und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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1 Entwicklungen im österreichischen Innovationssystem<br />
Diese wurde zum einen durch eine Zusammenlegung<br />
<strong>und</strong> Restrukturierung von Institutionen<br />
angestrebt (z.B. zur FFG <strong>und</strong> zur<br />
aws), zum anderen durch die Schaffung neuer<br />
Institutionen, die Koordination <strong>und</strong> längerfristige<br />
Ausrichtung ermöglichen sollten (z.B.<br />
Nationalstiftung).<br />
Hintergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die österreichischen Reformaktivitäten<br />
in der FTI-Politik waren zum<br />
einen Evaluationen wichtiger Forschungs- <strong>und</strong><br />
Forschungsförderungsinstitutionen (FFF <strong>und</strong><br />
FWF, BIT, CDG, LBG) als auch die internationalen<br />
Diskussionen über die Möglichkeiten<br />
der Steigerung der Qualität von Prozessen <strong>und</strong><br />
Strukturen der politischen Entscheidungsfindung,<br />
-begründung, Implementierung <strong>und</strong><br />
Kontrolle. Zu erwähnen sind hier insbesondere<br />
die Diskussion über europäische Qualitätsstandards<br />
<strong>für</strong> die „Governance“ von FTI-Politik<br />
(Europäische Kommission 2001b) sowie die<br />
einschlägigen OECD-Studien (OECD 2005a;<br />
OECD 2005b; OECD 2005c).<br />
In diesen Studien wird auch auf die Notwendigkeit<br />
der Weiterentwicklung der Institutionen<br />
der FTI-Politik vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
zunehmenden Bedeutung von Forschung,<br />
Technologieentwicklung <strong>und</strong> Innovation <strong>für</strong><br />
andere Politikfelder verwiesen: Von Innovation<br />
wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zur<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />
erwartet, sondern – im Sinne der Lissabon-,<br />
Barcelona- <strong>und</strong> Göteborg-Ziele der EU<br />
– auch wichtige Impulse <strong>für</strong> die Realisierung<br />
eines breiten Spektrums von politischen Zielen:<br />
vom Klimawandel über die Probleme alternder<br />
Gesellschaften, dem Umgang mit neuen<br />
Seuchen bis hin zu Sicherheitsproblematik<br />
<strong>und</strong> Infrastrukturentwicklung.<br />
Eine Restrukturierung <strong>und</strong> Bereinigung der<br />
Institutionenlandschaft <strong>und</strong> der entsprechenden<br />
Aufgaben erschien daher unumgänglich<br />
<strong>und</strong> hat zu einer Reihe von Neuerungen geführt,<br />
die im Folgenden im Überblick dargestellt<br />
werden sollen.<br />
24<br />
1.2.2 Neubestimmung der Funktionen von<br />
FTI-Politik<br />
Institutionelle Veränderungen sind in der Regel<br />
Ausdruck einer veränderten Sichtweise auf<br />
die Defizite <strong>und</strong> Chancen des österreichischen<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Innovationssystems <strong>und</strong> die<br />
als legitim angesehenen Handlungsmöglichkeiten<br />
der Politik. Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> neuer<br />
Erkenntnisse der Innovationsforschung haben<br />
sich diese Sichtweisen nicht unerheblich<br />
verändert <strong>und</strong> zu inhaltlichen <strong>und</strong> instrumentellen<br />
Anpassungen der FTI-Politik geführt.<br />
Seit dem Entstehen einer expliziten FTI-Politik,<br />
d.h. etwa seit den 50er Jahren, ist es daher<br />
zu teils deutlichen Verschiebungen bei<br />
den Begründungsmustern <strong>für</strong> FTI-Politik sowie<br />
generell dem Stellenwert, der staatlichem<br />
Handeln in diesem Bereich zugewiesen wird,<br />
gekommen. So wurden, nicht zuletzt unter<br />
dem Eindruck der problematischen Erfahrungen,<br />
die international in den 70er <strong>und</strong> 80er Jahren<br />
mit den Versuchen einer aktiven <strong>und</strong> sehr<br />
gezielten Technologie- <strong>und</strong> Industriepolitik<br />
gemacht worden waren, während der 90er Jahre<br />
unter dem Einfluss der Innovationssystemforschung<br />
v.a. solche Initiativen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
vorangetrieben, die auf die Behebung<br />
struktureller Defizite im österreichischen Innovationssystem<br />
abzielten, deren Notwendigkeit<br />
im Sinne einer Behebung von Markt- oder<br />
Systemversagen belegbar waren <strong>und</strong> deren Effekte<br />
in der Folge durch Evaluierungen überprüft<br />
werden sollten. Hierdurch sollte eine<br />
Dynamisierung des Innovationssystems <strong>und</strong><br />
eine Verbesserung der Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsperformance<br />
in der Breite erzielt werden,<br />
primär ausgerichtet auf das Ziel der Sicherung<br />
<strong>und</strong> Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
(vgl. OECD 2002). Dieser Begründungsansatz<br />
hat zentrale FTI-politische Maßnahmen<br />
der letzten Jahre geprägt, von der<br />
Konzeption der Kompetenzzentren-Programme<br />
über die Innovationsförderung bis hin zur<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>