Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung

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Leistung sinnvoller, indem die Buchstabenkombination durch ein sinnvolles
Wort ersetzt wird (z.B. Banker – Sloan), steigt die Leistung der ältesten Gruppe
erheblich, obschon sie nicht ganz die Leistung der jüngeren Gruppe erreicht.
Diese Feststellung läßt sich zusammenfassend auf alle der bisher bekannten
nicht-kognitiven Faktoren verallgemeinern: Sie erklären einen mehr oder
weniger großen Teil der Leistungsdifferenz; es dürften aber auch nach Ausschaltung
dieser Faktoren gewisse Unterschiede zuungunsten der älteren
Probanden bestehen bleiben (Woodruff& Walsh 1975).
4.2 Kontrollprozesse in Aufnahme und Wiedergewinnung
Die Modellierung menschlichen Lernens nach Konzepten der Informationsverarbeitung
legt nahe, beobachtete Leistungsunterschiede zwischen Altersgruppen
auf unterschiedliche Verfügbarkeit von sog. Kontrollprozessen zurückzuführen.
Der Umfang an speicherbaren Informationen hängt von dem Grad
ab, in dem der Lernende versteht, die einkommende Information in größeren
Einheiten zu organisieren, durch die Bildung zeitlicher Gruppen, semantischer
Zusammenhänge, begrifflicher Hierarchien, anschaulicher Muster oder die
Anwendung mnemotechnischer Hilfen. Daß Gruppieren von Lernmaterial nach
Einheiten höherer Ordnung zu besseren Gedächtnisleistungen führt, zeigen
viele Untersuchungen (Tulving & Donaldson 1972). Solche hierarchischen
Gliederungen, die in das semantische Gedächtnis eingehen, sind auch für die
Rückgewinnung gelernter Bestände, in aktuellen Problemsituationen, von
entscheidender Bedeutung. Wie Experimente zum freien Erinnern zeigen (Bower
u.a. 1969), benutzen die Probanden Verfahren, die offensichtlich von den
Spitzen solcher Hierarchien rekursiv über die verschiedenen Ebenen absteigen,
bis sie die gesuchten Elemente erreicht haben.
Unzulängliche Kodierung zu lernenden Materials, im Sinne der Einbettung in
größere semantische Zusammenhänge, begrenzt notwendigerweise dann auch
die Möglichkeiten der Rückgewinnung. Daß und nach welchen Merkmalen und
Verfahren „kodiert“ werden kann, ist selbst zu lernen. Crovitz (1966) konnte
zeigen, daß ältere Probanden ihre Leistungen in Diskriminationsaufgaben
steigerten, wenn man die kritischen Reizmerkmale zu formulieren lehrte. Spontan
scheinen ältere Probanden solche Hilfen seltener einzusetzen als jüngere,
wie beispielsweise eine Arbeit von Hulicka & Großmann (1967) zeigt. Die
Aufgabe besteht hier wiederum im Lernen von Paarassoziationen. Dabei ist
der Lernerfolg entscheidend davon abhängig (vgl. Canestrari 1968, S. 173 ff.),
daß der Proband die beiden Elemente mit einem selbstproduzierten Vermittlungsglied
verbindet; das kann ein einzelnes Wort, ein Satz oder eine anschauliche
Vorstellung sein. Die älteren Probanden (Durchschnitt 74 Jahre) produzierten
seltener oder weniger geeignete Vermittler als die jüngeren Probanden
(Durchschnitt 16 Jahre). Ähnlich wie bei Crovitz zeigten sie jedoch nach
Instruktion in dieser Vermittlungstechnik eine erhebliche Steigerung ihrer Lern-