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Physik - Kaleidoskop

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Pigment 347<br />

Pigmentpräparationen ist die unkomplizierte und exakte Einarbeitung, da das Pigment bereits dispergiert und<br />

standardisiert vorliegt und somit Lack und Pigmentpräparation nur noch gemischt werden müssen. Nachteilig kann<br />

sich die Additivierung auswirken, da die Pigmentpräparation unter Umständen nicht mehr mit allen Lacksystemen<br />

kompatibel ist. Aus diesem Grund ist die Verträglichkeit eine wichtige anwendungstechnische Eigenschaft von<br />

Pigmentpräparationen. Als Tönsystem (englisch Tinting system) wird die Kombination aus mehreren (meist 12 - 20)<br />

Pigmentpräparationen, einer automatischen Dosieranlage und einer Rezeptiersoftware bezeichnet. Diese Methode<br />

findet bei Bautenfarben Verwendung. Pigmentpräparationen können ebenfalls als Mischung mit anderen Pigmenten<br />

oder Füllstoffen vorliegen. Neben den häufig eingesetzten flüssigen Pigmentpräparationen sind aber auch<br />

granulierte, mit leicht löslichen Bindemitteln hergestellte Präparationen erhältlich. Sie werden z. B. eingesetzt, wenn<br />

in der Lackformulierung zusätzliche Lösemittel unerwünscht sind, haben aber gegenüber Pigmentpulvern den<br />

Vorteil, nicht mehr dispergiert werden zu müssen und weitgehend staubfrei zu sein.<br />

Eine dritte, vor allem in der Kunststoffindustrie weit verbreitete, Möglichkeit besteht in der Verwendung von festen<br />

Pigmentpräparationen, sogenannten Masterbatches. Dabei werden die Pigmente bei erhöhter<br />

Verarbeitungstemperatur in eine Bindemittelmatrix einextrudiert oder geknetet. Nach dem Abkühlen werden die<br />

wieder festen Masterbatches meist granuliert, so dass sie bei der Einarbeitung in den Kunststoff exaktere und<br />

reproduzierbarere Farbtöne erzeugen. Auch Masterbatches können je nach gewünschtem Effekt mehrere Pigmente<br />

oder Füllstoffe enthalten.<br />

Nomenklatur<br />

Pigmente werden üblicherweise mit Trivialnamen, Handelsnamen oder Bezeichnungen aus dem Colour Index (C.I.<br />

Generic Name) benannt, da systematische Nomenklaturen gemäß IUPAC (International Union of Pure and Applied<br />

Chemistry) oder nach CAS (Chemical Abstracts Service) zu unhandlichen Namen führen.<br />

Ein Beispiel<br />

• Trivialname: Brillantgelb<br />

• Handelsnamen: Aureolin, Benzimidazolon-Gelb<br />

• Geschützter Handelsname: Hostaperm (TM) Yellow H4G<br />

• C. I. Generic Name: C. I. Pigment Yellow 151<br />

• IUPAC Name:<br />

2-[[1-[[(2,3-Dihydro-2-oxo-1H-benzimidazol-5-yl)amino]carbonyl]-2-oxopropyl]azo]-benzoesäure<br />

Strukturformel von C. I. Pigment Yellow 151<br />

• CAS index name: Benzoic acid,<br />

2-[[1-[[(2,3-dihydro-2-oxo-1H-benzimidazol-5-yl)amino]carbonyl]-2-oxopropyl]azo]-<br />

Einteilung nach Eigenschaften<br />

Pigmente mit gemeinsamen Eigenschaften werden zu Gruppen zusammengefasst, die je nach Einsatzzweck zu<br />

unterschiedlichen Gliederungen führt. Die DIN 55943 unterteilt Farbmittel zunächst in organische und anorganische<br />

Farbmittel. Jede der beiden Gruppen wird in Farbstoffe und Pigmente eingeteilt. In der nächsten Ebene folgt die<br />

Einteilung nach der optischen Wirkung. Es wird unterschieden zwischen Weißpigmenten, Buntpigmenten und<br />

-farbstoffen, Schwarzpigmenten und -farbstoffen, Effektpigmenten sowie Leuchtpigmenten und -farbstoffen. Die<br />

Gruppen Weißfarbstoffe und Effektfarbstoffe sind physikalisch nicht möglich, da die Wirkung als Pigment<br />

ausschließlich auf Streuung (Weißpigmente) beziehungsweise Reflexion (Effektpigmente) beruht. Dies setzt eine<br />

Grenzfläche voraus, die die gelösten Farbstoffe nicht besitzen. [5]<br />

Die anorganischen Farbmittel werden nicht weiter unterteilt, da es sich um eine Norm aus dem Lackbereich handelt<br />

und dort keine anorganischen Farbmittel verwendet werden. [5]

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