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Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung

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beeinflußt? Die für die praktische Volkshochschularbeit wichtigsten Untersuchungsergebnisse<br />

werden hier kurz zusammengefaßt dargestellt.<br />

Nach <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Verfasserin war <strong>der</strong> Teilnehmerschwund von <strong>der</strong><br />

zeitlichen Planung des Kursangebotes abhängig. Bei zweimal wöchentlich<br />

stattfindenden Kursen hatten die Teilnehmer ein geringeres Durchhaltevermögen.<br />

Dieses Ergebnis wird durch an<strong>der</strong>e Untersuchungen nicht bestätigt, eher<br />

wi<strong>der</strong>legt (Tietgens im Vorwort zu Schroe<strong>der</strong> 1976, S.13). Dittmann stellt in<br />

seiner ebenfalls an einer großstädtischen Volkshochschule durchgeführten<br />

Untersuchung fest: Die Teilnehmerfluktuation in zwei- o<strong>der</strong> mehrmals durchgeführten<br />

Lehrgängen ist nicht höher als in einmal wöchentlich stattfindenden<br />

(Dittmann 1976, S.20).<br />

Daß <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Teilnehmerzahlen in den Kursen auch auf den Unterricht<br />

des Kursleiters <strong>zur</strong>ückzuführen ist, ist immer vermutet worden und läßt<br />

sich auch mit Zahlen belegen. In die statistische Erhebung <strong>der</strong> Verfasserin<br />

wurden nur die Dozenten einbezogen, die das gleiche Fach auf <strong>der</strong> gleichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsstufe unterrichteten. Vergleicht man den „erfolgreichsten“ Kursleiter<br />

mit demjenigen, <strong>der</strong> die höchste Teilnehmerschwundquote hatte, so ergibt sich<br />

folgende Zahlenrelation: Durchschnittlich blieben bei dem einen Kursleiter 70%<br />

aller Teilnehmer, bei dem an<strong>der</strong>en nur ungefähr 40% bis zum Schluß im Kurs.<br />

Die Kursleiter unterrichteten mit sehr unterschiedlichem Erfolg (Schroe<strong>der</strong> 1976,<br />

S.62).<br />

Der Teilnehmerschwund erwies sich auch als abhängig von <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung<br />

des Arbeitsjahres <strong>der</strong> Volkshochschule. Es zeigte sich eine geringere Teilnahmebereitschaft<br />

im Frühjahrssemester (Februar bis Juni) im Vergleich zum<br />

Herbst/Wintersemester (Oktober bis Januar) (Schroe<strong>der</strong> 1975, S.98; Dittmann<br />

1976, S.21).<br />

Die Anfängerkurse in den Fremdsprachen sind in beson<strong>der</strong>s hohem Maße vom<br />

vorzeitigen Kursabbruch betroffen. Nach <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Verfasserin<br />

galt das nur für die Anfängerkurse in <strong>der</strong> französischen Sprache (Schroe<strong>der</strong><br />

1976, S.69), in <strong>der</strong> Erhebung von Schick (1968, S.162) auch in <strong>der</strong> englischen<br />

Sprache (vgl. auch Dittmann 1976, S.21).<br />

5. Teilnahmemotiv und Kursabbruch<br />

Teilnehmer an Weiterbildungsveranstaltungen haben unterschiedliche Motive<br />

für ihr Kommen. Berufliche Gründe können sie bewegt haben, <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach mehr Allgemeinbildung, nach Beschäftigung in <strong>der</strong> freien Zeit o<strong>der</strong> ein<br />

spezielles Interesse an einem Fachgebiet sind die Motive für ihre Teilnahme.<br />

Auf die Frage, welche <strong>der</strong> uns bekannten Motive <strong>der</strong> Teilnehmer ihr Durchhaltevermögen<br />

beeinflussen o<strong>der</strong> bestimmen, ist bisher keine befriedigende<br />

Antwort gefunden worden. Die vielfach geäußerte Vermutung, daß berufliche<br />

Gründe für einen Kurs stark motivieren und damit zum Kursabschluß führen<br />

müßten, hat sich nicht bestätigt. We<strong>der</strong> statistische Erhebungen über den

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