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Physik - Kaleidoskop

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Farbfernsehen 104<br />

Berlin (SFB) noch in schwarz/weiß, die Verabschiedung dann in Farbe.<br />

Ab 14:30 Uhr zeigten ARD und ZDF gemeinsam als Testsendung den<br />

französischen Spielfilm "Cartouche der Bandit" mit den<br />

Hauptdarstellern Jean-Paul Belmondo und Claudia Cardinale. Am<br />

gleichen Abend zeigte das ZDF seine erste farbige Fernsehshow mit<br />

der 25. Ausgabe von "Der goldene Schuss" mit Vico Torriani; die<br />

ARD folgte einen Tag später um 16:30 Uhr mit einem Bericht von<br />

Gerd Ruge über die Expo 67 in Montréal und am Abend dem<br />

"Galaabend der Schallplatte", präsentiert von Dietmar Schönherr. Die<br />

ersten Farbfernsehempfänger kamen in der Bundesrepublik zu Preisen<br />

von über 2200 DM auf den Markt, was unter Berücksichtigung der<br />

Inflation einer heutigen Kaufkraft von etwa 3797 Euro entspricht.<br />

Einen starken Kaufanreiz für Farbgeräte brachten die Olympischen<br />

Sommerspiele 1972 in München sowie die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

1974 in Westdeutschland. Die Geräte blieben bis Ende der 1970er<br />

Jahre im heutigen Vergleich teuer - 1975 kostete ein Gerät mit<br />

66-cm-Bildschirm um die 2000 DM (das entspricht heute 2490 Euro).<br />

Mit dem Start des 2. DFF-Programms am 3. Oktober 1969 wurde das<br />

Farbfernsehen auch in der DDR eingeführt. Am selben Tag wurde auch<br />

der Berliner Fernsehturm eingeweiht. Zur Farbübertragung wurde<br />

jedoch anders als in Westdeutschland das SECAM-System verwendet.<br />

Gegenseitiger Empfang (Kompatibilität) in schwarzweiß blieb jedoch<br />

Verkaufte Farbfernsehgeräte in Westdeutschland<br />

1967-1978 in Mio. Stück<br />

Farbfernsehkamera. Briefmarke von<br />

möglich. Um in der Bundesrepublik Deutschland das DDR-Programm auch farbig sehen zu können, wurden bald<br />

von der Industrie PAL/SECAM-Decoder („DDR-Farbe“) zu Preisen von bis zu 300,- DM (incl. Einbau) angeboten.<br />

Sonstiges<br />

• In der Anfangszeit wurden den wenigen (der erhöhten Kosten wegen) Farbproduktionen im alltäglichen<br />

Schwarz/Weiß seitens der Fernsehanstalten zum Hinweis und als Kaufanreiz kurze Teaser von ca. zehn Sekunden<br />

Dauer vorangestellt. Im Ersten öffnete sich – von einer Fanfare akustisch untermalt – blumig eine<br />

Farbrosettengrafik mit dem zentralen Schriftzug: „in Farbe“; im ZDF wurden stattdessen sich drehende<br />

Glaswürfel gezeigt, in denen sich – wie in einem Prisma – das Licht (schwach) farbig brach.<br />

• Die Tagesschau der ARD wurde erst ab 1970 in Farbe ausgestrahlt. Übertragungen aus dem Plenarsaal des<br />

Bundestages in Bonn erfolgten sogar noch bis Ende der 1970er Jahre in Schwarz/Weiß.<br />

• Heinz Reincke spielte die Hauptrolle in der ersten Fernsehserie, die in Deutschland in Farbe ausgestrahlt wurde:<br />

„Adrian der Tulpendieb“ (gedreht bereits 1966), die schon während des Versuchsprogramms ausgestrahlt wurde.<br />

1982

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