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Physik - Kaleidoskop

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Auge 17<br />

kleinste, ruckartige Bewegung (Mikrosakkade) zu einem nächsten Punkt folgen zu lassen. Aus diesem "Abtasten"<br />

wird schließlich das Gesamtbild generiert. Bei ruhiger Betrachtung dauern die einzelnen Fixationen 0,2 bis 0,6<br />

Sekunden, so dass in einer Sekunde 2 bis 5 Sakkaden stattfinden. Bei schnellerem Blicken werden die Sakkaden<br />

häufiger und die Fixationszeiten kürzer.<br />

Die Wahl der Fixationspunkte und das Muster der Sakkaden ist in hohem Maße individuell und steht im<br />

Zusammenhang mit den Gewohnheiten und dem Interesse des Betrachters oder der Aufgabenstellung an ihn. Man<br />

spricht heute vom Intentionalen Sehen, einem aktiven Vorgang zur Welt hin. Durch entsprechende<br />

Beobachtungsmethoden macht sich mittlerweile vor allem die Werbebranche, aber auch die Verhaltensforschung<br />

dieses Phänomen der unwillkürlichen Aktivität zu Nutze um damit ihre Werbemethoden bzw. ihre Thesen zum<br />

menschlichen Verhalten zu verbessern und zu optimieren. Auch im Zusammenhang mit der Entwicklung von<br />

Lügendetektoren sind immer wieder entsprechende Instrumente im Einsatz, meist zur Bewertung des<br />

Erregungszustands.<br />

Eigenarten des menschlichen Auges<br />

Für den Menschen ist der Sehsinn von sehr großer Bedeutung. Er ist<br />

der Leitsinn, der Menschen und anderen visuell ausgerichteten<br />

Lebewesen eine sichere Orientierung ermöglicht. Ganz praktisch<br />

drückt sich dies auch in den Entschädigungssummen aus, die für den<br />

Verlust eines oder beider Augen von Versicherungen gezahlt werden.<br />

Hierbei wird der Invaliditätsgrad bei Verlust eines Auges mit 50%<br />

angegeben [10] .<br />

Der adäquate Reiz für das Sinnesorgan Auge entsteht beim Menschen<br />

durch elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen<br />

etwa 400 und 760 Nanometer und ist für Tag- und Nachtsehen etwas<br />

Äußerlich sichtbare Teile eines menschlichen<br />

unterschiedlich (siehe Empfindlichkeitskurve). Der anatomische und funktionelle Aufbau des Augapfels stellt sicher,<br />

dass die zentrale Eigenschaft des menschlichen Sehsinns, die Sehschärfe, eine entsprechend hohe Qualität erreicht.<br />

Sie entsteht auf nur 0,02 Prozent der Netzhautfläche, was etwa 5° unseres insgesamt horizontal rund 170° und<br />

vertikal rund 110° umfassenden binokularen Gesichtsfeldes entspricht [9] .<br />

Bei der Geburt besitzt das Auge noch nicht seine volle Sehfähigkeit. Erst im Lauf der ersten Lebensmonate lernt es,<br />

die Dinge im Umfeld zu fixieren und somit für die notwendige Stimulanz zu sorgen, die das visuelle System für eine<br />

adäquate Entwicklung der Sehschärfe benötigt. Die Augen weisen im frühkindlichen Stadium in der Regel eine<br />

physiologische Weitsichtigkeit von +2,0 bis +3,0 Dioptrien auf. Durch das anatomische Wachstum ändern sich auch<br />

die optischen Verhältnisse. Die Weitsichtigkeit reduziert sich bis zum Erwachsenenalter deshalb im Idealfall auf<br />

etwa +0,5 Dioptrien.<br />

Das menschliche Auge gehört zur Gruppe der Linsenaugen. Das zur Lichtbrechung notwendige optische System<br />

besitzt eine Gesamtbrechkraft von rund 60,00 Dioptrien (Emmetropauge nach Gullstrand 58,635 dpt) [9] . Die<br />

jeweiligen optisch wirksamen Bestandteile Hornhaut, Linse, Kammerwasser und Glaskörper, die sogenannten<br />

brechenden Medien, haben daran unterschiedlich große Anteile. Das gesamte System stellt sicher, dass die in das<br />

Auge einfallenden Lichtstrahlen auf der Stelle des schärfsten Sehens, der Fovea centralis, gebündelt werden. Durch<br />

die Fähigkeit der Akkommodation ist dies in den unterschiedlichsten Distanzen zwischen optischem Fern- und<br />

Nahpunkt möglich.<br />

Auch wenn es den Anschein hat, als würde das menschliche Auge Dinge im Aussenraum ruhig und bewegungslos<br />

fixieren, so vollführt es gleichwohl pro Sekunde permanent etwa 1-3 sehr kleine Blicksprünge, sogenannte<br />

Mikrosakkaden. Dies beugt einer Überreizung der Sinneszellen auf der Netzhaut vor, die Lokaladaption genannt<br />

wird [7] .<br />

Auges

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