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Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung

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Abb. 1: Vergleichbare Quer- und Längsschnitt-Altersgradienten im Test „Wortbedeutung“<br />

(nach Schaie & Strother, 1968)<br />

Verschiedene Intelligenztests sind unterschiedlich empfindlich gegenüber etwa<br />

eintretenden Min<strong>der</strong>ungen in unterschiedlichen Funktionsbereichen. Das inzwischen<br />

„klassische“, weil durch viele Untersuchungen belegte Muster <strong>der</strong><br />

Intelligenzentwicklung zeigt eine Erhaltung bzw. anhaltende Steigerung verbal-symbolischer<br />

Fähigkeiten, aber einen Abfall in perzeptiv-motorischen<br />

Fähigkeiten. Soweit Tests vorwiegend in <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Funktionsrichtung<br />

betont sind, müssen sie unterschiedliche Schätzungen des globalen<br />

Abfalls bzw. <strong>der</strong> Erhaltung von intellektuellen Fähigkeiten erbringen.<br />

Seit 1960 zunehmend berücksichtigen die Untersuchungen <strong>zur</strong> Intelligenzentwicklung<br />

im Erwachsenenalter diese und weitere kritische Einwände. Die<br />

neueren Befunde zusammenfassend kann man feststellen: Die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Altersvariablen bzw. ontogenetisch bedingter Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Intelligenzentwicklung<br />

ist in <strong>der</strong> Vergangenheit offenbar überschätzt worden. Ein Abfall<br />

ist nicht vor dem Alter von 50 bis 60 Jahren und nur in bestimmten Funktionsbereichen<br />

beobachtbar. Allgemeine Gesundheit vorausgesetzt, zeigen sprachund<br />

symbolgebundene Leistungen Konstanz, wenn nicht sogar beständige<br />

Steigerungen bis ins hohe Lebensalter, während Leistungen, die Integration<br />

von Wahrnehmungen und Reaktionstempo verlangen, vom genannten Alter<br />

an allmählich abfallen. Es gibt Hinweise, daß dieses „klassische“ Muster durch<br />

subtilere und angemessenere Testaufgaben in wichtigen Punkten korrigiert<br />

werden könnte und daß es vor allem für langlebige Gruppen, d.h. Personen<br />

mit hoher allgemeiner Gesundheit, nicht gilt (Botwinnick 1977). Zum Vergleich<br />

<strong>der</strong> Altersvariable mit an<strong>der</strong>en Faktoren schätzt Rudinger (1971) auf <strong>der</strong> Ba-

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