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Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch

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Am Mordtage, kurz vor zehn Uhr, vernahm der Na<strong>ch</strong>bar Bus<strong>ch</strong>hoffs, Wilhelm Küppers, dur<strong>ch</strong> die etwas sperrende Tür<br />

des S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thauses ein auffälliges Stimmengewirr; einer anderen Zeugin war dieses Getriebe "unheimli<strong>ch</strong>". <strong>Der</strong><br />

vorbeikommende Klosterbruder van den Sandt hörte ebenfalls mehrere Stimmen.<br />

Na<strong>ch</strong>dem der fremde Jude Xanten verlassen hatte, irrte Bus<strong>ch</strong>hoff ans<strong>ch</strong>einend ziel- und planlos in fur<strong>ch</strong>tbarer<br />

Aufregung dur<strong>ch</strong> die Straßen'. Vielen Zeugen, die sonst Bus<strong>ch</strong>hoff als ruhigen Mann kannten, fiel diese<br />

außergewöhnli<strong>ch</strong>e Erregung auf. Kurz na<strong>ch</strong> elf Uhr begegnete ihm zuerst der Zeuge Brandts: "Bus<strong>ch</strong>hoff ist mir<br />

entgegengekommen; da muß etwas Außerordentli<strong>ch</strong>es vorgefallen sein, er sah geradezu verrückt aus..." (Zweiter<br />

Verbandlungstag.)<br />

<strong>Der</strong> 72jährige Peter Kempkes traf au<strong>ch</strong> auf Bus<strong>ch</strong>hoff: "Er (Bus<strong>ch</strong>hoff) kam so s<strong>ch</strong>nell gelaufen, so rasig, er s<strong>ch</strong>üttelte<br />

so mit dem Kopfe. I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te bei mir, der kann es wohl getan haben..." (Vierter Verhandlungstag.)<br />

Einige Stunden später mußte Bus<strong>ch</strong>hoff etwas Ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>es unters<strong>ch</strong>reiben. Er zitterte so am ganzen Körper, "daß ihm<br />

die Hand geführt werden mußte". - Am Abend, kurz vor Auffindung der Lei<strong>ch</strong>e, hatte er si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> so weit wieder in<br />

der Gewalt, daß er, was bis dahin ni<strong>ch</strong>t vorgekommen war, in eine Gastwirts<strong>ch</strong>aft kegeln ging und dort au<strong>ch</strong> etwas<br />

spendierte ("Bus<strong>ch</strong>hoff, was sind Sie flott?"), um in gespielter Glei<strong>ch</strong>gültigkeit die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t von der Auffindungeiner<br />

ges<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>teten Kindeslei<strong>ch</strong>e aufnehmen zu können.<br />

Am zeitigen Na<strong>ch</strong>mittag, etwa gegen dreiviertel drei Uhr, ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> ein fremder, jüngerer, jüdis<strong>ch</strong> aussehender Mann<br />

in dem Garten von Küppers gegenüber dem Hause Bus<strong>ch</strong>hoffs zu s<strong>ch</strong>affen. Leider konnte die betreffende Zeugin diese<br />

Gestalt vor Geri<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t näher bes<strong>ch</strong>reiben. Sie sagte aber mit Bestimmtheit aus, daß es ein Fremder gewesen sein<br />

müsse, der ihr völlig unbekannt war, si<strong>ch</strong> lange Zeit in dem Garten aufhielt und beständig wie eine Wa<strong>ch</strong>e auf und ab<br />

ging; als er si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Zeugin beoba<strong>ch</strong>tet fühlte, ,verbarg er si<strong>ch</strong> hinter den Latten des Zaunes. "...Na<strong>ch</strong> meinem<br />

Mutmaßen war es eher ein Jude als ein Christ; i<strong>ch</strong> wollte sehen, wer das war, es war mir dies unterm Gottesdienst ganz<br />

auffällig." (Zeugin Windhues am se<strong>ch</strong>sten Verhandlungstage.) Das Individuum, zweifelsohne ein Jude, der für das, was<br />

dann kam, "S<strong>ch</strong>miere zu stehen" hatte, war aber plötzli<strong>ch</strong> wie vom Erdboden vers<strong>ch</strong>wunden!<br />

Kurze Zeit später ging Hermine Bus<strong>ch</strong>hoff, die erwa<strong>ch</strong>sene To<strong>ch</strong>ter des S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ters, über den Torweg na<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>eune<br />

zu und zwar so, daß sie die re<strong>ch</strong>te Seite auffällig na<strong>ch</strong> dem Hause ihrer Eltern zu hielt; auf dieser Seite trug sie sehr<br />

s<strong>ch</strong>wer an einem längli<strong>ch</strong>en, na<strong>ch</strong> unten spitz verlaufenden Gegenstand, der in einen großen, grauen Sack eingewickelt<br />

war. (Zeuge Mallmann am dritten Verhandlungstage.)<br />

Dreieinhalb Monate na<strong>ch</strong> der Tat fand der Polizeidiener S<strong>ch</strong>loer, der gelegentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> einmal die Wohnung der<br />

