und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />
Der überwiegende Teil dieser Mittel kommt<br />
dem Unternehmenssektor zugute, der 29%<br />
seiner gesamten F&E-Leistungen mit Zuflüssen<br />
aus dem Ausland finanziert. Noch höher<br />
ist die Bedeutung der Auslandsmittel im kooperativen<br />
Bereich, der seine F&E-Aktivitäten<br />
beinahe zur Hälfte aus dieser Quelle finanziert.<br />
Der Anteil des Auslands an der Hochschulfinanzierung<br />
ist mit 4% im Vergleich dazu noch<br />
relativ gering.<br />
Neben dieser passiven Internationalisierung,<br />
durch die Österreich zu einem bevorzugten<br />
F&E-Standort geworden ist, kann aber<br />
auch eine aktive Internationalisierung des<br />
österreichischen Innovationssystems beobachtet<br />
werden: Österreichische Unternehmen betreiben<br />
zunehmend Innovationsaktivitäten im<br />
Ausland, wie eine aktuelle Studie (Dachs et al.<br />
2005) zeigt.<br />
Der Trend, dass österreichische Unternehmen<br />
in den vergangenen Jahren ihre Innovationsaktivitäten<br />
beträchtlich internationalisiert<br />
haben, wird durch verschiedene Datenquellen<br />
belegt. So hat sich z. B. die Zahl österreichischer<br />
Patentanmeldungen, die wenigstens<br />
zum Teil auf der Arbeit ausländischer Erfinde<br />
120<br />
rinnen <strong>und</strong> Erfinder basieren, während der<br />
1990er Jahre verdreifacht. Diese Patentanmeldungen<br />
sind das Ergebnis von Innovationstätigkeiten<br />
österreichischer Unternehmen im<br />
Ausland. Aus den Heimatländern der ausländischen<br />
Erfinderinnen <strong>und</strong> Erfinder lassen sich<br />
auch die Zielländer der Auslandsaktivitäten<br />
österreichischer Unternehmen erkennen. Diese<br />
sind vor allem Westeuropa (<strong>und</strong> hier wiederum<br />
Deutschland) <strong>und</strong> die USA. Die Staaten<br />
Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas sowie Indien <strong>und</strong> China<br />
haben heute noch keine Bedeutung als F&E-<br />
Standorte österreichischer Unternehmen.<br />
Zweifellos werden diese Länder in Zukunft allerdings<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Ein weiterer Hinweis <strong>für</strong> die stattfindende<br />
aktive Internationalisierung ist, dass österreichische<br />
Unternehmen F&E-Aufträge in einem<br />
wesentlich höheren Umfang an das Ausland<br />
vergeben als noch vier Jahre zuvor. Es sind besonders<br />
F&E-intensive Branchen wie die Erzeuger<br />
von R<strong>und</strong>funk-, Fernseh- <strong>und</strong> Nachrichtentechnik<br />
oder die pharmazeutische Industrie,<br />
die in zunehmendem Maß F&E-Leistungen<br />
importieren (Abbildung 49).<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>