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Physik - Kaleidoskop

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Metamerie (Farblehre) 310<br />

Grundlagen<br />

Der Mensch kann Licht der Wellenlänge von etwa 380 nm bis etwa<br />

780 nm in verschiedenen Farben sehen. Der Farbeindruck entspricht<br />

einerseits einer Wellenlänge des Lichts oder einem schmalen Bereich<br />

des Spektrums. Andererseits können ein kurzwelligeres und ein<br />

langwelligeres Licht gemeinsam den gleichen Farbeindruck wie ein<br />

einzelnes Licht mit dazwischen liegender Wellenlänge erzeugen.<br />

Theoretisch ist dieser Farbeindruck durch beliebig viele<br />

Kombinationen von Lichtern mit kleinerer und größerer Wellenlänge<br />

und damit eine große Zahl bedingt gleicher Farbreize möglich.<br />

Ursache ist, dass die Netzhaut des Auges nicht für jede Wellenlänge<br />

oder für jeden schmalen Bereich des Spektrums mit gesonderten<br />

Rezeptoren (Zäpfchen) versehen ist. Die drei vorhandenen<br />

Zapfen-Typen sind in insich überlappenden Teilbereichen empfindlich,<br />

das heißt nicht nur für eine Wellenlänge empfindlich. Lediglich ihre<br />

maximale Empfindlichkeit kann jeweils einer Wellenlänge zugeordnet<br />

werden. Jede andere Wellenlänge wird aus der Summe von Signalen,<br />

die mittels wenigstens zwei verschiedener Zapfen-Typen empfangen<br />

werden, interpretiert.<br />

Dieses Prinzip des Farbsehens lässt keine Unterscheidung zwischen<br />

Signalsummen mit gleichem Wert, aber verschiedener<br />

Zusammensetzung, beziehungsweise zwischen den bedingt gleichen<br />

oder metamer genannten Farben zu. Andererseits ist die technisch<br />

bedeutende Additive Farbmischung gerade erst wegen diese<br />

prinzipiellen „Mangels“ möglich. Das Auge kann veranlasst werden,<br />

alle Farben des Spektrums zu sehen, obwohl ihm nur Kombinationen<br />

dreier farbiger Lichter zugeführt werden brauchen.<br />

Die metamere Farbe Cyan (unten, aus Blau und<br />

Grün bestehend) wird nach dem Passieren eines<br />

Gelb-Filters zu Grün.<br />

Die reine Farbe Cyan passiert ein solches Filter<br />

annähernd unbeschränkt (mitte).<br />

Bei Tierexperimenten konnte nachgewiesen werden, dass für Menschen metamere Farben für andere Lebewesen<br />

nicht gleichfalls metamer sein müssen und umgekehrt. Dies liegt an einer anderen Zahl von Farbrezeptoren,<br />

beispielsweise bei Säugetieren meist zwei, bei Vögeln oft vier, oder abweichenden Empfindlichkeitskurven der<br />

Farbrezeptoren bei anderen Lebewesen. Dadurch unterscheiden sich auch die zur Farbempfindung notwendigen<br />

Gewichtungen der Signale der Zapfen.

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