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Physik - Kaleidoskop

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Brechungsindex 42<br />

Negative Brechungsindizes<br />

1964 sagte der sowjetische <strong>Physik</strong>er Victor Veselago die Existenz von Materialien mit negativen Brechungsindizes<br />

voraus.<br />

2002 gelang es Forschern um S. Sridhar von der Northeastern University in Boston, einen Verbundwerkstoff<br />

herzustellen, der ein feines Gitter aus Metalldrähten enthält, das für Mikrowellen einen negativen Brechungsindex<br />

zeigt. [6]<br />

2003 hat eine Gruppe um Yong Zhang in Colorado entdeckt, dass Kristalle aus Yttrium-Vanadat (YVO 4 ), einer<br />

Verbindung von Yttrium, Vanadium und Sauerstoff, auch ohne Weiterverarbeitung eine negativen Brechungsindex<br />

für Lichtwellen eines großen Frequenzbereichs aufweisen. [7] Der Kristall besteht aus zwei ineinandergeschachtelten<br />

Kristallgittern mit symmetrischen optischen Achsen. Die negative Lichtbrechung tritt aber nur in einem gewissen<br />

Winkelbereich des Einfallswinkels auf. In künftigen Experimenten wollen die Forscher weitere vermutete<br />

Eigenschaften der negativen Brechung prüfen – wie etwa die Umkehrung des Dopplereffekts und der<br />

Tscherenkow-Strahlung. [8]<br />

2007 stellten Vladimir Shalaev und seine Kollegen von der Purdue-Universität ein Metamaterial mit negativem<br />

Brechungsindex für Strahlung im nahen Infrarotbereich vor. [9]<br />

2007 ist es <strong>Physik</strong>ern um Ulf Leonhardt von der Universität St Andrews unter Verwendung von Metamaterial mit<br />

negativem Brechungsindex („linkshändiges Material“) gelungen, den sogenannten Casimir-Effekt umzukehren<br />

(reverser Casimir-Effekt, auch Quanten-Levitation genannt). Dies eröffnet die Zukunftsperspektive auf eine (nahezu)<br />

[10] [11]<br />

reibungslose Nanotechnologie.<br />

Perfekte Linsen<br />

Forscher um Prof. Xiang Zhang an der Uni Berkeley nutzten den in einem 35 Nanometer dünnen Silberfilm an der<br />

Grenzfläche zu PMMA auftretenden negativen Brechungsindex, um ein Mikroskop zu bauen, das eine sechsfach<br />

höhere Auflösung besitzt als die Wellenlänge des zur Beobachtung verwendeten Lichts. [12]<br />

In fernerer Zukunft könnte die Herstellung perfekter Linsen gelingen, die kleinere Objekte als das Beugungslimit der<br />

Optik abbilden können. In der populärwissenschaftlichen Literatur findet man zu diesem Thema immer wieder die<br />

Aussage „Würde die Herstellung eines solchen Materials gelingen, könnte man damit Linsen herstellen, deren<br />

Auflösungsvermögen weit besser wäre als das von Linsen aus gewöhnlichen optischen Werkstoffen“ [13] (Die<br />

Einschränkungen dagegen werden praktisch nie erwähnt: Die Linse muss sich im Nahfeld (für Licht:

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