Bus<strong>ch</strong>hoffs dur<strong>ch</strong>sah - von einer systematis<strong>ch</strong>en Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ung konnte überhaupt keine Rede sein -, in dem<br />

Kü<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>rank zuunterst einen Sack, der auf fallend große und dunkle Flecke trug. Er wurde neben anderen Dingen<br />

aufs Rathaus gebra<strong>ch</strong>t und auf einem Tis<strong>ch</strong> ausgebreitet. Bürgermeister S<strong>ch</strong>leß sagte darüber folgendes (am se<strong>ch</strong>sten<br />

Verhandlungstage): "Wie Frau Bus<strong>ch</strong>hoff später in den Saal trat, um vernommen zu werden, dur<strong>ch</strong> Herrn Amtsri<strong>ch</strong>ter<br />

Riesbroeck, war sie si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> erregt, und das fiel mir auf, daß sie sagte: 'Herr Bürgermeister! Gott, haben Sie au<strong>ch</strong> den<br />

alten Sack mitgenommen, den haben wir gebrau<strong>ch</strong>t, um ihn über die Tonne zu legen, wenn geräu<strong>ch</strong>ert wird.' Sie war<br />

aber dabei sehr auf geregt, und i<strong>ch</strong> habe es dem Herrn Kommissar Wolff glei<strong>ch</strong> gesagt. I<strong>ch</strong> habe ihr den Sack ni<strong>ch</strong>t<br />

vorgezeigt, sie hat ihn selbst gefunden unter den Gegenständen, die auf dem Tis<strong>ch</strong> lagen." - Dem Bürgermeister kamen<br />

die großen dunklen Flecken verdä<strong>ch</strong>tig vor; er selbst hielt sie für Blutfleckel In der Verhandlung behauptete dann<br />

Bus<strong>ch</strong>hoff, das seien "Pökelfleckei" Ein Geri<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>emiker und ein Professor spra<strong>ch</strong>en davon, daß es keinen Zweck<br />

mehr habe, den Sack zu untersu<strong>ch</strong>en, es könne hö<strong>ch</strong>stens festgestellt werden, daß überhaupt Blut drin sei... Eine<br />

eingehende Untersu<strong>ch</strong>ung wurde tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vorgenommen!<br />

Am späten Na<strong>ch</strong>mittag ging Bus<strong>ch</strong>hoff in die Synagoge, an s<strong>ch</strong>ließend zum Kegeln in eine bena<strong>ch</strong>barte Gastwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

No<strong>ch</strong> ehe seine Kegelbrüder erfuhren, daß man den kleinen Hegmann in der S<strong>ch</strong>eune aufgefunden habe, wußte der Jude<br />

darum Bes<strong>ch</strong>eidder dreizehnjährige Judensproß Siegmund kam gelaufen und flüsterte seinem Vater etwas ins Ohr!<br />

Auf dem Heimwege erkundigte si<strong>ch</strong> Bus<strong>ch</strong>hoff in auffallender Weise bei seinem Na<strong>ch</strong>bar Küppers, ob da in dessen<br />

S<strong>ch</strong>eune "ni<strong>ch</strong>t ein s<strong>ch</strong>arfer Gegenstand wäre, wo das Kind hereingefallen sein könnte, ein Messer oder sonst was?" Am<br />

folgenden Tage wurde das Anwesen Bus<strong>ch</strong>hoffs, besonders aber die Kellerräume, einer gründli<strong>ch</strong>en Reinigung<br />

unterzogen, vers<strong>ch</strong>iedene Wäs<strong>ch</strong>estücke wurden gewas<strong>ch</strong>en. Die hintere, na<strong>ch</strong> dem Torweg gehende Tür des<br />

S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thauses war am Abend vor dem Morde zugenagelt worden, was besonders den Küppers aufgefallen war; jetzt<br />

wurden die Nägel wieder entfernt...<br />

Ungefähr a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem Mord kam Bus<strong>ch</strong>hoff mit Siegmund vom Rathaus dur<strong>ch</strong>s Mitteltor, als der<br />

Judenjunge seinem Vater, der s<strong>ch</strong>werhörig 7) war, etwas zu verstehen gab. Die Zeugin Roelen, die wenige S<strong>ch</strong>ritte<br />

hinter den beiden ging, hörte ganz deutli<strong>ch</strong>, wie Bus<strong>ch</strong>hoff darauf antwortete: A<strong>ch</strong>, was, wenn sie keine Beweise<br />

haben, können sie uns ni<strong>ch</strong>ts ma<strong>ch</strong>en!" - Als diese Zeugin dann später am Grundstück des S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ters vorbeiging,<br />

wurde sie von diesem mit s<strong>ch</strong>mutzigem Wasser begossenl (Boelen am vierten Verhandlungstag.)

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