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Physik - Kaleidoskop

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Laser 254<br />

<strong>Physik</strong>alische Grundlagen<br />

Zusammenfassung<br />

Für die Funktion des Lasers sind die drei grundlegenden Prozesse der<br />

Wechselwirkung von Licht mit Materie bestimmend: Absorption bzw.<br />

Anregung (Pumpen), spontane Emission und stimulierte Emission.<br />

• Beim Pumpen des Lasers wird entweder ein Photon vom aktiven<br />

Medium (geeignete Materie, zum Beispiel Atome oder Moleküle in<br />

einem Festkörper, einer Flüssigkeit oder einem Gas) absorbiert,<br />

oder die Anregung erfolgt durch unelastische Stöße (Gasentladung,<br />

Teilchenstrahlung). Die Pumpleistung (Anregung) sorgt dafür, dass<br />

Elektronen der Atome oder Moleküle des aktiven Mediums in einen<br />

höheren Energiezustand, d. h. ein höheres Energieniveau gelangen.<br />

Stimulierte Emission<br />

• durch zunächst spontane Emission geht dieser angeregte Zustand spontan, das heißt zufällig und ohne äußere<br />

Einflüsse, wieder in einen niedrigeren Energiezustand über. Die Energiedifferenz wird in Form eines Photons<br />

abgestrahlt. Zeitpunkt der Aussendung und Richtung des Photons sind zufällig.<br />

• Bei der stimulierten Emission wird durch ein solches, bereits existierendes Photon die Aussendung eines weiteren<br />

Photons angeregt; dieses besitzt die gleichen Eigenschaften (Frequenz, Phase, Polarisation und<br />

Ausbreitungsrichtung). Es ergibt sich eine Verstärkung der Strahlung. Ein Resonator oder die Gestalt des aktiven<br />

Mediums sorgen dafür, dass diese Verstärkung rückgekoppelt und in einer bevorzugten Richtung erfolgt.<br />

Auch in geeigneten aktiven Medien werden die Photonen ohne Anregung (Pumpen) jedoch wieder absorbiert. Damit<br />

die Strahlung verstärkt wird, muss man dafür sorgen, dass der höhere Energiezustand ständig oder zumindest<br />

kurzzeitig stärker besetzt ist als der untere ; dann sind stimulierte Emissionen häufiger als Absorptionen. Da<br />

dies im thermischen Gleichgewicht nicht der Fall ist, spricht man von Besetzungsinversion. Um diese zu erreichen,<br />

kann man zum Beispiel Licht geeigneter Wellenlänge einstrahlen (Optisches Pumpen). Der nahe liegende Ansatz,<br />

Photonen der Energiedifferenz einzustrahlen, schlägt aber fehl, weil so auch direkt eine Emission<br />

stimuliert würde und die Wahrscheinlichkeiten von Emission und Absorption in einem Zweiniveausystem gleich<br />

sind. Stattdessen verwendet man zum Beispiel ein Medium mit einem Dreiniveausystem, bei dem zunächst auf ein<br />

drittes, höher gelegenes Energieniveau gepumpt wird. Von dort erfolgt strahlungslos oder per spontaner<br />

Emission ein Übergang auf das Niveau . Der Trick besteht nun darin, die Energieniveaus so zu wählen, dass<br />

ein spontaner Übergang von zu sehr viel schneller erfolgt (das heißt, sehr viel wahrscheinlicher ist), als<br />

ein Übergang von auf und der direkte Übergang von nach sehr unwahrscheinlich ist. In diesem<br />

Falle wird durch das Pumpen die Zahl der Teilchen im Zustand stetig erhöht. Je nach aktivem Medium gibt es<br />

aber auch Zweiniveaulaser im kontinuierlichen Betrieb (zum Beispiel die elektrisch gepumpten Diodenlaser) und<br />

Vierniveaulaser, bei denen das Niveau auf ein noch tieferes Niveau abgeregt werden muss, um erneut gepumpt<br />

werden zu können (z. B. Kohlendioxidlaser).<br />

Beginn der Laseremission<br />

In einer Materieansammlung (Gas, Festkörper, …), die energetisch ausreichend angeregt ist, entstehen immer auch<br />

Photonen durch spontane Emission, die sich in irgend eine Richtung ausbreiten. Falls sie auf ihrem Weg<br />

zufälligerweise auf Atome im metastabilen Zustand treffen und die Energien zusammenpassen für eine stimulierte<br />

Emission, verstärkt sich die Intensität des Lichtes. Bei jedem energetisch „gemolkenen“ Atom kommt ein Photon zur<br />

bereits vorhandenen Menge dazu, die Lichtintensität steigt. Zum Glück kann auf dem weiteren Weg durch die<br />

Materieansammlung kein Photon durch Resonanzabsorption abhandenkommen, wie man beispielsweise beim<br />

Durchgang von Natriumlicht durch Natriumdampf oder bei Fraunhoferschen Linien beobachten kann. Ursache ist<br />

der verbotene Übergang: Wenn das Atom die im metastabilen Zustand gespeicherte Energie nicht so ohne weiteres

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