und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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tenzial betrifft sowohl klassische Formen<br />
der Produktion (computergesteuerte Fertigung,<br />
Vernetzung von Planung, Design, Produktion,<br />
Qualitätskontrolle, Beschaffung,<br />
Absatz <strong>und</strong> Distribution) als auch den gesamten<br />
Dienstleistungsbereich (elektronischer<br />
Geschäftsverkehr, Büroautomatisierung,<br />
computergestützte Selbstbedienung).<br />
Produktivitätsgewinne führen zwar unter<br />
Umständen zu Arbeitsplatzabbau, fördern<br />
aber Investitionen, erlauben relative Preissenkungen<br />
<strong>und</strong> stimulieren so auch den Absatz.<br />
● IKT erlauben eine Vielfalt an neuen Waren<strong>und</strong><br />
Dienstleistungsangeboten <strong>und</strong> Absatzformen,<br />
eine höhere Transparenz der Marktangebote,<br />
dadurch einen intensiveren Wettbewerb<br />
<strong>und</strong> eine höhere Qualität. Dies alles<br />
zusammen stimuliert die Nachfrage. Die<br />
günstigen Geschäftsaussichten regen laufend<br />
zusätzlich Unternehmen an, ebenfalls<br />
in die sich neu etablierenden Märkte zu investieren.<br />
Es eröffnen sich neue Märkte,<br />
neue Nachfragebedürfnisse werden erschlossen<br />
<strong>und</strong> so entwickeln sich gänzlich<br />
neue Wachstumsfelder. Hier treten neue<br />
Unternehmen in Konkurrenz zu den etablierten,<br />
führen neue Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
ein <strong>und</strong> treten einen Innovationswettbewerb<br />
los.<br />
● Mit der zunehmenden Diffusion von IKT<br />
entstehen auch immer neue Anwendungsfelder<br />
<strong>und</strong> Synergien zwischen neuen <strong>und</strong><br />
bestehenden Angeboten, die dem Wachstum<br />
weitere Dynamik verleihen. Mit der steigenden<br />
infrastrukturellen Ausstattung der Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Haushalte mit IKT <strong>und</strong> einer<br />
wesentlich höheren „Computer Literacy“<br />
als heute – d. h. der spezifischen Qualifikationen,<br />
die der Umgang mit IKT<br />
3 Innovationen im Unternehmensbereich<br />
erfordert – werden auch die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zunehmen. Es entsteht also<br />
ein kumulativer Wachstumsprozess.<br />
Die herausragende Bedeutung von IKT <strong>und</strong> den<br />
dadurch implizierten Stellenwert <strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />
Dynamik wird oft von den spezifischen<br />
„Eigenschaften“ dieser Technologien<br />
abgeleitet, welche wie folgt zusammengefasst<br />
werden können. IKT sind zu allererst eine typische<br />
Form einer „General Purpose Technology“<br />
(Querschnittstechnologie), die alle Wirtschaftssektoren<br />
<strong>und</strong> alle Lebensbereiche<br />
durchdringt <strong>und</strong> ein hohes Potenzial an kumulativen<br />
technologischen Verbesserungen in<br />
sich birgt. Darüber hinaus erhöhen IKT die<br />
Transparenz von Märkten, d.h., durch die Vernetzung<br />
von Informationen über Marktangebote<br />
können die in der Regel bestehenden Informationsdefizite<br />
reduziert <strong>und</strong> außerdem<br />
Transaktionskosten gesenkt werden.<br />
Bis in die späten 90er Jahre war die Diskussion<br />
bezüglich IKT <strong>und</strong> Österreich noch deutlich<br />
geprägt von der These einer relativen<br />
Rückständigkeit Österreichs in Bezug auf den<br />
Einsatz von IKT. Dies ist zudem vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
zu sehen, dass die Industriestruktur<br />
Österreichs im Vergleich zu anderen kleineren<br />
Ländern (z.B. Schweden, Finnland) in wesentlich<br />
geringerem Ausmaß vom IKT-Sektor bestimmt<br />
wird. Zwar finden sich auch in Österreich<br />
einige größere <strong>und</strong> auch forschungsintensive<br />
Player im IKT-Bereich (v.a. in der Nachrichtentechnik),<br />
in Summe sind jedoch die<br />
Schwerpunkte technologischer Aktivitäten<br />
eher in anderen Bereichen zu finden (vgl. Kapitel<br />
„Patente“) 70 . Mit dem starken Aufholprozess<br />
bezüglich wichtiger diffusionsorientierter<br />
Indikatoren (z.B. PC-Verbreitung, Internetdurchdringung,<br />
Mobiltelephonie etc.) ist die<br />
70 Die Dominanz einiger weniger großer „IKT-Player“ zeigt sich allerdings deutlich in der Statistik über Forschungsaufwendungen des<br />
Unternehmenssektors in Österreich. Die Sparte „R<strong>und</strong>funk-/Fernseh-/Nachrichtentechnik (NACE 32 ohne 32.1) ist jene mit den<br />
höchsten absoluten F&E-Aufwendungen Österreichs <strong>und</strong> erreicht allein einen Anteil von mehr als 17 % an den gesamten F&E-Ausgaben<br />
der österreichischen Unternehmen.<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong> 99