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Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch

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(gez.) v. Puttkamer.<br />

An den<br />

Königl Geheimen Kommerzienrat und Vorsitzenden<br />

Des Vorstandes der jüdis<strong>ch</strong>en Gemeinde<br />

Herrn Meyer-Magnus,<br />

Ho<strong>ch</strong>wohlgeboren,<br />

Hier-W. Bellevuerstr. 8.”<br />

<strong>Der</strong> ho<strong>ch</strong>wohlgeborene Meyer "der Große" aber und seine befrackte Gaunerbande konnten si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>munzelnd die<br />

Hände reiben. Bald aber sollten sie wieder Gelegenheit haben, si<strong>ch</strong> zu ärgern, - diesmal na<strong>ch</strong>haltiger! Führende Männer<br />

der antisemitis<strong>ch</strong>en Bewegung, unter ihnen der obengenannte energis<strong>ch</strong>e Dr. Henrici, ferner Otto Glagau, dessen<br />

"Kulturkämpfer" das Verdienst hatte, ni<strong>ch</strong>t nur die Praktiken der jüdis<strong>ch</strong>en Börsenhyänen und Gründungmühwindler<br />

s<strong>ch</strong>onungslos aufgedeckt, sondern au<strong>ch</strong> die ungeheuerli<strong>ch</strong>sten Freyel, die Blutmorde, klar erkannt und einem<br />

geruhsamen Bürgertum als Tatsa<strong>ch</strong>en hingestellt zu haben, traten zur Bildung einer antijüdis<strong>ch</strong>en Alliance zusammen,<br />

der au<strong>ch</strong> Antisemiten aus Osterrei<strong>ch</strong> und Ungarn angehörten. Diese antijüdis<strong>ch</strong>e Alliance berief den ersten<br />

antisemitis<strong>ch</strong>en Kongreß auf den 11. und 12. September na<strong>ch</strong> Dresden ein. Die Leitung hatte Otto Glagau. Max<br />

Liebermann von Sonnenberg, der spätere Rei<strong>ch</strong>stagsabgeordnete, auf dessen Anregung hin das Tatsa<strong>ch</strong>enmaterial des<br />

im Jahre 1900 zu Konitz erfolgten Blutmordes veröffentli<strong>ch</strong>t wurde, Dr. Ammann, der Gründer des "Sozialen<br />

Rei<strong>ch</strong>svereins", Dr. Hents<strong>ch</strong>el, Hofprediger und Rei<strong>ch</strong>stagsmitglied Stöcker, der Gründer der Christli<strong>ch</strong>sozialen Partei<br />

(1878), "ein blendender Redner sowohl auf der Kanzel wie in der Volksversammlung" 28), das spätere<br />

Rei<strong>ch</strong>stagsmitglied Prof. Paul Förster, mit seinem Bruder Bernhard - Verfasser der sogenannten "Antisemiten-<br />

Petition" vom Jahre 1881, Ruppel, Pickenba<strong>ch</strong>, Ernst S<strong>ch</strong>meitzner, bekannt dur<strong>ch</strong> seine "antisemitis<strong>ch</strong>en<br />

Monatshefte", das Mitglied des ungaris<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>stages Istóczy, dessen "Manifest an die Regierungen und Völker der<br />

dur<strong>ch</strong> das Judentum gefährdeten <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Staaten" angenommen wurde, und Ivan von Simónyi seien als die<br />

führenden Köpfe dieses Kongresses genannt.<br />

Auf deren Einladung hin spra<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der ungaris<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong>stagsabgeordnete Géza v. Ónody am 10. September 1882 in<br />

Dresden über das in seiner Heimat verübte Ritualverbre<strong>ch</strong>en und über das Treiben der Alliance Isra61ite Universelle in<br />

Ungarn. Das von seinem Landsmann Abränyi na<strong>ch</strong> Angaben der Mutter und Verwandten entworfene Bild der<br />

Ermordeten war im Versammlungsraum aufgestellt. Es ist dasselbe, wel<strong>ch</strong>es Ónody in seinem Bu<strong>ch</strong>e veröffentli<strong>ch</strong>te.<br />

No<strong>ch</strong> zehn Jahre später bra<strong>ch</strong>te dieser Umstand den Juden Nathan derart in Harnis<strong>ch</strong>, daß er das Mäd<strong>ch</strong>en als<br />

