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Physik - Kaleidoskop

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Glühlampe 207<br />

Elektrische Eigenschaften<br />

Einschaltstrom<br />

Aufgrund der positiven Temperatur-Widerstands-Charakteristik<br />

(Kaltleiter) fließt beim Einschalten einer Metalldraht-Glühlampe ein<br />

sehr hoher Einschaltstrom (das Fünf- bis Fünfzehnfache des<br />

Nennstromes), der die Glühwendel schnell auf die Betriebstemperatur<br />

aufheizt. Mit der Zunahme des elektrischen Widerstands bei steigender<br />

Temperatur sinkt der Strom auf den Nennwert. Die früher<br />

gebräuchlichen Kohlenfadenlampen zeigten dagegen eine sanfte<br />

Zunahme des Stromes beim Einschalten, da erst mit steigender<br />

Temperatur genügend Ladungsträger für den Stromtransport freigesetzt<br />

werden (Kohle ist ein Heißleiter).<br />

Der hohe Einschaltstrom ist die Ursache für Ausfälle von Glühlampen<br />

unmittelbar beim Einschalten (siehe unten). Dabei kann (bei höheren<br />

Betriebsspannungen) ein Lichtbogen zünden, was zum Auslösen der<br />

Sicherung und/oder zum Bersten des Glaskolbens führen kann.<br />

Manche Glühlampen für Netzspannung sind daher im Sockel mit einer<br />

Schmelzsicherung versehen.<br />

Der hohe Einschaltstrom von Metalldrahtglühlampen belastet das<br />

Energieversorgungssystem des Leuchtmittels. In Kühlräumen ist das<br />

Verwenden von Halogenlampen ohne entsprechende<br />

Strombegrenzungen wegen der hohen Einschaltströme bei tiefen Temperaturen problematisch.<br />

Optische Eigenschaften<br />

Lichtausbeute<br />

Abhängigkeit des elektrischen Widerstandes einer<br />

Glühlampe von der angelegten Spannung<br />

Darstellung des (max.) Wirkungsgrades einer<br />

Glühlampe in einem Sankey-Diagramm)<br />

Fast die gesamte der Lampe zugeführte Energie wird in Strahlung umgesetzt, die Verluste durch Wärmeleitung und<br />

-konvektion sind gering. Aber nur ein kleiner Wellenlängenbereich der Strahlung ist für das menschliche Auge<br />

sichtbar. Der Hauptanteil liegt im unsichtbaren Infrarotbereich und wird als Wärme abgestrahlt.<br />

Der Glühfaden strahlt mit einer Wellenlängenverteilung entsprechend<br />

dem planckschen Strahlungsgesetz. Das Lichtspektrum ist im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Lichtquellen kontinuierlich. Das<br />

Strahlungsmaximum der Strahlung verschiebt sich mit steigender<br />

Temperatur gemäß dem Wienschen Verschiebungsgesetz zu kleineren<br />

Wellenlängen hin. Zugleich erhöht sich das Maximum. Die Helligkeit<br />

einer Glühlampe hängt daher stark überproportional von der<br />

Temperatur und der Betriebsspannung ab.<br />

Um eine möglichst hohe Lichtausbeute zu erhalten, strebt man danach,<br />

das Strahlungsmaximum durch Temperaturerhöhung aus dem Bereich<br />

der langwelligen Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) in den Bereich<br />

des sichtbaren Lichtes zu verschieben.<br />

Verlauf der Glühdrahttemperatur (obere Kurve)<br />

und der relativen Helligkeit (untere Kurve) einer<br />

Glühlampe 12 V/60 W in Abhängigkeit von der<br />

Betriebsspannung<br />

Die Lichtausbeute (Anteil sichtbaren Lichts) erreicht bei einer Glühfadentemperatur von etwa 2700 K einen Anteil<br />

von etwa 3 %. Erhöht man die Temperatur auf 3400 K, so beträgt die Ausbeute 5 %. Die dazu erforderliche höhere<br />

Betriebsspannung (siehe dort) führt jedoch zu einer verkürzten Lebensdauer.

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