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Physik - Kaleidoskop

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Glühlampe 218<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

In den USA wurde in dem im Jahre 2007 verabschiedeten Energy Independence and Security Act eine schrittweise<br />

Verschärfung der Vorschriften zur Energieeffizienz von Glühlampen zwischen 2012 und 2014 beschlossen.<br />

Abgesehen von den beschlossenen Ausnahmen, beispielsweise für farbige Glühlampen, werden durch diesen Act<br />

herkömmliche Glühlampen verboten. [27] Die letzte große Fabrik für herkömmliche Glühlampen in den USA wurde<br />

im September 2010 geschlossen. [28]<br />

Kritik an Verboten<br />

Glühlampenverbote eignen sich nach Meinung mancher Kritiker nicht zur CO 2 -Einsparung, da nur der<br />

Emissionshandel letztlich den Kohlendioxidausstoß mit Kosten belege. Die durch das Glühlampenverbot<br />

eingesparten Energiemengen können daher anderweitig verkauft werden, ohne dass zusätzliche Emissionszertifikate<br />

erworben werden müssten. Alternativ können auch die nicht benötigten Zertifikate von den Energieerzeugern an<br />

andere Industrien verkauft werden. Die Wirkung eines Glühlampenverbotes auf den CO 2 -Ausstoß sei daher<br />

allenfalls mittelbar wirksam. Ein sinnvolleres Steuerinstrument zur Erreichung der umstrittenen Klimaziele sei daher<br />

die direkte Begrenzung der Emissionsmenge von Kohlendioxid. [29]<br />

Ein Vorteil der Glühlampe sei, dass sie stufenlos gedimmt werden kann. Die meisten Energiesparlampen sind nicht<br />

dimmbar; einige Energiesparlampen sind stufenweise dimmbar; stufenlos dimmbare Energiesparlampen sind<br />

deutlich teurer. Ein weiterer Vorteil sei die sofortige Bereitstellung der vollen Lichtleistung, während die meisten<br />

Energiesparlampen erst langsam hochfahren würden. Dieses erfordere den Einsatz spezieller Energiesparlampen<br />

(Osram-Facility- oder Hybridlampen) zum Beispiel für die Treppenhausbeleuchtung.<br />

Glühlampen funktionieren mit jeder gängigen Frequenz einschließlich Gleichstrom aus akkugespeisten<br />

Notstromversorgungsanlagen. Einige Energiesparlampentypen funktionieren aufgrund ihres elektronischen<br />

Vorschaltgerätes nur mit der Frequenz, für die sie gebaut wurden, zum Beispiel 50 Hz, nicht jedoch mit Gleichstrom.<br />

Für batteriegespeiste Sicherheitsbeleuchtungsanlagen gibt es spezielle Energiesparlampentypen, die vom Hersteller<br />

für den Betrieb an Wechsel- und Gleichspannung vorgesehen sind. In den meisten Fällen funktionieren gewöhnliche<br />

Energiesparlampen auch an Gleichspannung, da übliche elektronische Vorschaltgeräte die Netzwechselspannung<br />

ohnehin gleichrichten. Die Hochfrequenzabstrahlung der Vorschaltgeräte ist nicht größer als die anderer<br />

Haushaltgeräte [30] , ist aber trotzdem in die Kritik geraten. Gütesiegel für besonders strahlungsarme Lampen sind in<br />

Vorbereitung.<br />

Nach einer Studie der EU-Kommission amortisieren sich Energiesparlampen je nach Annahme des Kaufpreises der<br />

Lampe und des Strompreises nach 1500 bis 2500 Stunden Nutzungszeit gegenüber der Glühlampe. Kritiker<br />

bemängeln den sich ergebenden langen Zeitraum von 30 Jahren bei wenig genutzten Lampen wie in Abstellräumen<br />

mit zirka einer Stunde Leuchtdauer je Woche. [31] Bislang nicht untersucht ist die Auswirkung eines eventuell<br />

veränderten Benutzerverhaltens bei Einsatz von Energiesparlampen auf die Energieeinsparung. Unnötig lange<br />

Leuchtzeiten wegen der geringeren Kosten und Umweltauswirkungen sind denkbar (→Reboundeffekt).<br />

Quecksilber-Emission<br />

Die vielfach als Argument gegen die energieeffizienteren Kompaktleuchtstofflampen genannte Quecksilberbelastung<br />

spricht nach Berechnungen einiger Institute wie z. B. der Deutschen Umwelthilfe noch stärker gegen herkömmliche<br />

Glühlampen. Denn durch die Stromerzeugung aus Steinkohle werden in Deutschland nach Berechnungen des<br />

Öko-Instituts pro Kilowattstunde Strom durchschnittlich 14,7 Mikrogramm Quecksilber freigesetzt, allerdings<br />

überwiegend nicht in elementarer Form. Die vermiedenen Quecksilberemissionen durch Stromeinsparung seien<br />

damit größer als der gesamte Quecksilbergehalt der Energiesparlampen. [32] Die Zeitschrift Öko-Test kommt auf<br />

Basis der gleichen Daten zum Ergebnis, dass die Quecksilberbilanz bei einem Drittel der Kompaktleuchtstofflampen<br />

schlechter sei als bei Glühlampen. [33] Andere Energiesparlampen wie Halogen-Glühlampen oder LEDs enthalten<br />

keinerlei Quecksilber.

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