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Physik - Kaleidoskop

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Leuchtdiode 277<br />

Mehrfarbige Leuchtdioden bestehen aus mehreren (zwei oder drei)<br />

Dioden in einem Gehäuse. Meist haben sie eine gemeinsame Anode<br />

oder Kathode und einen Anschluss für jede Farbe. Bei einer<br />

Ausführung mit zwei Anschlüssen sind zwei LED-Chips antiparallel<br />

geschaltet. Je nach Polarität leuchtet die eine oder andere Diode. Eine<br />

quasi stufenlose Farbveränderung kann man über ein variables<br />

Pulsbreitenverhältnis eines geeigneten Wechselstroms realisieren.<br />

Funktionsprinzip<br />

Der prinzipielle Aufbau einer LED entspricht dem einer<br />

pn-Halbleiterdiode, LEDs besitzen daher die gleichen<br />

Grundeigenschaften wie diese. Ein großer Unterschied besteht in dem<br />

LED in SMD-Bauweise<br />

verwendeten Halbleitermaterial. Während nichtleuchtende Dioden aus Silizium, seltener aus Germanium oder Selen<br />

hergestellt sind, ist das Ausgangsmaterial für LEDs ein sogenannter III-V-Halbleiter, meist eine Galliumverbindung.<br />

Wird eine Spannung in Durchlassrichtung angelegt, wandern Elektronen zur Rekombinationsschicht am<br />

p-n-Übergang. Auf der n-dotierten Seite bevölkern sie das Leitungsband, um nach Überschreiten der Grenzfläche auf<br />

das energetisch günstigere p-dotierte Valenzband zu wechseln. Sie rekombinieren mit den dort vorhandenen<br />

Löchern. III-V-Halbleiter zeichnen sich dabei durch einen direkten Bandübergang aus, das bedeutet, dass die<br />

Elektronen auf direktem Wege vom Leitungsband in das Valenzband wechseln können. Bei diesem Übergang kann<br />

Licht ausgesendet werden. Ein weiterer Ursprung von Photonen besteht in einer plasmonisch-polaronischen<br />

Wechselwirkung, die durch einen spinfreien Übergang direkt zur Emission eines Auger-Photoelektrons führt. Dieser<br />

Mechanismus spielt insbesondere bei exzitonischer Emission in grünen Galliumphosphid-Leuchtdioden eine Rolle.<br />

Bei indirekten Halbleitern wie Silizium erfolgt der Wechsel der Elektronen vom Leitungs- in das Valenzband<br />

hingegen indirekt, der Impuls der Elektronen wird durch das Kristallgitter aufgenommen und verursacht eine<br />

Gitterschwingung (Phononenanregung). Dadurch steht keine Energie für die Aussendung von Licht zur Verfügung.<br />

Die Bandstruktur des Halbleiters bestimmt also das Verhalten der<br />

Energieübertragung. Im Unterschied zum sehr vereinfachten<br />

Bändermodell ist in der Grafik rechts horizontal der Wellenvektor<br />

aufgetragen, anschaulich vergleichbar einer reziproken Ortskoordinate.<br />

Rechts ist kein direkter Strahlungsübergang vom oberen Leitungsband<br />

auf das untere Valenzband möglich, da sich nicht nur die Energie,<br />

sondern auch der Impuls verändert, im Gegensatz zum linken<br />

Beispiel (siehe auch Bandlücke).<br />

als Zahlenwertgleichung:<br />

Bandstrukturen zweier Halbleiter<br />

links: direkter Halbleiter (z. B. Galliumarsenid)<br />

rechts: indirekter Halbleiter (z. B. Silizium)<br />

λ(W D ): Wellenlänge des emittierten Lichtes. (Für die Zahlenwertgleichung in nm, wenn in eV eingesetzt<br />

wird.)<br />

h: Plancksches Wirkungsquantum = 6,626 · 10 −34 Js = 4,13567 · 10 −15 eVs<br />

c: Lichtgeschwindigkeit = 2,99792458 · 10 8 ms −1

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