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Physik - Kaleidoskop

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Brechungsindex 40<br />

Größenordnungen<br />

Vakuum hat einen Brechungsindex von exakt 1. Im sichtbaren Bereich sind die Brechungsindizes realer Materialien<br />

so gut wie immer größer als 1. Für jeden Stoff gibt es jedoch Wellenlängen (z. B. oberhalb des sichtbaren<br />

Bereiches), bei denen der Brechungsindex kleiner als 1 wird (aber positiv bleibt). Für sehr kleine Wellenlängen<br />

(Röntgenstrahlung, Gammastrahlung) ist der Brechungsindex immer kleiner als 1 und nähert sich mit sinkender<br />

Wellenlänge der 1 von unten an. Beispielsweise im Röntgenbereich ist die Darstellung üblich, wobei<br />

typische Werte für zwischen 10 −9 und 10 −5 liegen (stark abhängig von der Wellenlänge, abhängig von der<br />

Ordnungszahl und Dichte des Materials).<br />

Luft<br />

Der Brechungsindex der Luft beträgt auf Meeresniveau durchschnittlich 1,00029. Er hängt ab von der Dichte und der<br />

Temperatur der Luft sowie von der speziellen Zusammensetzung der Luft – insbesondere der Luftfeuchtigkeit. Da<br />

die Luftdichte nach oben – entsprechend den Gasgesetzen in einem Schwerefeld – exponentiell abnimmt, siehe<br />

barometrische Höhenformel, beträgt er in etwa 8 km Höhe nur mehr 1,00011. Dennoch werden die von Sternen<br />

kommenden Lichtstrahlen in Horizontnähe um 0,6° gehoben und in 45° noch um 0,017°. Der Effekt heißt<br />

astronomische Refraktion und beeinflusst in ähnlicher Art auch jede terrestrische Vermessung. Im technischen<br />

Bereich wird manchmal zur Vereinfachung der Brechungsindex der Materialien auf den von Luft bezogen, ohne dass<br />

eine einheitliche Bezeichnung für diese leicht abweichenden Werte etabliert wäre.<br />

Wellenlängenabhängigkeit<br />

Der Brechungsindex einiger Glassorten als<br />

Funktion der Wellenlänge. Der sichtbare Bereich<br />

ist rot markiert.<br />

Messung des Brechungsindex<br />

Da wie in der Einleitung beschrieben der Brechungsindex jedes<br />

Materials von der Wellenlänge des einfallenden Lichts abhängt – gilt<br />

auch bei elektromagnetischen Strahlungen anderer<br />

Wellenlängebereiche – wäre es notwendig, diesen auch<br />

wellenlängenabhängig (tabellarisch oder als Funktion) anzugeben. Da<br />

dies aber für viele einfache Anwendungen nicht notwendig ist, wird<br />

der Brechungsindex üblicherweise für die Wellenlänge der<br />

Natrium-D-Linie (589 nm) angegeben. In der linken Abbildung sind<br />

als Beispiel Kurven des wellenlängenabhängigen Brechungsindex<br />

einiger Glassorten dargestellt. Sie zeigen den typischen Verlauf einer<br />

normalen Dispersion.<br />

Zur experimentellen Bestimmung des Brechungsindex eines Mediums mit (zum<br />

Beispiel nicht magnetisch) n med kann man zum Beispiel den Brewster-Winkel beim Übergang von Luft in dieses<br />

Medium messen. Für diesen Fall gilt . Für die Messung wird ein Refraktometer<br />

angewandt.<br />

Eine Abschätzung des Brechungsindexes ist mit der sogenannten Immersionsmethode durch das Eintauchen eines<br />

Gegenstands in durchsichtige Flüssigkeiten mit verschiedener Dichte möglich. Wenn die Brechzahlen von<br />

Gegenstand und Flüssigkeit identisch sind, verschwinden die Konturen des Gegenstands. Dieses Verfahren kann<br />

leicht eingesetzt werden, um zum Beispiel Rubine oder Saphire mit einer Brechzahl von rund 1,76 zu identifizieren,<br />

indem sie in eine geeignete Schwerflüssigkeit eingetaucht werden, wie beispielsweise Diiodmethan (Brechzahl =

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