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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />

matischer fallen die Disparitäten hinsichtlich<br />

der FTI Indikatoren aus. Die Gesamtausgaben<br />

<strong>für</strong> FTI in den EU-15 <strong>und</strong> den EU-25 Ländern<br />

weisen keine Konvergenztendenzen auf. Im<br />

Gegenteil, die Disparitäten sind gestiegen.<br />

Ähnliches lässt sich <strong>für</strong> die FTI Ausgaben der<br />

Unternehmen feststellen. In Bezug auf die Anzahl<br />

der neuen Patente pro Kopf haben sich die<br />

Disparitäten verkleinert, allerdings weist dieser<br />

Indikator <strong>für</strong> die EU-25 absolut betrachtet<br />

die größte Variation auf.<br />

Die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit<br />

spiegeln sich in den Interessen der Mitgliedsstaaten<br />

wider. Länder, die näher an der technologischen<br />

Grenze liegen, haben ein Interesse<br />

daran, die EU Forschungspolitik in Richtung<br />

der Förderung der Exzellenz zu gestalten. Jene<br />

Länder, die weiter von der technologischen<br />

Grenze entfernt liegen, haben dagegen ein stärkeres<br />

Interesse, dass EU Forschungspolitik vor<br />

allem den Auf- <strong>und</strong> Ausbau von FTI Kapazitäten<br />

fördert. Durch die Vergrößerung der Disparitäten<br />

führte die EU Erweiterung zu einer Verstärkung<br />

der Interessenkonflikte zwischen den<br />

Mitgliedsstaaten. Die Debatten über das Budget<br />

<strong>und</strong> über die Verteilung der Ausgaben legen<br />

davon ein deutliches Zeugnis ab. Aber auch bezüglich<br />

der europäischen Forschungspolitik<br />

sind die Konfliktlinien deutlich sichtbar. In<br />

den Positionspapieren zu den 7. Forschungsrahmenprogrammen<br />

artikuliert sich dieser<br />

Konflikt in der Frage, ob die Forschungsrahmenprogramme<br />

auch den Aufbau von FTI Kapazitäten<br />

unterstützen sollen oder Exzellenz<br />

das einzige Ziel der Forschungsrahmenprogramme<br />

sein soll. Drei Konfliktlinien können<br />

festgemacht werden, die in einer hierarchischen<br />

Beziehung zueinander stehen. Der Konflikt<br />

zwischen Exzellenz <strong>und</strong> Kohäsion betrifft:<br />

● Debatten bezüglich der Selektionskriterien<br />

<strong>für</strong> Forschungsprojekte in den Forschungsrahmenprogrammen.<br />

Da nur ein kleiner<br />

Teil der eingereichten Projekte finanziert<br />

150<br />

werden kann, spielen die Selektionskriterien<br />

eine gewichtige Rolle.<br />

● Debatten über die Ziele der europäischen<br />

Forschungspolitik <strong>und</strong> im Speziellen über<br />

die Ziele der Forschungsrahmenprogramme.<br />

In den Positionspapieren zum 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

kommen die unterschiedlichen<br />

Sichtweisen klar zum Vorschein.<br />

Während manche Länder die Möglichkeit<br />

zur Finanzierung von FTI Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> FTI Kapazitäten in den<br />

Forschungsrahmenprogrammen vorsehen<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine länderspezifische Allokation<br />

der Ressourcen eintreten, verwehren sich<br />

andere Länder entschieden gegen diese Vorschläge<br />

<strong>und</strong> argumentieren, Forschungsrahmenprogramme<br />

sollten kein Werkzeug der<br />

Kohäsionspolitik sein.<br />

● Debatten über die Verteilung der Ausgaben<br />

im europäischen Budget. Die meisten Länder<br />

be<strong>für</strong>worten die Erhöhung der FTI Mittel<br />

im EU Budget, allerdings soll dies nicht zu<br />

Lasten der Größe des Gesamtbudgets bzw.<br />

der Kohäsion gehen. Der Sapir-Report (Sapir<br />

2003) forderte eine stärkere Konzentration<br />

des Budgets auf forschungs- <strong>und</strong> kohäsionspolitische<br />

Ziele.<br />

Um diese Debatten einschätzen zu können, bedarf<br />

es einer weiter gefassten Ausführung über<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen, Begründungen <strong>und</strong> Instrumente<br />

der europäischen Forschungspolitik.<br />

4.5.2 Entwicklung <strong>und</strong> Begründung der<br />

europäischen Forschungspolitik<br />

Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich die europäische<br />

Forschungspolitik, was Inhalte, Budgets<br />

<strong>und</strong> Institutionen betrifft, zu einem mehrstufigen<br />

Politikbereich entwickelt. 1987 wurde der<br />

EU Kommission im einheitlichen europäischen<br />

Akt ermöglicht, eigene Forschungsprogramme<br />

zu realisieren. Mit dem Vertrag von<br />

Maastricht wurde der Kommission die Kompe-<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>

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