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Physik - Kaleidoskop

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Ultraviolettstrahlung 430<br />

Bereich Wellenlänge<br />

UV-A 320–400 nm Lange Wellen gelangen bis zur Lederhaut und bewirken<br />

Biologische Wirkung<br />

• direkte Pigmentierung (Konformationsänderung des Melanins) – nur Stunden anhaltende, kurzfristige Bräune, kaum<br />

Lichtschutz;<br />

UV-B 280–320 nm Kurze Wellen<br />

• Schädigung der Kollagene – die Haut verliert Spannkraft und altert frühzeitig;<br />

• hohes Melanomrisiko durch Bildung freier Radikale;<br />

• sind jedoch gering erythem (Sonnenbrand erzeugend).<br />

• bewirken in der Oberhaut ca. 72 Stunden verzögert Bildung von Melanin – „indirekte Pigmentierung“, „verzögerte“,<br />

langfristige Bräunung (vgl. Hautfarbe) mit echtem Lichtschutz;<br />

• dringen jedoch auch tiefer, mit stark erythemem Effekt (Sonnenbrand);<br />

• führen zur Bildung des anti-rachitischen Cholecalciferol (Vitamin D 3 ) in der Haut; da Vitamin D 3 im eigentlichen<br />

Sinne aber ein Hormon ist, welches durch UV-B produziert wird, kommt der UV-B-Strahlung selbst Vitamincharakter<br />

zu. In dieser Rolle ist UV-B nicht nur lebensnotwendig, es wirkt auch vorbeugend gegen Krebs, auch gegen<br />

Hautkrebs. [3] Es gibt Forscher, die behaupten, dass auf jeden, der an sonnenbedingtem Hautkrebs gestorben ist, 30<br />

Menschen kommen, die durch Vitamin D vor dem Krebstod bewahrt werden. [4]<br />

UV-C 100–280 nm Sehr kurzwellig, gelangt nicht bis zur Erdoberfläche, Absorption durch die obersten Luftschichten der Erdatmosphäre,<br />

unterhalb etwa 200 nm durch Photolyse des Luftsauerstoffs ozongenerierend.<br />

UV-C-Strahlung (vor allem die bei niedrigem Dampfdruck, mit hoher Ausbeute (30–40 %) der angelegten elektrischen<br />

Leistung anregbare Emissionslinie des Quecksilberdampfs bei 253,652 nm) findet in der physikalischen<br />

Entkeimungstechnik eine technische Anwendung (siehe auch Quecksilberdampflampen). Während bei 280 nm<br />

(Absorptionsmaximum der meisten Proteine) die darin eingebaute Aminosäure Tryptophan die ultraviolette Strahlung<br />

absorbiert, werden bei 265 nm Nukleinsäuren am stärksten geschädigt. Bei etwa 245 nm absorbieren vor allem die<br />

Nukleinsäuren, während Proteine hier ein relatives Absorptionsminimum zwischen dem Absorptionsmaximum um 280 nm<br />

durch aromatische Aminosäuren (Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin) und der Absorption durch die Peptidbindung<br />

zwischen den einzelnen Aminosäuren (Maximum bei etwa 220 nm) zeigen. Daher ist bei 253,7 nm (Primärstrahlung der<br />

Niederdruck-Quecksilberdampfentladung) auch die Bestrahlung von Proteinlösungen (z. B. Tierseren für die Zellkultur)<br />

zur Inaktivierung darin enthaltener Viren und Bakterien möglich.<br />

UV-Strahlung mit Wellenlängen unter 100 nm kommt im Sonnenlicht nur mit sehr geringer Intensität vor.<br />

Die Schädigung hängt nicht nur von der Energie der UV-Strahlung ab, sondern auch von der Eindringtiefe und der<br />

Zeit der Bestrahlung des Gewebes. Beispielsweise wird UV-C-Strahlung bei 253,7 nm durch verhornte Haut<br />

praktisch schon an der Oberfläche vollständig absorbiert und ist daher weniger effektiv bei der Schädigung<br />

tieferliegender Zellschichten als UV-B-Licht, das schwächer absorbiert wird und bis in diese eindringt. Ein durch<br />

eine UV-C-Lampe versehentlich hervorgerufener Sonnenbrand klingt daher schon innerhalb eines Folgetages<br />

vollständig ab.<br />

Allerhöchste Vorsicht ist jedoch bei Exposition der Augen geboten. Ultraviolett führt zu Bindehautentzündung und<br />

Trübung der Hornhaut. Daher muss zum Beispiel beim Lichtbogenhandschweißen eine Schweißblende benutzt<br />

werden – kurzwellige UV-Strahlung kann sehr schnell zur Augenschädigung bis zur Erblindung führen. Durch<br />

Lichtbögen und auch Funkenstrecken entsteht ein breites Spektrum intensiver UV-Strahlung, das bei ungeschützter<br />

Anwendung (offen liegende Körperteile) bereits nach wenigen Minuten eine Verbrennung der Haut ähnlich einem<br />

Sonnenbrand verursacht. Die Haut fühlt sich dabei „trocken“ an und fängt an zu „spannen“. Es treten Verbrennungen<br />

1. Grades (Rötung) bis 2. Grades (Blasenbildung) auf.<br />

Langzeitschäden wie Hautalterung, Hautkrebs oder Katarakt können auch auftreten, wenn die Erythemschwelle zwar<br />

nicht überschritten wird, die Bestrahlung aber häufig erfolgt. Haut und Augen registrieren jede UV-Strahlung und<br />

nicht nur diejenige, die über der Erythemschwelle liegt.<br />

DNA-Schäden entstehen durch UV-Strahlung, wenn sich zwei benachbarte Thyminbasen kovalent miteinander<br />

verbinden, sodass sie ein Thymindimer bilden. Diese behindern die Replikation oder führen zu Mutationen. Mittels

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