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Physik - Kaleidoskop

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Infrarotstrahlung 234<br />

Benennung<br />

Kurzzeichen<br />

Einteilung der Infrarotstrahlung nach DIN 5031 [1]<br />

Wellenlänge<br />

in μm<br />

Temperatur<br />

nach Wien<br />

Einsatzbereiche/Bemerkungen<br />

nahes Infrarot NIR IR-A 0,78…1,4 3700 K… • kurzwelliger Teil des NIR-Bereichs, 780-nm-Grenze bedingt durch den dem<br />

mittleres<br />

Infrarot<br />

Sonnenspektrum angepassten menschlichen Sehsinn.<br />

• photographisches Infrarot (ColorInfraRed, CIR) liegt bei 0,7–1,0 µm:<br />

Fotografischer Film kann diesen Wellenbereich aufnehmen.<br />

IR-B 1,4…3,0 • langwelliger Teil des NIR-Bereichs<br />

• die Begrenzung ist in der Wasserabsorption bei 1450 nm begründet.<br />

MIR IR-C 3…50 1000…60 K • Bereich thermischer Strahlung bei irdischen Temperaturen<br />

fernes Infrarot FIR 50…1000 …3 K • Die Atmosphäre absorbiert hier stark, an der Grenze zum Mikrowellenbereich<br />

wird gerade noch die kosmische 3-Kelvin-Strahlung sichtbar.<br />

Eine andere Unterteilung, die häufig im angloamerikanischen Raum sowie bei der Spezifikation von<br />

Erderkundungskameras angewandt wird:<br />

• nahes Infrarot (englisch: near infrared, NIR) ist kurzwellige IR-Strahlung, die sich direkt an den sichtbaren<br />

(roten) Bereich anschließt von 780 nm bis 1400 nm.<br />

• kurzwelliges Infrarot (englisch: short wavelength, SWIR) 1,4 bis 3,0 µm<br />

• mittleres Infrarot (englisch: mid wavelength, MWIR) schließt daran an bei Wellenlängen von 3,0 µm bis 8 µm.<br />

• langwelliges Infrarot (englisch: long-wavelength, LWIR) 8 bis 15 µm<br />

• fernes Infrarot (englisch: far infrared, FIR) ist langwellige IR-Strahlung von 15 µm bis 1 mm und überschneidet<br />

sich mit dem Bereich der Terahertzstrahlung.<br />

Geschichte<br />

Die IR-Strahlung wurde um 1800 vom deutsch-britischen Astronomen, Techniker und Musiker Friedrich Wilhelm<br />

Herschel bei dem Versuch entdeckt, die Temperatur der verschiedenen Farben des Sonnenlichtes zu messen. Er ließ<br />

dazu Sonnenlicht durch ein Prisma fallen und platzierte ein Thermometer in den einzelnen Farbbereichen. Dabei<br />

bemerkte er, dass jenseits des roten Endes des sichtbaren Spektrums das Thermometer die höchste Temperatur<br />

anzeigte. Aus dem beobachteten Temperaturanstieg schloss er, dass sich das Sonnenspektrum jenseits des Roten<br />

fortsetzt.<br />

IR-Quellen<br />

Umgangssprachlich wird IR-Licht oft mit Wärmestrahlung gleichgesetzt, auch wenn sowohl Mikrowellen als auch<br />

sichtbares Licht, wie der ganze elektromagnetische Spektralbereich, zur Wärmestrahlung beitragen. Breitbandige<br />

IR-Quellen sind thermische Strahler wie beispielsweise Glühlampen und Heizstrahler (s. a. Keramischer<br />

Infrarotstrahler). Unterschiedliche Infrarotstrahler wurden entwickelt, um damit die Vielfalt der Anwendungen der<br />

Infrarotstrahlung spezifischer abzudecken, beispielsweise Globar und Nernst-Stift.<br />

Nachweis der Strahlung<br />

Zum Nachweis von IR-Strahlung aller Wellenlängen eignen sich thermische Detektoren (Thermoelemente oder<br />

Bolometer). Im kurzwelligen Bereich werden Halbleiterdetektoren verwendet – auch Digitalkameras eignen sich<br />

dafür, wenn ihr IR-Sperrfilter nicht zu stark ausgelegt ist. Zur Aufnahme von IR-Bildern im nahen Infrarotbereich<br />

eignen sich auch spezielle fotografische Filme. Bei längeren Wellenlängen (mittleres Infrarot) werden gekühlte<br />

Halbleiterempfänger oder pyroelektrische Sensoren (Anwendung z. B. im PIR-Bewegungsmelder) verwendet.

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