Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch
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Die Kindeslei<strong>ch</strong>e, am Karfreitag auf dem Ahnemor (Altar) der Synagoge ausgestellt und von allen in Trient ansässigen<br />
Juden besudelt, verhöhnt und ges<strong>ch</strong>ändet, wurde, na<strong>ch</strong>dem sie vorübergehend unter dem Stroh eines Spei<strong>ch</strong>ers<br />
verborgen worden war, s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> in einen Wassergraben, der in der Nähe des Hauses vorbeifloß, geworfen. Um den<br />
Verda<strong>ch</strong>t, der si<strong>ch</strong> mehr und mehr verdi<strong>ch</strong>tete, von si<strong>ch</strong> ablenken zu können, glaubten die jüdis<strong>ch</strong>en Verbre<strong>ch</strong>er<br />
besonders s<strong>ch</strong>lau zu sein, wenn sie als erste dem Bis<strong>ch</strong>of von Trient von dem grausigen Fund einer verstümmelten<br />
Kindeslei<strong>ch</strong>e beri<strong>ch</strong>teten, na<strong>ch</strong>dem die Eltern, von zahlrei<strong>ch</strong>en Einwohnern unterstützt, vergebli<strong>ch</strong> gesu<strong>ch</strong>t hatten, und<br />
die Stadttore vorsorgli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lossen worden waren. Damit lieferten sie si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> selbst aus. Die Art der<br />
ungewöhnli<strong>ch</strong>en, no<strong>ch</strong> nie gesehenen Verwundungen und das zarte Alter des Opfers bra<strong>ch</strong>ten die Urheber und Anstifter<br />
vor Geri<strong>ch</strong>t. Hier bekannten sie - getrennt voneinander vernommen - s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> alle Einzelheiten des s<strong>ch</strong>ändli<strong>ch</strong>en<br />
Verbre<strong>ch</strong>ens. Die Frauen zweier Hauptangeklagten gaben die aufs<strong>ch</strong>lußrei<strong>ch</strong>e Erklärung ab, daß bereits in früheren<br />
Jahren ähnli<strong>ch</strong>e Kindermorde ausgeführt worden wären, die aber alle unentdeckt geblieben seien!<br />
Während des Prozesses wurden drei beglaubigte Urkunden über vier jüdis<strong>ch</strong>e Kindermorde vorgelegt, die si<strong>ch</strong><br />
sämtli<strong>ch</strong> in der Diözese Konstanz ereigneten, und zwar zwei Blutmorde in Endingen, je ein sol<strong>ch</strong>er in Ravensburg<br />
(1430) und Pfullendorf (1461). Außerdem gaben zwei der Angeklagten ihre Mitwissers<strong>ch</strong>aft über Kindermorde in<br />
Padua, wo in früheren Jahren mehrere Kinder ges<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>tet worden seien, und zu Regensburg, wo ein Kind zum<br />
Verbluten gebra<strong>ch</strong>t wuide, zu Protokoll.<br />
<strong>Der</strong> dur<strong>ch</strong> die Trienter Behörden mit außerordentli<strong>ch</strong>er Gründli<strong>ch</strong>keit gef ührte Prozeß erstreckte si<strong>ch</strong> über drei volle<br />
Jahre; erst unter dem 7. Juli 1478 findet si<strong>ch</strong> in den Akten der Vermerk (Rom): causa contra Judaeos finital Diese lange<br />
Dauer des Ver.fahrens hatte seine guten Gründe!<br />
Die rei<strong>ch</strong>en Juden Italiens, in ihrer sozialen Stellung zwar no<strong>ch</strong> in gewissen S<strong>ch</strong>ranken gehalten, übten damals s<strong>ch</strong>on<br />
dur<strong>ch</strong> ihr Geld und ihre - Ärzte an den Höf en italienis<strong>ch</strong>er Fürsten und selbst am päpstli<strong>ch</strong>en Hofe einen großen<br />
Einfluß aus. Sie setzten, unterstützt dur<strong>ch</strong> ihre im Auslande, besonders an den Handelsplätzen Süddeuts<strong>ch</strong>lands<br />
lebenden vermögenden Rassegenossen Himmel und Hölle in Bewegung, um den Trienter Prozeß zu unterdrücken oder<br />
wenigstens zu retten, was no<strong>ch</strong> zu retten war - "da rürt si<strong>ch</strong> erst das guldin kalb: und legten die juden auss allen Landen<br />
vil gelts zusamen, bra<strong>ch</strong>ten mit gelt zuwegen" ("Judenbü<strong>ch</strong>lein" des D. Job. Eck!)<br />
Die bisherigen Aufstände gegen die Juden Italiens waren wie in anderen Ländern meist dur<strong>ch</strong> ihren unmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Wu<strong>ch</strong>er, den sogar viele Fürsten aus man<strong>ch</strong>erlei Gründen begünstigten - "Darlehen" zu 80-100% und mehr waren die<br />
