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Physik - Kaleidoskop

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Farbsättigung 158<br />

• Bei Monitoren hatte man lange das Problem, das die grünen und roten Leuchtmittel die blauen an Farbigwirkung<br />

bei Weitem übertrafen. Auf Röhrenmonitoren konnte man das durch höhere Energiedichte des Kathodenstrahls<br />

korrigieren, die Entwicklung der Flachbildschirme (LED-Bildschirme) wurde erst durch die Entwicklung der<br />

hochbrillanten Blau-LEDs in den 1990ern möglich, Rot- und Grün-LEDs gab es schon seit den 1960ern.<br />

• Übliche Bildschirme arbeiten auf Basis des RGB-Raumes (Rot, Grün, Blau). Gelb, Türkis (Cyan) und Lila<br />

(Magenta) werden durch aktivieren zweier Pixel „ermischt“, so dass diese doppelt so hell, aber weniger gesättigt<br />

sind – das Auge (genauer das visuelle Wahrnehmungssystem) gleicht das durch die folglich höhere (visuelle)<br />

Farbigkeit (Farbintensität) etwas aus. Den entsprechenden Effekt im Druck, bei dem Cyan, Magenta und Gelb<br />

(CMY) die Grundfarben sind, also Rot, Grün, Blau nur ermischt werden, wird technisch durch Sechsfarbendruck<br />

oder Schmuckfarben für nötige hochgesättigte Farbtöne ausgeglichen.<br />

Druck und Malmittel<br />

Volltonfarben sind Farben von maximal darstellbarer Farbsättigung beziehungsweise Buntheit, sowohl im<br />

farbmetrisch absoluten Sinne, als auch im Druckwesen, wo sie als Schmuckfarbe eingesetzt werden, oder als<br />

Abtönfarbe hoher Färbekraft bei Anstrichmitteln.<br />

Alterung<br />

Fast alle Farbmittel altern, egal ob Farbstoffe und Pigmente durch chemische Zersetzung oder Bildschirme durch die<br />

beständige Anregung. Folglich sinkt die reine Lichtausbeute und insbesondere zunehmend wird die Sättigung<br />

geringer.<br />

Weil Bildschirme auf additiver Farbmischung beruhen, die Farbsättigung also direkte Folge des abgestrahlten Lichts<br />

ist, sinkt nur die absolute Sättigung, nicht aber die relative zum maximalen Weiß (Farbigkeit). Alternde Bildschirme<br />

werden nur insgesamt „flau“. Wohl altern aber die drei Farbmittel der Pixel-Grundfarben unterschiedlich schnell,<br />

diese Abweichungen bleiben aber bei Handelsware unter der Lebensdauer – im kritischen gewerblichen Bereich<br />

wird aber regelmäßig nachkalibiriert.<br />

In Malerei und Druck ist die Alterung direkt von den Farbmitteln abhängig, jedes verliert seine Farbigkeit<br />

unterschiedlich. Farbmittel sind nicht nur darum umso wertvoller, je brillanter sie frisch sind [9] , sondern auch, wie<br />

lange sie halten. So wären etwa Chlorophyll (grün) oder auch das chemisch verwandte rote Hämoglobin, aber auch<br />

Zinnober hochsatte Farbmittel, sie oxidieren aber innerhalb kurzer Zeit zu Braun. Während etwa Eisenoxidpigmente<br />

fast nicht altern, aber von Natur aus wenig farbsatt sind.<br />

In der Geschichte der Malerei war man immer auf der Suche nach brillanten und stabilen Pigmenten, so wurden<br />

Edelsteine pulverisiert zu Farbmitteln. Wie Lapislazuli, ein bis heute nur vereinzelt übertroffen farbsattes<br />

Pigment. [10] Weitere wenig alternde, hochfarbsatte Farbmittel sind Blattgold und andere Schlagmetalle, die zum<br />

Gutteil hochgiftigen Pigmente, wie Schweinfurter Grün (Arsen), orangerote bleihaltige Mennige, Chromgelb und<br />

-rot (blei- und chromhaltig) sowie die roten bis gelben Cadmiumfarben.<br />

Außerdem sind viele Farbmittel gegen andere Einflüsse, wie UV-Strahlung oder Säuren und Basen nicht resistent.<br />

Bei historischen Bildern ist eine Abschätzung der originalen Farbwirkung eigentlich nur im Fresko möglich, wo ein<br />

reduzierter Satz (Kirchenmaler-Palette) an chemisch stabilen Pigmenten verwendet werden konnte. So überrascht die<br />

Farbenpracht Michelangelos, die bei der richtungweisenden Restaurierung der Sixtina festzustellen war. Nach etwa<br />

150 Jahren Farbmittelentwicklung stehen mit Farbmitteln wie den Kobaltpigmente (blau bis grün), Hansagelb,<br />

Spinell- und RutilMischphasenoxidpigmenten (grün/blau, gelb), Phthalocyaninen (blau bis grün, dem Chlorophyll<br />

und Hämoglobin verwandt) oder mit den Pyrrolpigmenten (rot) und Chinacridone (gelb, orange, rot bis magenta)<br />

[10] [11]<br />

eine ganze Paletten hochbrillanter und dazu auch stabiler Farbmittel zur Verfügung.

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