01.01.2013 Aufrufe

Physik - Kaleidoskop

Physik - Kaleidoskop

Physik - Kaleidoskop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Reflexion (<strong>Physik</strong>) 366<br />

Berechnete (0° und 60°) und gemessene (ca. 5°)<br />

Reflexionsspektren von Silber mit der<br />

charakteristischen Plasmakante ω p und ω s (siehe<br />

Plasmaresonanz)<br />

Der Reflexionsgrad kann über den Reflexionsfaktor aus den fresnelschen Formeln berechnet werden. Er ist vom<br />

Einfallswinkel und Polarisation des Lichts sowie von den Eigenschaften der beteiligten Materialien abhängig<br />

(Verhältnis der Brechzahlen und des Extinktionskoeffizienten).<br />

Die Brechzahl ist wellenlängenabhängig, das heißt, Wellen unterschiedlicher Wellenlänge können vollkommen<br />

anders reflektiert werden. Beispielsweise besitzen Metalle aufgrund der Absorption durch das Elektronengas einen<br />

hohen Extinktionskoeffizienten für elektromagnetische Strahlung im Infrarot-Bereich, sie sind damit undurchsichtig<br />

und weisen einen sehr hohen Reflexionsgrad von im Allgemeinen mehr als 90 Prozent auf. Hingegen sinkt der<br />

Reflexionsgrad von Metallen im sichtbaren oder ultravioletten Bereich mitunter innerhalb eines kleinen<br />

Frequenzbereichs sehr schnell (siehe Bild mit dem Beispiel Silber). In der Reflexionsspektroskopie schließt man<br />

vom gemessenen Reflektionsspektrum auf im Material wirksame Mechanismen und deren Parameter<br />

(Bandübergänge, Elektronendichten im Leitungsband, Polarisierbarkeiten usw.), siehe Brechzahl#Permittivitätszahl<br />

und Elektrische Suszeptibilität#Herkunft aus addierten Beiträgen verschiedener Mechanismen.<br />

Durch den unterschiedlichen Reflexionsgrad in Abhängigkeit der Polarisation des Lichts ändert sich diese bei jeder<br />

Reflexion. Das heißt, fällt unpolarisiertes Licht auf eine Grenzfläche, so ist das reflektierte und das gebrochene Licht<br />

(bei und ) teilweise polarisiert. In dem Sonderfall wird der parallel zur<br />

Einfallsebene polarisierte Lichtanteil überhaupt nicht reflektiert, sondern vollständig gebrochen (Brewster-Winkel).<br />

Der reflektierte Anteil ist danach vollständig senkrecht polarisiert und der transmittierte enthält beide<br />

Polarisationsrichtungen. Dieser Effekt ermöglicht es zum Beispiel, Laserlicht ohne Reflexionsverlust durch ein<br />

Fenster hindurchtreten zu lassen.<br />

Weiteren Einfluss auf die Reflexion hat die von der Kristallorientierung abhängige Brechzahl von doppelbrechenden<br />

Materialien. Hier unterscheidet sich der Reflexionsgrad zusätzlich noch von der Kristallorientierung der<br />

Kristalloberfläche. Auch ein Magnetfeld kann die Reflexion beeinflussen, was technisch bei magnetooptischen<br />

Speichermedien ausgenutzt wird.<br />

Eine Verringerung der Gesamtreflexion durch mehrere abgestimmte Schichten ist möglich, siehe<br />

Antireflexionsschicht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!