederlande<br />

1 Es gibt unterschiedliche Regelungen <strong>für</strong> KMU <strong>und</strong> Großunternehmen<br />

2 Neben der Regelung auf B<strong>und</strong>esebene gibt es eigene Regelungen auf B<strong>und</strong>esländerebene<br />

3 Gilt pro zusätzlichem Mitarbeiter<br />

4 Neben der nationalen Regelung gibt es eigene Regelungen <strong>für</strong> manche B<strong>und</strong>esländer<br />

Quelle: Europäische Kommission (2003)<br />

Die Kosten einer steuerlichen F&E-Förderung hängen stark von der Ausgestaltung des Instru­<br />

42 Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>

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