Institute Institutes - Fakultät für Architektur - TUM
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<strong>Architektur</strong>museum<br />
<strong>Architektur</strong>museum<br />
Zur Geschichte des <strong>Architektur</strong>museums der Technischen<br />
Universität München<br />
Als 1868 die neue Polytechnische Schule – seit 1877 Technische<br />
Hochschule – westlich der Alten Pinakothek an der Arcisstraße<br />
eröffnet wurde, umfasste sie fünf Abteilungen. Die Räume der<br />
Architekten, von deren Ausbildung zum ersten Mal in Bayern<br />
ein eigenes Studium des Bauingenieurwesens abgetrennt worden<br />
war, lagen im südlichen Flügel des von Gottfried von Neureuther<br />
nach dem Vorbild von Sempers Züricher Polytechnikum errichteten<br />
Neorenaissancebau. Den einzelnen Lehrstühlen und Lehrbereichen<br />
waren Sammlungen mit Lehrmaterialien zugeordnet.<br />
Dies war in einer Zeit mit wenigen Lehrbüchern und Unterrichtsmitteln<br />
an allen Hochschulen üblich und ähnliche Sammlungen<br />
gab es auch an den anderen Abteilungen oder <strong>Fakultät</strong>en.<br />
An Hand der noch erhaltenen Inventarbücher sowie der Stempel<br />
können die <strong>Architektur</strong>sammlungen und ihr Inhalt einigermaßen<br />
rekonstruiert werden. So gab es eine „Modellsammlung <strong>für</strong><br />
Hochbau“ mit Modellen von Bauwerken, Dachstühlen und konstruktiven<br />
Details; in der „Architectonischen Sammlung“ trug<br />
man insbesondere Fotos von bedeutenden Gebäuden zusammen;<br />
die „Sammlung <strong>für</strong> Decoration und Perspektive“ enthielt Aufnahmen<br />
und Pläne von Bauten, Innenräumen und Ausstattungen;<br />
die „Sammlung <strong>für</strong> architectonische Constructionslehre“ umfasste<br />
etwa 100 Wandtafeln und Vorlageblätter sowie zahlreiche<br />
Fotografien; zur „Sammlung <strong>für</strong> Modelliren und Bossiren“<br />
gehörten über 600 Gipsabgüsse und Modelle von Kapitellen bis<br />
zu großen antiken Skulpturen; die „Plansammlung <strong>für</strong> Civilbaukunst“<br />
mit Musterzeichnungen war dem Lehrstuhl <strong>für</strong> Civilbau<br />
zugeordnet; die Sammlung „Mittelalterliche Baukunst“ und die<br />
„Kunstgeschichtliche Sammlung der Technischen Hochschule“<br />
enthielten Plan- und Fotomaterial bedeutender Bau- und Kunstwerke.<br />
In der „Sammlung <strong>für</strong> Bauzeichnen“ waren Vorlageblätter,<br />
Bücher und Fotografien untergebracht, darunter auch Materialien<br />
aus der Bauschule an der Akademie der Bildenden Künste,<br />
an der seit 1809 die Architektenausbildung erfolgt war, sowie<br />
aus der Vorgängereinrichtung, der alten Polytechnischen Schule.<br />
Einen besonderen Schatz bildete der weitgehend komplette<br />
Bestand an Zeichungen Carl von Fischers, des ersten bayerischen<br />
<strong>Architektur</strong>lehrers. Derartige Nachlässe kamen nur vereinzelt an<br />
die Hochschule, so übergab beispielsweise der Münchner Architekten-<br />
und Ingenieurverein die Zeichnungen des Glaspalastarchitekten<br />
August von Voit, das Haus Wittelbach ließ den ,Codex<br />
aureatinus’, eine Sammlung mit Planungen aus dem 18. Jahrhundert<br />
überstellen, der bayerische Landtag kaufte 1886 die ,Monin-<br />
252 <strong>Architektur</strong>museum der TU München in der Pinakothek der Moderne<br />
253<br />
www.architekturmuseum.de<br />
Leitung Professor<br />
Prof. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger<br />
Sekretariat Office management<br />
Ingeborg Oberndorfer, Brigitte Forster, Marlies Blasl<br />
Wiss. Mitarbeiter Research associates<br />
Irene Meissner, Hanna Böhm, Markus Eisen, Mirjana<br />
Grdanjski, Regine Heß, Mechthild Kaufmann, Werner<br />
Lutz, Anja Schmidt, Hilde Strobl, Barbara Wolf<br />
Leitung seit Professor since 01.10.2012<br />
Prof. Andres Lepik<br />
On the History of the <strong>Architektur</strong>museum der Technischen<br />
Universität München<br />
When the new Polytechnische Schule – the Technische Hochschule<br />
as from 1877 – was opened west of the Alte Pinakothek on<br />
Arcisstraße in 1868, it comprised five departments. The rooms<br />
for the architects, whose course had been separated from that of<br />
the civil engineers for the first time in Bavaria, were situated in<br />
the south wing of a neo-renaissance building designed by Gottfried<br />
von Neureuther and based on the model of Semper’s polytechnic<br />
college in Zurich. Collections of teaching materials were<br />
allocated to the individual chairs and training areas. This was<br />
customary procedure at all universities during a period when<br />
there were few teaching manuals and materials, and there were<br />
similar collections in the other departments or faculties as well.<br />
On the basis of surviving inventory logs and stamps, it is possible<br />
to reconstruct the architectural collections and their content, at<br />
least to some extent. For example, there was a »Model Collection<br />
for Structural Engineering« with models of buildings, roof structures<br />
and constructive details; in the »Architectural Collection«,<br />
the focus of collecting was on photos of important buildings; the<br />
»Collection for Decoration and Perspective« contained photographs<br />
of buildings and interiors together with their décor and<br />
furnishings; the »Collection for the Theory of Architectonic Construction«<br />
comprised around 100 wall boards and templates as<br />
well as numerous photographs; more than 600 plaster casts and<br />
models ranging from pillar capitals to large sculptures from antiquity<br />
belonged to the »Collection for Modelling and Bossing«; the<br />
»Collection of Civil Engineering Plans« belonged to the Chair of<br />
Civil Engineering, the collections »Mediaeval Architecture« and<br />
the »Art History Collection of the Technical University« contained<br />
plans and photographs of important buildings and artworks. Templates,<br />
books and photographs could be found in the »Collection<br />
for Construction Drawing«, which included materials from the<br />
school of building at Munich Academy of Fine Arts, where the<br />
training of architects had taken place since 1809, and the predecessor<br />
institution, the old Polytechnische Schule. One particular<br />
treasure was an almost complete collection of drawings by Carl<br />
von Fischer, the first teacher of architecture in Bavaria. But such<br />
estates only came into the possession of the university on isolated<br />
occasions when, e.g. the Munich Architekten- und Ingenieurverein<br />
passed on drawings by the architect of the Glass Palace August<br />
von Voit, and Haus Wittelbach transferred possession of the<br />
‚Codex aureatinus‘, a collection of 18th century plans; in 1886,