Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung

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Rossi (1980) hat verschiedene psychologische Bedeutungsdimensionen des
biologischen Alters unterschieden, z.B. das Alter, mit dem man sich subjektiv
identifiziert; das Alter, das man jetzt gerne hätte; das Alter, in dem man
sich die meiste Zeit fühlt, oder das Alter, bis zu dem man leben möchte. Für
die von Rossi untersuchten Kohorten von Müttern mit jugendlichen Kindern
fand sie z.B., daß zwischen 25 und 50 Jahren das „subjektiv gewünschte Alter“
und „das Alter, wie man sich meistens fühlt“, niedriger lagen als das tatsächliche
Alter.
Kohorte
Der Begriff der Kohorte wurde von Schaie eingeführt zur Bezeichnung des
Geburtsjahrganges (vgl. Hultsch/Deutsch, 1980). Eine Person, die z.B. im Jahre
1947 geboren ist, gehört der Kohorte von 1947 an. Wie breit allerdings die
Zeitspanne definiert ist, die als Kohorte zusammengefaßt wird, ist nicht festgelegt
(z.B. auf ein Jahr oder ein Jahrzehnt), sondern hängt von der Fragestellung
ab. Insofern ist Kohorte jeweils eine Gruppe von Personen, die innerhalb
einer bestimmten Zeit geboren wurde. Damit wird dem Geburtszeitraum
eine Hinweisfunktion zugesprochen. Warum es im Einzelfall zu Unterschieden
zwischen Personengruppen aus verschiedenen Kohorten kam, kann
nur durch weitere Analysen der mit dem Geburtszeitraum kovariierenden historischen
Bedingungen herausgefunden werden, Bedingungen wie Ernährung,
Gesundheit, Schulsystem oder familiärer Erziehungsstil.
In einer Studie über die psychischen Auswirkungen der großen Wirtschaftskrise
1929/30 hat der Soziologe Elder für das Erwachsenenalter anhand von
Längsschnittstudien markante Unterschiede für die berufliche Motivation und
das Engagement von Männern festgestellt. Junge Männer, deren Familien in
der Kindheit der Betroffenen starke wirtschaftliche Verluste erlitten hatten, treten
ihre Berufslaufbahn früher an, verfolgen eher einen beruflichen Plan und streben
stärker nach beruflicher Sicherheit als Söhne aus Familien, die von der Wirtschaftsdepression
weniger betroffen waren (vgl. Elder in Hultsch/Deutsch, 1980).
Entwicklungsaufgabe
Entwicklungsaufgaben wurde von Havighurst definiert als „diejenigen Aufgaben,
die (annähernd) zu bestimmten Perioden im Leben eines Individuums
anfallen. Die erfolgreiche Erfüllung der Aufgabe führt zu persönlichem Glück
und Erfolg bei späteren Aufgaben, während Mißerfolg zu Unglück des Individuums
führt, zu gesellschaftlicher Mißachtung und zu Schwierigkeiten mit
späteren Aufgaben“ (Havighurst, 1972, 2).
Bei der Festlegung von Entwicklungsaufgaben wirken drei Faktoren zusammen:
körperliche Reifung, kultureller Druck und die Werte und Ziele des Individuums.
Für die amerikanische Gesellschaft formuliert der Autor als Aufgaben
des frühen Erwachsenenalters zwischen 18 und 30 die Wahl eines
Ehepartners, die erste Schwangerschaft, die Übernahme eines Vollzeitberufs,
die Erfahrungen mit einer eigenen Wohnung (Haus), Krankheiten von Kindern,
Schulbeginn von Kindern sowie die Orientierung an einer sozialen Gruppe.
Im mittleren Erwachsenenalter stehen als Aufgaben an: jugendliche Kinder