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Physik - Kaleidoskop

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Glühlampe 206<br />

Schutzgas<br />

Doppelwendel einer 200-Watt-Glühlampe mit<br />

Stromzuführung und zwei stromlosen<br />

Haltedrähten (Mitte)<br />

Früher wurde der Glaskolben evakuiert. Heute sind die Glühlampen<br />

mit einem Schutzgas gefüllt. Das vereinfacht die Herstellung und<br />

reduziert die Sublimationsrate. Die bei einer Gasfüllung auftretenden<br />

Wärmeverluste durch Wärmeleitung und Konvektion begrenzt man<br />

durch die Wahl von möglichst schweren Inertgasmolekülen oder<br />

-atomen. Stickstoff-Argon-Gemische sind ein Zugeständnis an die<br />

Herstellungskosten. Teure Glühlampen enthalten Krypton oder Xenon,<br />

was eine stärkere Erwärmung ermöglicht.<br />

Glühfaden<br />

Die ersten patentierten Glühlampen in den 1840er-Jahren hatten<br />

Glühfäden aus Platin. Aus diesen Entwicklungen wurde allerdings kein<br />

Glühlampe mit E40-Sockel und großem<br />

Glaskolben für 235 V mit 500 Watt<br />

Leistungsaufnahme. Gebraucht, funktionsfähig,<br />

Standzeit ca. 5 Jahre. Kleine E27-Sockel<br />

Glühbirne zum Vergleich.<br />

Produkt. Erst bei Temperaturen knapp unter dem Schmelzpunkt von Platin von 1772 °C wurde eine akzeptable<br />

Lichtausbeute erzielt. Die exakte Temperatursteuerung für haltbare Glühfäden erwies sich als zu schwierig. Edison<br />

gab diesen Technikansatz auf.<br />

Die ersten kommerziell hergestellten Glühlampen enthielten einen Faden aus Kohle mit einem Sublimationspunkt<br />

von 3550 °C. Die Verkohlung von natürlichen dünnen Fasern schnellwachsender tropischer Pflanzen wie Bambus<br />

war geeignet. Der Herstellungsprozess ist wesentlich komplexer als die Herstellung dünner Fäden aus Platin. Ferner<br />

erfordert der Betrieb von Kohlefäden ein stärkeres Vakuum im Glaskolben. Kohlenfadenlampen sind heute noch<br />

erhältlich. Das leicht rötliche Licht und das sanfte Ansteigen der Helligkeit beim Einschalten wird oft als angenehm<br />

empfunden.<br />

Bei der um 1900 gebräuchlichen Nernstlampe wurde der Ionenleiter Zirkonium(IV)-oxid (mit Zusätzen) verwendet.<br />

Später wurden Tantal oder Osmium verwendet. Heute kommen fast ausschließlich Drahtwendeln aus Wolfram<br />

(Schmelzpunkt: 3422 °C) zum Einsatz. Alle in Frage kommenden Materialien sind aufgrund ihrer hohen<br />

Schmelztemperatur und ihrer Sprödigkeit schwierig zu verarbeiten. Der Draht ist oft doppelt gewendelt, um durch<br />

eine kleine Langmuirschicht (Irving Langmuir, Nobelpreis 1932) die Wärmekonvektion zu begrenzen.

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