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Physik - Kaleidoskop

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Glühlampe 209<br />

wie auch die bei schneller Augen- oder Kopfbewegung sichtbare Pulsweitenmodulation (typisch für<br />

Bremslicht/Rücklicht-Kombinationen) von Verkehrsteilnehmern als unangenehm empfunden.<br />

Lebensdauer<br />

Die Lebensdauer einer Glühlampe fällt mit<br />

steigender Lichtausbeute durch die höhere<br />

Glühfadentemperatur drastisch ab. Bei 2700 K<br />

erreichen konventionelle Glühlampen eine<br />

Standzeit von etwa 1000 Stunden, bei 3400 K<br />

(Studiolampen) von nur wenigen Stunden. Wie das<br />

Diagramm zeigt, verdoppelt sich die Helligkeit,<br />

wenn man die Betriebsspannung um 20 % erhöht.<br />

Gleichzeitig reduziert sich die Lebensdauer um 95<br />

%. Eine Halbierung der Betriebsspannung (zum<br />

Beispiel durch Reihenschaltung zweier<br />

gleichartiger Glühlampen) verringert demnach<br />

Lebensdauer und Helligkeit in Abhängigkeit von der Betriebsspannung<br />

(nicht gültig für Halogenlampen)<br />

zwar den Wirkungsgrad, verlängert aber die Lebensdauer um mehr als das Tausendfache.<br />

Sind die Kosten für das Auswechseln einer Lampe hoch, so kann zu Gunsten einer höheren Lebensdauer auf eine<br />

hohe Lichtausbeute verzichtet und die Betriebsspannung abgesenkt werden. In Geräten eingebaute Lampen sind<br />

meist umständlich zu wechseln. Hier sollte für die Glühlampen eine deutlich niedrigere Betriebsspannung als die<br />

Nennspannung der Lampen angesetzt werden.<br />

Die Lebensdauer einer Glühlampe wird meist nicht durch gleichmäßiges Abdampfen von Wendelmaterial bestimmt,<br />

sondern durch das Durchbrennen an einer Stelle. Grund ist eine Instabilität, die mit der Zunahme des elektrischen<br />

Widerstandes mit der Temperatur zusammenhängt: Stellen des Glühfadens, die nur wenig dünner sind und sich beim<br />

Einschalten zunächst nur aufgrund der höheren Stromdichte schneller aufheizen, haben dann auch noch aufgrund<br />

ihrer Übertemperatur einen höheren Widerstand, heizen sich kurzzeitig extrem auf und verlieren dabei etwas<br />

Material durch Verdampfen. Beim nächsten Einschalten verschärft sich das Problem. Beim letzten Einschalten kann<br />

von der Unterbrechungsstelle sogar eine Bogenentladung im Füllgas ausgehen.<br />

Um Überströme durch solche Bogenentladungen gerade durchgebrannter oder anders innen kurzgeschlossener<br />

Glühlampen zu limitieren, haben viele 230-Volt-Glühlampen – im Glasfuß sichtbar – eine Schmelzsicherung im<br />

dünnen Glasröhrchen eingebaut. Der duroplastische Kitt zwischen Birnenglas und Metallgewindefuß ist porös und<br />

ausreichend hitzebeständig. Das Lot zur Kontaktierung beider Pole an einen billigeren Schraubsockel aus<br />

Aluminium- statt Messingblech verlangt nach einer besonderen Lotlegierung.<br />

Eine Möglichkeit, die Lebensdauer zu verlängern, ist daher die Begrenzung des Einschaltstroms oder die in der<br />

Veranstaltungstechnik häufig angewandte Vorheizung (engl. Pre Heat) durch einen permanenten Stromfluss knapp<br />

unterhalb der Leuchtschwelle. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Glühlampen lässt sich durch eine<br />

Exponentialverteilung oder, mit Berücksichtigung der Historie, durch eine Weibullverteilung beschreiben.

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