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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />

sehr unterschiedlich. Sucht man hier<strong>für</strong> nach<br />

Ursachen, so sind diese in der unterschiedlich<br />

starken Absorptionsfähigkeit des Industriesektors,<br />

der wissenschaftlich-technischen Attraktivität<br />

<strong>und</strong> der Offenheit des jeweiligen NIS,<br />

internationale F&E-Aktivitäten zuzulassen<br />

bzw. zu fördern, zu finden.<br />

Was sind die wichtigsten Faktoren hinter<br />

der Internationalisierung von Innovation?<br />

Zum ersten ist es die zunehmende Verflechtung<br />

der Wirtschaft („Globalisierung“) im Bereich<br />

der Produktion <strong>und</strong> des Handels sowie<br />

die Steigerungen bei Direktinvestitionen, die<br />

auch zu einer verstärkten Internationalisierung<br />

von Innovationsaktivitäten geführt haben.<br />

Zum zweiten sind es das Aufkommen <strong>und</strong><br />

die Diffusion neuer Basistechnologien <strong>und</strong> damit<br />

zusammenhängend die Entstehung neuer<br />

Märkte, sowie die Veränderungen auf den Faktormärkten<br />

<strong>für</strong> Kapital <strong>und</strong> Arbeit. Drittens<br />

sind es die wandelnden F&E-Strategien der<br />

Unternehmen selbst, mit denen sie auf die veränderten<br />

Rahmenbedingungen reagieren, welche<br />

wiederum eine Änderung der Rolle der öffentlichen<br />

Forschung im Innovationssystem<br />

erfordern. Wurde diese Entwicklung zunächst<br />

von einigen kleinen OECD-Ländern sowie den<br />

USA getragen, so haben mittlerweile auch die<br />

meisten anderen Volkswirtschaften nachgezogen<br />

(Rammer et al. 2004).<br />

Den Unternehmen kommt in der Internationalisierung<br />

von F&E eine besondere Bedeutung<br />

zu. Ihre F&E-Aufwendungen sind seit der<br />

zweiten Hälfte der 1990er Jahre stark gestiegen.<br />

Sowohl der kommerzielle Durchbruch<br />

neuer Querschnittstechnologien (IKT-Technologien),<br />

als auch ein wieder höheres Gewicht<br />

der Zukunftsinvestitionen in F&E <strong>und</strong> Innovation<br />

als Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb,<br />

haben zu dieser Entwicklung beigetragen.<br />

Hinzu kommt, dass sich die Motive international<br />

agierender Unternehmen merklich<br />

gewandelt haben. Unternehmen verfolgen mit<br />

der Internationalisierung ihrer F&E-Aktivitä­<br />

124<br />

ten gr<strong>und</strong>sätzlich mehrere Motive: Zugang zu<br />

speziellem Wissen, Vor-Ort-Präsenz in Lead<br />

Markets, Unterstützung von Produktion, Anreize<br />

ausländischer Regierungen etc. Das wissenschaftsgetriebene<br />

Motiv – im Speziellen der<br />

Zugang zur wissenschaftlichen Exzellenz an<br />

Universitäten <strong>und</strong> Forschungsinstitutionen<br />

<strong>und</strong> der Zugang zu Clustern <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Netzwerken – scheint in den letzten<br />

Jahren allerdings gegenüber dem Marktmotiv<br />

zunehmend an Bedeutung gewonnen zu haben.<br />

Nichtsdestotrotz verfügt ein idealer F&E-<br />

Standort heute über beides: nachfrageinitiierte<br />

Lead-Markets <strong>und</strong> wissenschaftliche Exzellenz.<br />

Staatliche Subventionen sind dagegen, so<br />

zeigen empirische Erkenntnisse (Cantwell <strong>und</strong><br />

Mudambi 2000; Edler 2005), <strong>für</strong> die Ansiedelung<br />

von Innovationseinrichtungen zunächst<br />

nicht entscheidend. Das staatliche Fördersystem<br />

gewinnt als Standortfaktor jedoch an entscheidender<br />

Bedeutung, wenn zwei Standorte<br />

im Hinblick auf die oben genannten wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> marktbezogenen Faktoren als<br />

gleich gut bewertet werden.<br />

Herausforderungen aus FTI-politischer Sicht<br />

Welchem Prinzip sollte die FTI-politische<br />

Agenda daher heute folgen? Das einfachste<br />

<strong>und</strong> zugleich sicherste Prinzip lautet: Alles,<br />

was gut <strong>für</strong> das nationale Innovationssystem<br />

<strong>und</strong> die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung in einem Land ist, wirkt sich<br />

auch positiv auf die Attraktivität des Landes<br />

als Standort <strong>für</strong> ausländische F&E-Einrichtungen<br />

aus. Verbesserungen in beiden Dimensionen<br />

– Attraktion <strong>und</strong> Absorptionsfähigkeit –<br />

sind angesichts dessen von essentieller Bedeutung<br />

<strong>und</strong> miteinander abzustimmen. Ziel sollte<br />

es sein, neue F&E-Aktivitäten ausländischer<br />

Unternehmen anzuziehen, aber auch die Internationalisierung<br />

der F&E-Aktivitäten heimischer<br />

Unternehmen bestmöglich zu nutzen<br />

<strong>und</strong> zu unterstützen. Hierzu bedient man sich<br />

eines breiten, strategisch angelegten FTI-poli-<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>

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