und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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2 Die österreichischen Universitäten im Wandel<br />
Anspruchsgruppen orientieren. Die Universität<br />
Graz spricht etwa explizit von der Ausrichtung<br />
ihrer Forschungstätigkeiten auf die Bedürfnisse<br />
der Gesellschaft. Die Universität<br />
Linz erwähnt, dass sie ihre Leistungen auf die<br />
Bedürfnisse von Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Kultur ausrichte <strong>und</strong> dazu die Kernzielgruppen<br />
Scientific Community, Studierende <strong>und</strong> private<br />
<strong>und</strong> öffentliche Organisationen definiere.<br />
Die Technische Universität Graz sieht sich als<br />
Ort erkenntnisorientierter <strong>und</strong> angewandter<br />
Forschung, sie forciert dabei zugleich den Wissenstransfer,<br />
wenn sie sich als Motor <strong>für</strong> Innovation<br />
<strong>und</strong> Keimzelle <strong>für</strong> Unternehmensgründungen<br />
sieht. Die Technische Universität<br />
Wien drückt durch ihr Mission Statement<br />
„Technik <strong>für</strong> Menschen“ die gesellschaftliche<br />
Relevanz ihrer Forschung aus. Die Universität<br />
Innsbruck formuliert in ihren Gr<strong>und</strong>sätzen unter<br />
anderem: „Als Impulsgeber <strong>für</strong> die Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft stärkt sie mit der Förderung<br />
der Gr<strong>und</strong>lagenforschung, von Angewandter<br />
Forschung, von Praxisprojekten in<br />
der Lehre <strong>und</strong> von Academic spin offs den<br />
Wissen- <strong>und</strong> Technologietransfer“. Die „Responsible<br />
University“ ist hingegen die Vision<br />
der Universität <strong>für</strong> Bodenkultur, womit sie<br />
sich als „verantwortungsvolle, gestaltende<br />
Kraft der Gesellschaft“ versteht <strong>und</strong> dabei Lösungen<br />
<strong>und</strong> Antworten findet, die sich in der<br />
praktischen Anwendung bewähren. Sie will<br />
damit einen Beitrag zur Gestaltung <strong>und</strong> zum<br />
Management von Lebensräumen leisten <strong>und</strong><br />
neue Technologien <strong>und</strong> Verfahren <strong>für</strong> die Nutzung<br />
natürlicher Ressourcen entwickeln. Die<br />
Universität <strong>für</strong> Bodenkultur sieht es auch als<br />
eine Aufgabe, gezielt Politikberatung zu forcieren,<br />
etwa im Bereich der nationalen Nachhaltigkeitsdiskussion<br />
oder in Fragen der Entwicklung<br />
des ländlichen Raums. Die Medizinischen<br />
Universitäten fokussieren in diesem<br />
Kontext die stärkere Integration von Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
<strong>und</strong> klinischer Anwendung. Die<br />
Medizinische Universität Innsbruck betont et<br />
70<br />
wa die zunehmende Bedeutung der Entwicklung<br />
von der Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur klinischen<br />
Anwendung.<br />
Dessen ungeachtet betonen alle Universität<br />
die Bedeutung der Freiheit der Forschung <strong>und</strong><br />
die Unabhängigkeit von jeglicher Einflussnahme<br />
durch Politik oder Wirtschaft. Die Aufrechterhaltung<br />
der Freiheit der Forschung bei<br />
gleichzeitiger Ausrichtung der Forschung auf<br />
Bedürfnisse unterschiedlicher Anspruchsgruppen<br />
zeigt damit das Spannungsverhältnis moderner<br />
Universitäten. Eindeutige Kriterien <strong>für</strong><br />
die Steuerung <strong>und</strong> Ausrichtung der unterschiedlichen<br />
Forschungsthemen bzw. eine differenziertere<br />
Abgrenzung von Forschungstätigkeiten<br />
werden jedoch bisweilen kaum definiert<br />
bzw. vorgenommen. Die Wirtschaftsuniversität<br />
Wien will beispielsweise dabei zukünftig<br />
etwa dem Prinzip rigor, in Hinblick auf<br />
die Ausrichtung der Spitzenforschung, <strong>und</strong><br />
dem Prinzip relevance, in Hinblick auf mögliche<br />
Anwendungen, folgen.<br />
Die Förderung des Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfers<br />
ist <strong>für</strong> Universitäten des Weiteren<br />
erstrebenswert. Die Technischen Universitäten<br />
Wien <strong>und</strong> Graz sowie die Montanuniversität<br />
Leoben bekennen sich am stärksten zum<br />
Ausbau der Forschung mit der Wirtschaft, aber<br />
auch andere Universitäten wollen verstärkt<br />
Forschungsprojekte <strong>und</strong> andere Formen des<br />
Wissenstransfers mit der Wirtschaft forcieren.<br />
Beinahe alle Universitäten haben eigene Abteilungen,<br />
Zentren oder Beteiligungen, um die<br />
Anwendung <strong>und</strong> Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen<br />
durch Patentierung,<br />
Dienstleistungen oder akademischen spin-offs<br />
zu fördern. In Wien ist etwa das Gründerservice<br />
INiTS zu nennen, in Innsbruck kooperieren<br />
die beiden Universitäten eng mit der Einrichtung<br />
<strong>für</strong> Wissenstransfer CAST. 50<br />
In diesem Zusammenhang zeigt sich auch,<br />
dass die österreichischen Universitäten eine<br />
regional stärkere Verankerung anstreben, wie<br />
dies etwa die Universitäten Innsbruck, Linz,<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>