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Physik - Kaleidoskop

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Polarisation 356<br />

Polarisation elektromagnetischer Wellen<br />

Elektromagnetische Strahlung (Licht, Radiowellen usw.) ist meist eine<br />

Transversalwelle mit jeweils rechten Winkeln zwischen dem<br />

Wellenvektor , der in Ausbreitungsrichtung zeigt, und den Vektoren<br />

des elektrischen und magnetischen Feldes, bzw. . Es ist<br />

willkürlich, ob als Polarisationsrichtung die Schwingungsrichtung des<br />

elektrischen oder des magnetischen Feldes gewählt wird. Aus der Zeit,<br />

als Licht noch als mechanische Schwingung des hypothetischen Äthers<br />

erklärt wurde, stammt eine Festlegung für die Bezeichnungen der<br />

beiden Polarisationsrichtungen, die sich später als die<br />

Schwingungsrichtung des magnetischen Feldvektors herausstellte. [1]<br />

Da die meisten Wechselwirkungen elektromagnetischer Strahlung mit<br />

Materie allerdings elektrischer Natur sind, wird die<br />

Polarisationsrichtung heute meist auf den elektrischen Feldvektor<br />

bezogen.<br />

Wenn die Welle gebrochen, reflektiert oder gestreut wird, ist die<br />

Bezeichnung der Richtung linearer Polarisation<br />

elektromagnetischer Wellen bei Vorgängen mit<br />

Richtungsänderung des Lichtstrahls (hier<br />

Reflexion an einem Spiegel): Parallele<br />

Polarisation bedeutet, dass die elektrische<br />

Komponente in der Einfallsebene schwingt.<br />

Bezugsebene für die Bezeichnungen parallel und senkrecht jene Ebene, in der ein- und auslaufende Welle liegen.<br />

Bei Funkwellen mit Bezug auf die Erdoberfläche heißen die Komponenten horizontal bzw. vertikal.<br />

Man spricht bei Reflexion von TM-polarisiertem Licht, wenn die Schwingungsebene des magnetischen Feldes<br />

senkrecht zu der durch Einfallsvektor und Flächennormale aufgespannten Ebene liegt (TM = transversal magnetisch;<br />

man spricht hierbei auch von parallel-, p- oder π-polarisiertem Licht), und von TE-polarisiertem Licht, wenn das<br />

elektrische Feld senkrecht auf dieser Ebene steht (TE = transversal elektrisch; man spricht hierbei auch von<br />

senkrecht-, s- oder σ-polarisiertem Licht). In Richtung des Brewster-Winkels wird TM-polarisiertes Licht verstärkt<br />

in das Medium gebrochen anstatt reflektiert, das heißt, auch für unpolarisiertes einfallendes Licht ist das beim<br />

Brewster-Winkel ausfallende Licht immer TE-polarisiert. Beide Begriffe sind nur im Zusammenhang mit der<br />

reflektierenden Fläche definiert.<br />

Für die Erzeugung und Analyse von polarisierten elektromagnetischen Wellen siehe Polarisator und Polarisation<br />

(Antennen).<br />

Unpolarisiertes und polarisiertes Licht in der Natur<br />

Das meiste in der Natur vorkommende Licht ist als thermische Strahlung zunächst unpolarisiert. Durch Reflexion<br />

oder Streuung entsteht daraus teilpolarisiertes Licht.<br />

Schräge Reflexion an Grenzflächen, z. B. an einer Wasseroberfläche, trennt Licht teilweise nach seiner<br />

Polarisationsrichtung auf. Der in der Reflexionsebene polarisierte Anteil dringt eher ein, der dazu senkrechte Anteil<br />

wird eher reflektiert. Für die quantitative Abhängigkeit vom Einfallswinkel siehe Fresnelsche Formeln.<br />

Das blaue Licht des Himmels ist von Molekülen und statistischen Dichteschwankungen der Luft gestreutes<br />

Sonnenlicht. Die Luft wird durch die einfallende Welle elektrisch polarisiert, in zufällige Richtungen senkrecht zur<br />

Einfallsrichtung. Streulicht in Richtungen dieser Schwingungsebene (Streuwinkel 90°) schwingt in eben dieser<br />

Ebene, ist also vollständig polarisiert. Für die Abhängigkeit vom Streuwinkel siehe Rayleighstreuung.

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