Regel -, veranlaßt gewesen. Jetzt aber, dur<strong>ch</strong> Trient, "kamen Dinge zutage, wel<strong>ch</strong>e die Juden mit ewiger Na<strong>ch</strong>t bedeckt<br />
wüns<strong>ch</strong>ten" (Deckert). Es offenbarte si<strong>ch</strong> da ein Blutdurst, ein satanis<strong>ch</strong>er Fanatismus, der jedes Vorstellungsvermögen<br />
überstieg; bisher dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>limme Erfahrungen immer wieder genährte Gerü<strong>ch</strong>te hatten ihre Bestätigung gefunden, daß<br />
in der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft fremdrassige Individuen ganz bewußt niorden und s<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten, um das Blut zu rituellen<br />
Zwecken zu gewinnen, und daß dies alles in streng geheimgehaltener überlieferung begründet ist! Was Wunder, daß<br />
kein Mittel unversu<strong>ch</strong>t 'gelassen wurde - vorn Gold bis zum Gift.... Na<strong>ch</strong> Deckert lautet (S. 15) eine Aktenstelle<br />
geradezu: "Die Trienter mögen na<strong>ch</strong> Kräften die Ehre ihrer Vaterstadt gegen die Juden wahren, die Himmel und<br />
Hölle in Bewegung gesetzt hätten, um in Rom (!) einen ihrer Sa<strong>ch</strong>e günstigen Kommissar zu erlangen. Mit Geld<br />
vers<strong>ch</strong>affen sie si<strong>ch</strong> viele Gönner...."<br />
Beginnen wir mit dem zuständigen Landesfürsten, Herzog Sigismund von Österrei<strong>ch</strong>: er ließ den Prozeß erstmalig<br />
bereits wenige Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> Beginn, während der Vernehmungen, einstellen! Die zweite Unterbre<strong>ch</strong>ung veranlaßte<br />
Papst Sixtus IV. selbst in s<strong>ch</strong>roffer Form mit der Begründung,,es möge die Ankunft seines bevollmä<strong>ch</strong>tigten Legaten,<br />
den er im voraus empfehle, abgewartet werden; der die Untersu<strong>ch</strong>ung leitende Bis<strong>ch</strong>of Hinderba<strong>ch</strong> von Trient erhielt<br />
ein päpstli<strong>ch</strong>es Breve, na<strong>ch</strong> dein er gegen die Juden ni<strong>ch</strong>t weiter vorgehen möge, da einige Fürsten die ganze Sa<strong>ch</strong>e<br />
sehr mißbilligten!<br />
<strong>Der</strong> angekündigte päpstli<strong>ch</strong>e Legat ers<strong>ch</strong>ien denn au<strong>ch</strong> in Gestalt des "Commissärs" Bis<strong>ch</strong>of Baptista dei Giudici von<br />
Ventimiglia, in den Akten kurz na<strong>ch</strong> seinem Geburtsort genannt, Liebling des Papstes, sein Landsmann und engster<br />
Vertrauter. In dem bereits zitierten Breve wird er päpstli<strong>ch</strong>erseits als "Theologiae professor", als "vir doctrina ac<br />
integritate praeditus", also als dur<strong>ch</strong> Gelehrsamkeit und Ehrli<strong>ch</strong>keit "ausgezei<strong>ch</strong>neter" Mann wärmstens empfohlen.<br />
Steht uns in Anbetra<strong>ch</strong>t "unserer Geistes-Disposition" (Paul Nathan) au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t das Re<strong>ch</strong>t zu, erstere Eigens<strong>ch</strong>aft zu<br />
bezweifeln, so lohnt es si<strong>ch</strong> um so mehr, die zweite an Hand der Aktenauszüge näher zu untersu<strong>ch</strong>en!<br />
Auf seinem Wege von Rom na<strong>ch</strong> Trient ers<strong>ch</strong>ien er in Venedig in Begleitung dreier Juden, mußte aber infolge der hier<br />
herrs<strong>ch</strong>enden judenfeindli<strong>ch</strong>en Stimmung von der Bevölkerupg "ungegrüßt von dannen ziehen". - "Es unterliegt keinem<br />
Zweifel, daß die Juden dur<strong>ch</strong> ihren Einfluß am päpstli<strong>ch</strong>en Hof" - so s<strong>ch</strong>rieb der katholis<strong>ch</strong>e Pfarrer Deckert -<br />
Iventimiglia als einen ihren Interessen günstigen Mann als Legaten erwirkten."<br />
In Trient wurde der Legat - wie er selbst briefli<strong>ch</strong> zugab - von Bis<strong>ch</strong>of Hinderba<strong>ch</strong> aufs freundli<strong>ch</strong>ste empfangen;<br />
derselbe räumte ihm sein prä<strong>ch</strong>tiges S<strong>ch</strong>loß zum Wohnsitz ein und unterstützte ihn aufs bereitwilligste in der<br />
Untersu<strong>ch</strong>ung der ganzen Angelegenheit. Aber s<strong>ch</strong>on kurz na<strong>ch</strong> seiner Ankunft trat Ventimiglia, der seine