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Physik - Kaleidoskop

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Farbsättigung 156<br />

Entsättigung in vergleichbares Grau<br />

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Allerdings wirken Blautöne – bei gleicher farbmetrischer Sättigung und gleicher Beleuchtung – deutlich dunkler als<br />

andere Farbtöne. Gelb wirkt von Natur aus besonders hell. Um auf visuell gleichmäßige Skalen zu gelangen,<br />

verwenden farbmittelorientierte Systeme daher Konzepte der Farbwirkung, die von der photometrischen Sättigung<br />

und dem Farbton abhängen.<br />

Verwendung:<br />

• Auf diesen Effekt geht etwa das ungarische Coloroid-System ein (Coloroid saturation T) [5]<br />

• Das NCS-Farbmustersystem verwendet die Buntheit als Vollfarbenanteil (engl. chromaticness) [6]<br />

Farbtiefe<br />

Auch als color depth, Brillanz (brilliance) und Farbreinheit (hue purity) bezeichnet.<br />

Die Farbtiefe beschreibt die scheinbare Sättigung realer Farbmittel in der Anwendung, und ist ein Maß, wie stark<br />

sich die Farbstärke (Färbekraft) des Mittels auf den Farbauftrag auswirkt. Die reine Dicke der Farbschicht selbst<br />

wirkt sich auf die Farbigkeit ebenso aus wie das Durchscheinen des Untergrunds, so wirken manche Ölfarben aus<br />

der Tube stumpf oder einfach schwarz, und zeigen ihre Farbkraft erst beim fein ausmalen (Lavurfarben). Dasselbe<br />

gilt für Aquarellfarben. Diese Erscheinung findet sich auch in der chinesischen Tuschemalerei, wo selbst mit<br />

(gesättigt) schwarzen Tuschen durch feinste Farbstiche des Farbmittels in der Lavur und die Wechselwirkung mit der<br />

Malseide enorme farbliche Wirkung erzeugt wird.<br />

Farbwirkung ist eine Folge der Spektralverteilung, verschiedene Spektren können durchaus denselben Farbeindruck<br />

erzielen. Dadurch unterliegen Körperfarben nicht mehr einer theoretischen additiven Farbmischung, zwei hochbunte,<br />

schöne Pigmente können zusammengemischt eine erstaunlich trübe Farbe ergeben. Brillanz ist ein Maß für die<br />

Spektalverteilung – auf Farbe bezogen, ist Farbreinheit [7] der Anteil des Spektrums, der auf die Frequenz der<br />

farbtongleichen Spektralfarbe entfällt: Je brillanter das Spektrum, desto gesättigter der Farbton, und desto besser<br />

eignen sich diese Pigmente oder Farbstoffe für gesättigtes und farbreines Mischen untereinander.<br />

Dazu kommen noch zahlreiche weitere Effekte [8] , die die Farbwirkung farbiger Oberflächen beieinflussen. Glanz ist<br />

vom gerichteten Licht punktförmiger Lichtquellen abhängig, durch die auf glänzenden Oberflächen oder<br />

transparenten Materialien durch Spiegelung der Lichtquelle oder Brechung des Lichts entstehen. Daher wirken etwa<br />

gefirnisste Ölbilder farbiger als solche ohne Deckanstrich, und nasse Flächen bunter als trockene. Effekte wie das<br />

Tiefenlicht (Reflexionen aus dem Inneren des Farbkörpers) kommen ebenfalls zum tragen, was in der Maltechnik<br />

durch sorgfältigen („altmeisterlichen“) Malschichtenaufbau unterstützt wird. Eine Hochblüte der farblich intensiv<br />

wirkenden, obschon in gebrochenen – unbunten – Farben gemalten Bildern erlebt diese Technik in Renaissance und<br />

Barock, wie bei den Niederländern um Rembrandt, oder dem Sfumato des da Vinci, daher der Ausdruck. In<br />

Reproduktionen solcher Objekte verschwinden diese Effekte, sie sind nur am Original festzustellen.

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