und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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<strong>und</strong> 2002 <strong>und</strong> die Veränderung des Imports von<br />
F&E in Prozent der gesamten F&E-Aufwendungen<br />
gegenüber, so ist keine direkte Verdrängung<br />
von bereits bestehenden F&E-Aktivitäten<br />
im Inland durch F&E-Importe ersichtlich.<br />
Auslandsengagements bei Innovationsaktivitäten<br />
werden allerdings auch eingegangen,<br />
um neues Wissen im Ausland zu suchen. Dieses<br />
Ziel wird allerdings weniger durch F&E-Labors<br />
vor Ort, sondern durch Kooperationen mit<br />
Universitäten <strong>und</strong> Unternehmen verfolgt.<br />
Nach Auskunft der Unternehmen sind auch<br />
Probleme bei der Suche nach geeignetem Forschungspersonal<br />
im Inland u. a. ein wichtiger<br />
Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine Expansion ins Ausland.<br />
Eine Besonderheit des österreichischen Innovationssystems<br />
ist der bedeutende Anteil,<br />
den Tochterunternehmen multinationaler<br />
Konzerne mit Sitz in Österreich an der heimischen<br />
Innovationstätigkeit haben. Einige dieser<br />
Firmen haben trotz ihres Status als Tochterunternehmen<br />
weit reichende Steuerungskompetenzen<br />
<strong>und</strong> Autonomie in Innovationsangelegenheiten.<br />
Beispiele finden sich in der<br />
Pharma-, der Papier- oder der Halbleiterbranche.<br />
So koordinieren österreichische Niederlassungen<br />
in einigen Fällen die Innovationsaktivitäten<br />
ihrer Unternehmensgruppe in bestimmten<br />
Regionen oder sind weltweite Kompetenzzentren<br />
mit Steuerungskompetenzen<br />
<strong>für</strong> bestimmte Technologien.<br />
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die<br />
stattfindende Internationalisierung von Innovationsaktivitäten<br />
als eine Chance <strong>für</strong> Österreich<br />
gesehen werden sollte. Das österreichische<br />
Innovationssystem hat in den letzten Jahren<br />
bereits stark von dieser Entwicklung profitiert.<br />
Das positive Resümee, das diese Studie<br />
zieht, bedeutet jedoch nicht, dass kein Handlungsbedarf<br />
bestünde. Internationalisierung<br />
4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />
bedeutet auch, dass österreichische Einheiten<br />
in Konkurrenz mit ähnlichen Konzerneinheiten<br />
im Ausland stehen – egal, ob sich der Konzern<br />
in österreichischem oder ausländischem<br />
Eigentum befindet. Wenn die wissenschaftliche<br />
<strong>und</strong> technische Leistungsfähigkeit der<br />
österreichischen Konzerneinrichtungen gegenüber<br />
anderen Standorten sinkt, droht Abwanderung.<br />
Andere Länder entwickeln sich allerdings<br />
immer mehr zu ernst zu nehmenden<br />
Konkurrenten <strong>für</strong> F&E-Standorte in Österreich.<br />
Weitere Anstrengungen im Bildungsbereich<br />
scheinen deshalb geboten.<br />
4.2 Forschungs- <strong>und</strong> technologiepolitische<br />
Implikationen<br />
Wie soll die Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
(FTI-Politik) auf die Herausforderungen<br />
der Internationalisierung reagieren?<br />
Die Frage, die sich hierbei aus FTI-politischer<br />
Sicht stellt, ist, inwieweit sich die Internationalisierung<br />
der Innovationsaktivitäten<br />
von jener der Produktion unterscheidet. Für<br />
die Beantwortung muss zunächst kurz auf einige<br />
Trends in der internationalen Produktion<br />
von Wissen eingegangen werden. 80<br />
Hintergr<strong>und</strong> einer umfassenden FTI-politischen<br />
Agenda<br />
Wissen wird in der Generierung immer spezifischer,<br />
arbeitsteiliger <strong>und</strong> in vielen Bereichen<br />
auch kostspieliger. Es ist daher wichtig, bei der<br />
Erstellung einer FTI-politischen Agenda die<br />
Stärken <strong>und</strong> Schwächen des NIS, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Wissensgenerierung, zu<br />
kennen. Die Internationalisierung von Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung ist <strong>für</strong> die beteiligten<br />
Akteure nicht nur mit Nutzen, sondern auch<br />
mit Kosten verb<strong>und</strong>en. Somit ist auch der Internationalisierungsgrad<br />
von Land zu Land<br />
80 Hintergr<strong>und</strong> dieses Kapitels ist der Inhalt eines im Rahmen von PRIME (Policies for Research and Innovation in the Move towards the European<br />
Research Area) organisierten Workshops, der unter dem Titel „Globalisation of R&D: The Policy Dimension“ im Mai 2005 in Wien stattfand.<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong> 123