Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch
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4. Aus der Rede des Abgeordneten Rickert im Preußis<strong>ch</strong>en Abgeordnetenhaus (9. Februar 1892)<br />
5. S<strong>ch</strong>reiben Rohlings an das Geri<strong>ch</strong>t zu Kleve vom 10. Juli 1892<br />
6. Aus der Rede des ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Anwaltes Dr. Baxa vor dem S<strong>ch</strong>wurgeri<strong>ch</strong>t in Kuttenberg (September<br />
1899)<br />
7. Eine Vereinigung zur Aufklärung des Konitzer Mordes - 24. Februar 1900<br />
8. Aus der Rede des Abgeordneten Liebermann v. Sonnenberg in der 43. Sitzung des Deuts<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>stags<br />
vom 7. Februar 1901<br />
9. Tafel der <strong>Ritualmord</strong>e<br />
10. Literaturverzei<strong>ch</strong>nis<br />
11. Orts- und Personenverzei<strong>ch</strong>nis<br />
Vorwort<br />
Das alte Kanaan hat dur<strong>ch</strong>aus das Mens<strong>ch</strong>enopfer gekannt. Man mag es of fenlassen, ob die Reste von Kinderlei<strong>ch</strong>en,<br />
die in Taanak und Mutesellim in Hausgräbern gefunden worden sind, von Kinderopfern herrühren oder ob man ni<strong>ch</strong>t<br />
einfa<strong>ch</strong> gestorbene Kinder im Hause begraben hat, wie es etwa die Kultur von Assur tat. Ein e<strong>ch</strong>tes Mens<strong>ch</strong>enopf er<br />
findet si<strong>ch</strong> 2. Kön. 3, 27, vom Moabiterkönig beri<strong>ch</strong>tet, der von den Israeliten angegriffen wird und: "Da nahm er<br />
seinen ersten Sohn, der an seiner Statt König werden sollte und opferte ihn zum Brandopfer auf der Mauer. Da kam ein<br />
großer Zorn über Israel, daß sie von ihm abzogen und kehrten wieder in ihr Land." S<strong>ch</strong>on dies ist mindestens auffällig.<br />
Man fragt si<strong>ch</strong>, warum das Volk Israel wegen dieser Opferung abzog. Dies wird erklärli<strong>ch</strong>, wenn man si<strong>ch</strong> erinnert, daß<br />
au<strong>ch</strong> die alte hebräis<strong>ch</strong>e Frömmigkeit mit dem Mens<strong>ch</strong>enopfer re<strong>ch</strong>nete. Ri<strong>ch</strong>ter 11, 29 ff . wird beri<strong>ch</strong>tet wie Jephtha<br />
seine To<strong>ch</strong>ter opferte. i. Kön. 16, 34 haben wir ein e<strong>ch</strong>tes Bauopfer: "Zur selben Zeit baute Hiel von Beth-EI Jeri<strong>ch</strong>o. Es<br />
kostete ihn seinen ersten Sohn Abiram, da er den Grund legte und seinen jüngsten Sohn Segub, da er die Türen setzte;<br />
na<strong>ch</strong> dem Wort des Herrn, das er geredet hatte dur<strong>ch</strong> Josua, den Sohn Nuns."<br />
In dieselbe Gruppe gehört etwa das merkwürdige Gottesurteil (1 . Samuel 14, 24 ff.), um dessentwillen Jonathan f<br />
ürJahwe sterben sollte. Das Volk aber löst ihn dann aus. Das sind alles Beri<strong>ch</strong>te, die später liegen als das Opfer Isaaks<br />
(i. Moses .22), das vielfa<strong>ch</strong> in dem Sinne gedeutet wird, als stelle es die überwindung des Mens<strong>ch</strong>enopfers bei den<br />
Israeliten dur<strong>ch</strong> das Tieropfer dar. Das Tieropfer ersetzt und verdrängt aber ni<strong>ch</strong>t das Mens<strong>ch</strong>enopfer, sondern es wirkt<br />
nur stellvertretend. Wenn ein Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t für das Opfer da ist oder ges<strong>ch</strong>ont werden soll, so kann man au<strong>ch</strong> ein Tier<br />
nehmen.<br />
Smith-Stübe bringt eine ganze Anzahl von sol<strong>ch</strong>en Beispielen, gerade aus dem alten Orient, aber au<strong>ch</strong> bei anderen<br />
