01.01.2013 Aufrufe

Physik - Kaleidoskop

Physik - Kaleidoskop

Physik - Kaleidoskop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Helligkeit 231<br />

Helligkeit<br />

Helligkeit ist ein Überbegriff subjektiver Eindrücke und objektiver<br />

Messgrößen für die Stärke einer visuellen Wahrnehmung von –<br />

sichtbarem – Licht.<br />

Helligkeit als Sinnesempfindung<br />

Die Worte Helligkeit und Dunkelheit (auch Finsternis) werden meist<br />

für die subjektive Lichtempfindung benutzt, wie sie auf das Auge des<br />

Beobachters wirkt [1] – Dunkelheit ist einfach ein niedriger Messwert<br />

an Helligkeit.<br />

Dabei umfasst der Begriff zwei Konzepte:<br />

• das gesamte Licht, das ins Auge einfällt, was man dann als<br />

Lichtverhältnisse oder Beleuchtung bezeichnet<br />

• die von einer Lichtquelle ausgestrahlte Lichtmenge, unabhängig<br />

davon, ob sie selbstleuchtend ist (Licht emittiert), oder nur eine<br />

Beleuchtung reflektiert<br />

Abnahme der Helligkeit mit der Tiefe<br />

Die meisten höheren Lebewesen haben zwei – im allgemeinen getrennt – arbeitende Systeme des visuellen Systems:<br />

Die normalen Lichtverhältnisse werden als photopischer Bereich bezeichnet (Tagsehen), Sehen bei Dämmerlicht als<br />

mesopischer, Nachtsehen als skotopischer Bereich. Unterhalb der Sehschwelle des skotopischen Bereichs nimmt ein<br />

Auge nichts mehr wahr, es herrscht Finsternis – auch wenn die Beleuchtungs- bzw. Lichtstärke noch nicht Null ist<br />

(Restlicht). Übermäßige Helligkeit führt zu Blendung, der Sehsinn versagt. Die Farbwahrnehmung funktioniert nur<br />

mit genügend Licht (photopischer Sehbereich), darunter werden nur Grautöne wahrgenommen, darüber nur „Weiß“.<br />

Die physiologischen Schwellen des Sehsinns sind bei allen Lebewesen extrem unterschiedlich, auch beim Menschen<br />

schwanken sie relativ deutlich.<br />

Objektivierung der Helligkeit<br />

Die Sinnesempfindung der Helligkeit ist etwa dem Logarithmus des Reizes proportional – sie folgt wie viele andere<br />

neurologische Prozesse dem Weber-Fechner-Gesetz. Sie kann aber bei verschiedenen Personen etwas<br />

unterschiedlich sein. Insbesondere hängt sie von der spektralen Empfindlichkeit für Tagessehen (photopisches<br />

Sehen) der Sehzellen für mittlere Wellenlängen ab, die bei den meisten Menschen im Bereich um 555 nm<br />

Wellenlänge (grün) am höchsten ist (Maximum der Sonnenstrahlung), bei vielen Tieren aber zu anderen Farben<br />

verschoben ist (z. B. Katzen oder Bienen). Die genauere Verteilung der Helligkeitsempfindlichkeit des menschlichen<br />

Sehapparats in Abhängigkeit von der Lichtfarbe beschreibt die V-Lambda-Kurve.<br />

Das menschliche Auge arbeitet in einem sehr großen Helligkeitsbereich, der Lichtintensitäten von 1 : 10 Milliarden<br />

entspricht (Sehschwelle 10 -13 Lumen [2] ). Dennoch können wir verschiedene Helligkeiten als unterschiedlich<br />

wahrnehmen, sobald sich ihre Lichtmenge um mehr als 10 % unterscheidet. Darauf beruht die fotometrische<br />

Stufenmethode für scheinbare Helligkeiten, die der Astronom Friedrich Argelander um 1840 entwickelt hat.<br />

Will man Helligkeiten objektiver bestimmen, sind zwei Effekte besonders zu berücksichtigen:<br />

1. die individuellen Eigenschaften des Auges<br />

2. gleichzeitige Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich und im angrenzenden Infrarot bzw. UV.<br />

Der Begriff Helligkeit versteht sich dann allgemeiner als Intensität der auf einen Beobachter oder Sensor wirkenden<br />

Strahlung, die räumlich und über ein Frequenzband mit benachbarter elektromagnetischer Strahlung gemittelt wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!