Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung
Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung
Beiträge der Bezugswissenschaften zur Erwachsenenbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
an<strong>der</strong>en Interpretationsansatzes eindeutig zu favorisieren. Beide Ansätze haben<br />
unbestreitbare Verdienste für die Weiterentwicklung methodologischer Standards<br />
in <strong>der</strong> Biographieforschung. Beide haben freilich, wie ich zu zeigen<br />
versuchte, auch ihre Grenzen. Die Relevanz biographisch orientierter Forschungen,<br />
namentlich die Bedeutung einer Interpretation erzählter Lebensgeschichten,<br />
liegt eher auf pragmatischer Ebene. Und genau auf dieser Ebene liegt ihre<br />
Funktion für die <strong>Erwachsenenbildung</strong>.<br />
…<br />
Anmerkungen<br />
1 Man könnte in diesem Zusammenhang noch auf die kurze Konjunktur <strong>der</strong> vor allem<br />
von Paul Göhre herausgegebenen Arbeiterbiographien (etwa Fischer 1903;<br />
Bromme 1905; Holek 1909; Rehbein 1911; vor allem Adelheid Popp1909) zu Beginn<br />
des Jahrhun<strong>der</strong>ts verweisen.<br />
2 Eine ausführliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Standards biographie-theoretischer<br />
Textinterpretation erfolgt im vierten Abschnitt dieses Beitrags.<br />
3 Mit dieser These, die für die <strong>Erwachsenenbildung</strong> beson<strong>der</strong>s relevant sein dürfte,<br />
befaßt sich <strong>der</strong> folgende Abschnitt dieses Beitrags.<br />
4 Für diese Annahme spricht auch die beson<strong>der</strong>e Bedeutung biographie-theoretischer<br />
Fragen in <strong>der</strong> Frauenforschung, die gewissermaßen quer zu den genannten<br />
Disziplinen liegt (cf stellvertretend Eckart et al. 1979; Becker-Schmidt et al.<br />
1983; Frauenoffensive 1982 u.a.).<br />
5 In diesem Zusammenhang ist die ausführliche kritische Auseinan<strong>der</strong>setzung von<br />
Prondczynski’s mit Hurrelmann (1982: 289 – 293) wirklich lesenswert.<br />
6 wie bereits <strong>der</strong> sozial „institutionalisierte“ Durchschnittslebenslauf (cf Teil 2)<br />
7 Das jedenfalls könnte die Vorbemerkung zu Schützes Studie „Prozeßstrukturen<br />
des Lebensablaufs“ (1981:67) nahelegen.<br />
8 Auf ein vergleichbares Alltagskonzept scheint Budes Begriff <strong>der</strong> „Lebenskonstruktion“<br />
zu bauen (cf 1984a: 11 ff). Freilich bleibt Bude stärker <strong>der</strong> Oevermannschen Konzeption<br />
verbunden, wenn er die „Gestaltungslogik subjektiver Lebensäußerungen“<br />
einem strukturalistisch entliehenen Sinn-Begriff unterordnet, <strong>der</strong> materielle Konstitutionsprinzipien<br />
ausblendet.<br />
9 Es ist in jüngster Zeit zu Recht auf den beson<strong>der</strong>en Charakter von Frauenbiographien<br />
hingewiesen worden; und es ist durchaus nicht zufällig, daß sich nicht allein<br />
in <strong>der</strong> Soziologie eine Unterdisziplin „Frauenforschung“ mit völlig eigenständiger<br />
Methodologie zu etablieren beginnt.<br />
10 ausgenommen vielleicht familientherapeutische Ansätze, die sich auf systemtheoretische<br />
Modelle und die Watzlawicksche Kommunikationstheorie berufen (etwa<br />
Mara Selvini-Palazzoli u.a.)<br />
77