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Physik - Kaleidoskop

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Farbsättigung 157<br />

Anwendungen<br />

Buntheit im Alltag<br />

In nicht sonderlich präziser Ausdrucksweise heißt „bunt“ – neben<br />

„vielfarbig“ – im allgemeinen Sprachgebrauch auch „hohe Farbtiefe“.<br />

Unbunt bedeutet „nicht bunt“ und wird in der deutschen<br />

Umgangssprache nicht verwendet, sondern die Farbe Grau wird<br />

unpräzise als „farblos“ bezeichnet, Schwarz mit „dunkel“ gleichgesetzt<br />

und Weiß als wegzudenkende übliche Farbe des Hintergrundes<br />

angenommen.<br />

Siehe hierzu Farbton, Helligkeit, bunte und unbunte Farben im<br />

Artikel Farbe<br />

Im Kontext der Beschränkungen, die der Gebrauch von Farbmitteln<br />

auferlegt, werden etwa Pigmente abnorm hoher Sättigung, wie<br />

Preußischblau, Karmin als „hochbunt“ bezeichnet. Diese sind weder<br />

drucktechnisch noch auf Bildschirmen korrekt wiederzugeben.<br />

Im Kontext des Ausdruckes „Brillanz“ sind farbsatte oder hochbunte<br />

Flächen, farbintensive Leuchtfarben, farbtiefe Signalfarben und<br />

Sättigungsstufen, von unten links über oben nach<br />

unten rechts zunehmend: Unten links ein<br />

Schwarzweißbild, rechts ein übertrieben farbiges<br />

glänzende Flächen mit Glanzlack oder Effektpigmenten (Perlglanz, Metallizé), wie auch allgemein beleuchtete und<br />

selbstleuchtende Flächen im allgemeinen Verständnis „leuchtend“, „bunt“, „farbig“ oder „farbintensiv“, auch<br />

„Neonfarben“. Insgesamt setzen all diese Farbeindrücke die Fläche von der Umgebung ab und sind im<br />

Sicherheitswesen und in der Werbung von Vorteil. Die technische Entwicklung und der entstehenden Möglichkeiten<br />

führte zu etwas wie einer „Inflation an Buntheit“, die daraus folgend wieder neue Farbmittel oder technische Effekte<br />

erfordert.<br />

Fotografie und Filmkunst<br />

In der analogen Aufnahmetechnik kann der Fotograf zum Zeitpunkt der Aufnahme nur begrenzt in die Farbsättigung<br />

eingreifen; Hilfsmittel sind hier optische Filter, wie Skylight- oder Polfilter. In der digitalen Aufnahmetechnik kann<br />

die Farbsättigung dagegen bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme variiert werden. Eine farbneutrale Aufnahme erhält<br />

man nur im Rohdatenformat, während die Kameraelektronik sonst ausnahmslos bereits eine Bildverarbeitung<br />

vornimmt.<br />

Bildbearbeitung, Desktoppublishing und Druckwesen<br />

Weil die drei Größen Farbton, Sättigung und Helligkeit das menschliche Farbsehen viel besser nachstellen, als etwa<br />

das in der elektronisch-optischen Darstellung maßgebliche RGB-Farbsystem oder YUV-Farbsysteme und das<br />

CMYK-Farbsystem des Druckwesens, arbeitet man in der Bildverarbeitung ausschließlich mit HSV-Systemen, um<br />

Bilder nachzubearbeiten.<br />

Da die idealen Farbräume durch die technische Farbdarstellung (auf Bildschirmen und Monitoren, aber auch im<br />

Druck) begrenzt sind, ist im High-End-Bereich die Berücksichtigung der maximalen Farbsättigung der Darstellung<br />

unbedingt nötig (Gamut-Matching) – auch diese schwankt je nach Farbton.<br />

• Allgemein sind gesättigte Farbtöne gar nicht und Grüntöne viel schlechter optisch-technisch darstellbar als Rot-<br />

und Blautöne (vergl. das im Eingangsbild gegebene Wide-Gamut-RGB-Dreieck, das den Sättigungsumfang eines<br />

modernen Monitors darstellt, und seine Farbabstände zum Rand des CIE-Diagramms, das die Leistungsfähigkeit<br />

des menschlichen Auges darstellt).<br />

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