und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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tischen Kurses – eines Kurses, der nicht nur die<br />
nationalen, sondern auch die regionalen Maßnahmen,<br />
deren Synergien, Komplementaritäten<br />
<strong>und</strong> Lücken umfasst.<br />
Die größte Herausforderung <strong>für</strong> die FTI-Politik<br />
besteht heute darin, Wege zu finden, das<br />
nationale Innovationssystem zu stärken <strong>und</strong><br />
gleichzeitig die F&E-Aktivitäten auf Unternehmensseite<br />
zu erhöhen. Diese Herausforderung<br />
wird von der Entwicklung getragen, dass<br />
in den vergangenen Jahren zahlreiche international<br />
agierende Unternehmen ihre langfristig<br />
orientierte Gr<strong>und</strong>lagenforschung umorientiert,<br />
-strukturiert <strong>und</strong> zum Teil ausgelagert<br />
haben <strong>und</strong> sich daher verstärkt auf die Suche<br />
nach Exzellenzzentren/-netzwerken („technology<br />
sourcing“) begeben, mit deren Akteuren<br />
(Unternehmen, Institutionen, Wissenschafterinnen<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftern) sie ihr Risiko teilen.<br />
Neue Modelle der Nutzung <strong>und</strong> Einbindung<br />
von externem Wissen <strong>und</strong> der Zusammenarbeit<br />
mit Akteuren aus der Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> anderen Technologielieferanten sind sowohl<br />
in der industrienahen Forschung als auch<br />
in der Gr<strong>und</strong>lagenforschung erforderlich geworden.<br />
Auch der öffentlichen Forschung als<br />
Quelle von Gr<strong>und</strong>lagenwissen kommt somit<br />
eine größere Rolle innerhalb des nationalen Innovationssystems<br />
zu.<br />
Internationalisierung <strong>und</strong> die weltweite Suche<br />
von Unternehmen nach relevantem Wissen<br />
bedeuten aber auch einen zunehmenden<br />
Wettbewerb zwischen den potentiellen Anbietern<br />
dieses Wissens. Angesichts dessen kann<br />
sich <strong>für</strong> das nationale Innovationssystem<br />
durchaus eine kritische Situation ergeben;<br />
nämlich dann, wenn sich Universitäten/wissenschaftliche<br />
Forschungsinstitutionen international<br />
als zu schwach darstellen bzw. etablieren<br />
<strong>und</strong> somit als ein nur wenig attraktiver<br />
Partner <strong>für</strong> international agierende Unternehmen<br />
gelten. Ist dies häufig der Fall, so kann damit<br />
eine Minderung der Attraktivität des gesamten<br />
NIS einhergehen. Denn Unternehmen,<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong><br />
4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />
insbesondere aus der Hightech-Industrie, suchen<br />
von sich aus Kooperationen; sie suchen<br />
nach Partnern, welche sich durch wissenschaftliche<br />
Exzellenz auszeichnen <strong>und</strong> welche<br />
als die Besten in ihrem technologisch relevanten<br />
Feld gelten. Finden sie diese in dem jeweiligen<br />
NIS nicht bzw. haben sie keinen Zugang<br />
zu diesen, so besteht die Gefahr, dass die F&E-<br />
Aktivitäten von solchen Unternehmen verlagert<br />
bzw. erst gar nicht etabliert werden.<br />
Dieser Zusammenhang zeigt auch die Grenzen<br />
staatlichen Handelns in diesem Bereich<br />
auf. Die FTI-Politik kann den Auf- <strong>und</strong> Ausbau<br />
von F&E-Aktivitäten von Unternehmen begünstigen<br />
<strong>und</strong> unterstützen; die entscheidenden<br />
Anreize setzt allerdings der Markt. Die<br />
Entscheidung auf Unternehmensebene, F&E-<br />
Aktivitäten durchzuführen, kann von der FTI-<br />
Politik nur graduell beeinflusst werden. Ein<br />
Beispiel <strong>für</strong> eine solche Maßnahme ist das Programm<br />
„Headquarter Strategy“ der Forschungsförderungsgesellschaft.<br />
Das Programm<br />
setzt sich das Ziel, die erstmalige Ansiedelung<br />
oder den Ausbau von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen<br />
von multinationalen<br />
Unternehmen in Österreich zu unterstützen.<br />
Dabei wird nicht zwischen in- <strong>und</strong> ausländischen<br />
Unternehmen unterschieden. Ein wichtiges<br />
Kriterium ist dabei, dass der Antragsteller<br />
überregionale F&E-Entscheidungskompetenz<br />
innehat. Die Aktivitäten müssen nachhaltig<br />
mit dem österreichischen Innovationssystem<br />
vernetzt sein.<br />
Die Schwerpunkte der FTI-Politik in Bezug<br />
auf die Internationalisierung von Innovationssystemen<br />
sollten daher auf Gebieten liegen,<br />
wo staatliches Handeln unmittelbarer wirksam<br />
wird, wie etwa die Ausbildung sicherzustellen,<br />
die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> F&E attraktiver<br />
zu gestalten <strong>und</strong> den Informationsaustausch<br />
zwischen den verschiedenen Akteuren<br />
zu fördern. Die Politik kann die heimischen<br />
Unternehmen im internationalen Wettbewerb<br />
also unterstützen, indem sie <strong>für</strong> eine<br />
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