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Physik - Kaleidoskop

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CIE-Normvalenzsystem 48<br />

Alle wahrnehmbaren Farben können also als Ortsvektoren in einem<br />

dreidimensionalen Farbraum dargestellt werden. Die drei Koordinaten<br />

eines jeden Punktes im Farbraum sind das Maß der Intensität der<br />

Farbkomponenten Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Die Länge eines<br />

Vektors bestimmt die Gesamtintensität des Lichts, während seine<br />

Raumrichtung das Mischungsverhältnis der drei Grundfarben<br />

wiedergibt. Lässt man die Intensität außer Acht, so können alle<br />

möglichen Farbeindrücke auf einer Dreiecksfläche F im Raum<br />

dargestellt werden, auf der für jeden Punkt R + G + B = 1 gilt.<br />

Projiziert man diese auf die Fläche, die durch die Achsen für Rot und<br />

Grün aufgespannt ist, so ergibt sich eine einfache Möglichkeit, die<br />

Verhältnisse der drei Farbwerte grafisch darzustellen: Die Rot (= X)-<br />

und Grün (= Y)-Komponenten sind direkt ablesbar, während die Blau<br />

(= Z)-Komponente gemäß B = 1 – R – G berechenbar ist.<br />

Beim Versuch, alle vorhandenen Valenzen von Spektralfarben auf der<br />

so entstandenen Grafik einzutragen (gestrichelte Linie B-G-R –<br />

geschnitten mit unserer Linie in P'), fällt – unabhängig vom gewählten<br />

Spektralfarbtrio – auf, dass die (reinen) Spektralfarben jeweils<br />

außerhalb der möglichen Komponenten-Verhältnisse lägen.<br />

Es ergeben sich negative Einstellwerte für fast alle Spektralfarben<br />

außer bei den im System definierten Primärfarben. Um aus den drei<br />

Primärfarben ein spektrales Cyan (C)' zu erzeugen, gilt damit in<br />

Farbvalenzen beschrieben:<br />

Blau + Grün ≡ spektrales Cyan + etwas Rot<br />

Die Zahlenwerte der Koordinaten, also die absoluten Beträge des<br />

Farbortvektors in diesem Farbraum, können mathematisch korrekt<br />

umgeformt werden.<br />

spektrales Cyan ≡ Blau + Grün – etwas Rot<br />

Für den praktischen Gebrauch entsteht also die Anforderung, aus dem<br />

„blauen“ und dem „grünen“ (in erforderlicher Intensität) etwas „rotes“<br />

Licht wegzulassen, um das gewünschte Cyan zu erhalten. Mit solchen<br />

Umformungen ist es möglich, alle Farben in einem (zunächst<br />

theoretischen) Farbraum anzuordnen. Dadurch verschiebt sich etwa ein<br />

beliebiger RGB-Farbraum einfach ins Innere eines solchen Gesamtfarbraumes.<br />

Auf der Fläche F mit X + Y + Z = 1 stellt jeder<br />

Punkt ein Verhältnis der Grundfarben X,Y und Z<br />

zueinender dar. Die projizierte Fläche f verzichtet<br />

auf die Z-Komponente, die sich rekursiv aus X<br />

und Y ergibt.<br />

Zur Vermeidung negativer Werte wurden bei der<br />

Normfarbtafel theoretisch definierte<br />

Grundfarbvalenzen festgelegt, sodass dennoch<br />

alle wahrnehmbaren Spektralfarben erfasst sind.

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