Freudenmäd<strong>ch</strong>en bezei<strong>ch</strong>net; er s<strong>ch</strong>reibt auf Seite 39 seines Bu<strong>ch</strong>es: "...man behauptete, daß es das Porträt einer<br />

Nyiregyházaer öffentli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>önen sei, und wirkli<strong>ch</strong>, wer dur<strong>ch</strong> die breiten Gassen des genannten ungaris<strong>ch</strong>en<br />

Städt<strong>ch</strong>ens s<strong>ch</strong>ritt, dem zeigte dann wohl ein Eingeborener ein kurz ges<strong>ch</strong>ürztes ho<strong>ch</strong>gewa<strong>ch</strong>senes Mäd<strong>ch</strong>en mit lose<br />

ges<strong>ch</strong>lungenem, blauem Tu<strong>ch</strong> um den entblößten Hals, die, obglei<strong>ch</strong> sie ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>tet war, und obglei<strong>ch</strong> sie immer<br />

no<strong>ch</strong> einem einigermaßen einträgli<strong>ch</strong>en Gewerbe na<strong>ch</strong>ging, trotzdem das Urbild der gemalten Esther gewesen sein<br />

sollte. <strong>Der</strong> Name jener war Ludowika Marossek... Diese gemalte Esther Solymosi, die ein Freudenmäd<strong>ch</strong>en war,<br />

hatte also die Büsten gekrönter Häupter im si<strong>ch</strong> 29), und zu diesem Bild blickten die Häupter der Partei, würdige<br />

Pastoren und große Männer angebli<strong>ch</strong> gläubig auf und -hörten einer erläuternden Deklamation des Abgeordneten<br />

Ónody zu... Die Frivolität der Szene ist einzig; eine S<strong>ch</strong>ar Männer in reifern Alter, zum Teil in bedeutenden Stellungen,<br />

die die Augen der Öffentli<strong>ch</strong>keit auf si<strong>ch</strong> gelenkt haben, die vorgeben, an der sittli<strong>ch</strong>en' Wiedergeburt der Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

zu arbeiten, und die hohe politis<strong>ch</strong>e Probleme lösen wollen, diese Leute anda<strong>ch</strong>tsvoll vor dem Bild einer - Hure -<br />

versammelt...”<br />

Wenige Tage später spra<strong>ch</strong> Ónody in Berlin in der ersten Massenversammlung der Antisemiten über Tisza-Eszlár.<br />

Darüber gab das "Deuts<strong>ch</strong>e Tageblatt" unter dem x6. September 1882 folgenden Stimmungsberi<strong>ch</strong>t: "Die gewaltige<br />

Aufregung, in wel<strong>ch</strong>e die Bevölkerung unsere Hauptstadt dur<strong>ch</strong> den von den Juden an der unglückli<strong>ch</strong>en Esther<br />

Solymosi begangenen rituellen Mord versetzt worden ist, das hartnäckige S<strong>ch</strong>weigen der jüdis<strong>ch</strong>-forts<strong>ch</strong>ritt Presse über<br />

den Vorfall, endli<strong>ch</strong> die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t, daß der ungaris<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong>stagsabgeordnete für Tisza-Eszlár, Herr von Ónody, am<br />

Donnerstagabend in Berlin ers<strong>ch</strong>einen wird, um mi einer großen Volksversammlung über das entsetzli<strong>ch</strong>e Verbre<strong>ch</strong>en<br />

an Hand amtli<strong>ch</strong>en Materials einen umfassenden Beri<strong>ch</strong>t zu erstatten, hatte eine ungeheure Mens<strong>ch</strong>enmenge na<strong>ch</strong> dem<br />

Versammlungslokal gelockt. Es gestaltete si<strong>ch</strong> denn au<strong>ch</strong> jene Verhandlung zu einer großartigen Demonstration gegen<br />

das Judentum. Wir wüns<strong>ch</strong>ten, unsere verehrten jüdis<strong>ch</strong>en Mitbürger hätten aus dem Munde des unantastbaren<br />

Ehrenmannes die authentis<strong>ch</strong>e Wahrheit über das Verbre<strong>ch</strong>en vernehmen können...”<br />

Das Auftreten Ónodys in Deuts<strong>ch</strong>land hatte - wie selbst Nathan zugeben muß - zweierlei errei<strong>ch</strong>t:<br />

1. "Die vorher s<strong>ch</strong>wankende Fabel des Mordes hatte eine feste Gestalt angenommen - der Antisemitismus s<strong>ch</strong>wamm<br />

wieder obenauf " und

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