Völkern, die das Mens<strong>ch</strong>enopfer kannten. Etwa in Ägypten wurde das Opfertier mit einem Siegel versehen, wel<strong>ch</strong>es das<br />
Bild eines gefesselten Mens<strong>ch</strong>en zeigt, der ein S<strong>ch</strong>wert an seiner Kehle hat. Plutar<strong>ch</strong> erzählt na<strong>ch</strong> einem Beri<strong>ch</strong>t des<br />
Aristodemos, daß bei einer Pest in Sparta ein Adler dem Priester das Opfermesser wegnahm, mit dem er die Jungfrau<br />
Helena opfern Wollte, und das Messer auf eine junge Kuh legte. Apollodoros (Bibl. I, 9, 1) beri<strong>ch</strong>tet, daß bei einer<br />
Hungersnot der Sohn des Athamas namens Phrixus geopfert werden sollte, samt seiner S<strong>ch</strong>wester. Die Mutter Nephele<br />
rettete ihn auf einem Widder.<br />
Insofern, als ein Tieropfer stellvertretend für ein eigentli<strong>ch</strong> beabsi<strong>ch</strong>tigtes Mens<strong>ch</strong>enopfer eintreten kann, unters<strong>ch</strong>eidet<br />
si<strong>ch</strong> das Judentum ni<strong>ch</strong>t von anderen Völkern, die das Mens<strong>ch</strong>enopfer kannten. Nur hat es auffälligerweise diesen<br />
Brau<strong>ch</strong> sehr lange erhalten. Am Versöhnungstage Jom-Kippur nimmt der jüdis<strong>ch</strong>e Familienvater ein weibli<strong>ch</strong>es Stück<br />
Geflügel für jedes weibli<strong>ch</strong>e Familienmitg-lied, einen Hahn für jedes männli<strong>ch</strong>e Familienmitglied und spri<strong>ch</strong>t dazu:<br />
"Dies sei meine Loslösung, dies sei mein Taus<strong>ch</strong> (der Ersatz, der an meine Stelle tritt), dies sei mein Sühnopfer." <strong>Der</strong><br />
Brau<strong>ch</strong> wird begründet mit der Bestimmung 3. Moses 16, 2 ff.: "Und (Gott) spra<strong>ch</strong> (zu Moses): Sage deinem Bruder<br />
Aaron, daß er ni<strong>ch</strong>t zu aller Zeit in das inwendige Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenstuhl, der auf der<br />
Lade ist, daß er ni<strong>ch</strong>t sterbe; denn i<strong>ch</strong> will in einer Wolke ers<strong>ch</strong>einen auf dem Gnadenstuhl. Sondern damit soll er<br />
hineingehen: mit einem jungen Farren zum Sündopfer und mit einem Widder zum Brandopfer. Und soll den leinenen<br />
Rock anlegen und leinene Beinkleider uni seine Blöße haben und si<strong>ch</strong> mit einem leinenen Gürtel gärten und den<br />
leinenen Hut aufhaben; denn das sind die heiligen Kleider; und soll sein Fleis<strong>ch</strong> mit Wasser baden und sie anlegen.<br />
Dann soll er von der Gemeinde der Kinder Israel zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum<br />
Brandopfer. Und Aaron soll den Farren, sein Sündopfer herzubringen, daß er si<strong>ch</strong> und sein Haus versöhne. Und darna<strong>ch</strong><br />
die zwei Böcke nehmen und vor den Herrn stellen vor der Tür der Ilütte des Stiftes. Und soll das Los werfen über die<br />
zwei Böcke, ein Los dem Herrn und das andere dem Asasel. Und soll den Bock, auf wel<strong>ch</strong>en des Herrn Los fällt, opfern<br />
zum Sündopfer. Aber den Bock, auf wel<strong>ch</strong>en das Los für Asasel fällt, soll er lebendig vor den Herrn stellen, daß er über<br />
ihm versöhne und lasse den Bock für Asasel in die Wüste. Und also soll er denn den Farren seines Sündopfers<br />
herzubringen und si<strong>ch</strong> und sein Haus versöhnen und soll ihn s<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten. Und soll einen Napf voll Glut vom Altar<br />
nehmen, der vor dem Herrn steht, und die Hand voll zerstoßenen Räu<strong>ch</strong>werks und es hinein hinter den Vorhang