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Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung

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Wenn wir heute vom lebenslangen Lernen reden, wenn wir also Lernen als<br />

Bestandteil des Selbstverständnisses auch erwachsener Menschen begreifen,<br />

dann verdankt sich dies nicht allein <strong>der</strong> Einsicht in die sozialen Prozesse<br />

<strong>der</strong> ungleichen Verteilung von Wissen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kenntnis entwicklungspsychologischer<br />

Forschung. Vielmehr steht dahinter auch die Notwendigkeit,<br />

technologischen Verän<strong>der</strong>ungen und ökonomischen Entwicklungen gegenüber<br />

das entsprechende menschliche Potential bereitzustellen. Genau besehen<br />

beschränkt sich die For<strong>der</strong>ung nach ständiger Weiterbildung und Weiterentwicklung<br />

auf die instrumentellen Aspekte unserer Leistungsfähigkeit. Kreative,<br />

innovative o<strong>der</strong> gar kritische Fähigkeiten sind nur solange gefragt, wie sie<br />

im Sinne ungestörter ökonomischer Machtausübung funktional bleiben. Politische<br />

Kontroversen um die Schulreform, um Allgemeinbildung o<strong>der</strong> berufliche<br />

Bildung, um Partizipationsformen an gesellschaftlichen Entscheidungen<br />

sind dafür unmißverständliche Beispiele. Vor diesem Hintergrunde bekommt<br />

auch die oben gestellte Frage, wem gegenüber und weshalb Alternsbildung<br />

nach wie vor unter Rechtfertigungsdruck steht, ihre Brisanz.<br />

Forschungsfel<strong>der</strong><br />

Angesichts <strong>der</strong> vielfältigen <strong>Beiträge</strong> zum empirischen Fundus einer Alternsbildung<br />

ist es nur schwer möglich, zu einem verläßlichen Bild zu kommen. Es<br />

ist zu vermuten, daß eine sorgfältige Sichtung <strong>der</strong> Forschungsergebnisse und<br />

darüber hinaus die phantasievolle Übersetzung von Forschungen aus angrenzenden<br />

Gebieten bereits jetzt eine solide Basis dafür herstellen, um von einem<br />

Forschungsfeld Alternsbildung zu sprechen. Diese Arbeit ist bisher nur<br />

in Ansätzen geleistet worden.<br />

Drei Forschungsschwerpunkte lassen sich angesichts <strong>der</strong> vorläufigen Bestimmung<br />

des Gegenstandes beschreiben:<br />

(1) Lebenslauf, Biographie, Entwicklung (human development) auch im höheren<br />

Erwachsenenalter<br />

(2) Lernen im höheren Erwachsenenalter<br />

(3) Didaktik und Methodik im höheren Erwachsenenalter und in bezug auf das<br />

höhere Erwachsenenalter.<br />

Für jeden dieser Forschungsschwerpunkte gibt es bereits Kenntnisse. Vor allem<br />

gilt dies für den Schwerpunkt Lebenslaufforschung, <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> Formulierung<br />

<strong>der</strong> Theorie von den Entwicklungsaufgaben (Havighurst 1970) auch in <strong>der</strong> Alternsbildungsforschung<br />

deutlich an Interesse gewonnen hat (Rosenmayr 1983,<br />

Thomae 1983). Zum Lernen im höheren Erwachsenenalter finden sich Übersichten<br />

über Forschungsergebnisse bei Bubolz-Lutz 1984 und bei Lowy und<br />

O’Connor 1986. Wichtig sind dabei die Versuche, entwicklungspsychologische<br />

Zugangsweisen mit sozialpsychologischen, soziologischen und ökonomischen<br />

<strong>Beiträge</strong>n einerseits und therapeutisch orientierten an<strong>der</strong>erseits zu verbinden.<br />

Zum Forschungsbereich <strong>der</strong> Didaktik und Methodik ist im Handbuch <strong>der</strong> Erwach-

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