Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch
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erhoben und in Spottliedern als Kaiphas, als "pseudoantistes Judaeorum" zum Ärger des Papstes verhöhnt. "Dem Papste<br />
habe es aber mißfallen, daß sein Legat überall des Unre<strong>ch</strong>ten überführt worden sei, daß man gegen ihn Salyrn und<br />
Epigramme veröffentli<strong>ch</strong>t und ihn au<strong>ch</strong> bildli<strong>ch</strong> verspottet habe. Hinderba<strong>ch</strong> möge dies in seiner Diözese verhindern"<br />
(Akten). Ende 1477 bat Hinderba<strong>ch</strong> in einem energis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>reiben den Papst, do<strong>ch</strong> "diesem Skandal endli<strong>ch</strong> ein<br />
Ende zu ma<strong>ch</strong>en ... alle lehnen si<strong>ch</strong> dagegen auf, und er (der Papst) möge einen anderen Mann zum Kommissar<br />
bestellen, der ein Freund der Wahrheit sei".<br />
"Selten hat wohl ein Legat das päpstli<strong>ch</strong>e Ansehen in Deuts<strong>ch</strong>land so tief ges<strong>ch</strong>ädigt...” (Deckert).<br />
Baptista dei Giudici von Ventimiglia zog si<strong>ch</strong> grollend na<strong>ch</strong> Beneyent zurück. Um ihren wertvollen Bundesgenossen<br />
ni<strong>ch</strong>t ganz aus den Augen zu verlieren, mieteten Juden - na<strong>ch</strong> einem Briefe vom 23. März 1481 - hinter seinem Hause<br />
einen Garten, "um lei<strong>ch</strong>teren Zutritt zu ihm zu haben". Es wurde kein Na<strong>ch</strong>folger ernannt; ans<strong>ch</strong>einend hatte Rom<br />
niemanden mehr, den es für immun jüdis<strong>ch</strong>en Beste<strong>ch</strong>ungsversu<strong>ch</strong>en gegenüber halten konnte.<br />
Hinderba<strong>ch</strong>, gebürtiger Hesse (geh. 1418 zu Raus<strong>ch</strong>enberg in Hessen) führte in Befolgang seiner landesherrli<strong>ch</strong>en<br />
Pfli<strong>ch</strong>ten den Prozeß trotz unsägli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>wierigkeiten bis zum gere<strong>ch</strong>ten Ende dur<strong>ch</strong>. Er hatte zu wiederholten Malen,<br />
wie aus seinen eigenen Briefen zu s<strong>ch</strong>ließen ist, hohe jüdis<strong>ch</strong>e Beste<strong>ch</strong>ungssummen ausges<strong>ch</strong>lagen, was ihm um so<br />
höher anzure<strong>ch</strong>nen war, als er oft mit Geldverlegenheiten zu kämpfen hatte. Er für<strong>ch</strong>tete selbst den Tod der Vergiftung<br />
ni<strong>ch</strong>t, der ihm angedroht worden war.<br />
"Mit ihm standen mutig im Kampfe die deuts<strong>ch</strong>en Männer, der Podestä von Trient, Hans v. Salis, und der<br />
Stadthauptmann Jacob v. Spaur, die si<strong>ch</strong> weder vor den jüdis<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> vor den wällis<strong>ch</strong>en Intrigen beugten, wie aus<br />
wiederholten Protestationen urkundli<strong>ch</strong> erwiesen ist" (Deckert).<br />
Wegen der drohenden Pestgef ahr verzögerte si<strong>ch</strong> die Approbation der Prozeßakten in Rom. Endli<strong>ch</strong>, am 20. Juni 1478,<br />
bestätigte die Bulle Sixtus IV. an Bis<strong>ch</strong>of Hinderba<strong>ch</strong>, der Prozeß gegen die Juden sei ad normam veri juris geführt<br />
worden. Die Kinder der hingeri<strong>ch</strong>teten Juden sollten getauft werden.<br />
Na<strong>ch</strong> dem Audenbü<strong>ch</strong>lein" des D. Eck hat Trient den Juden 120 000 Gulden gekostet. "Da haben die juden ihrem<br />
brau<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> allenthalben mit gold und gelt si<strong>ch</strong> bemüet, das die mißthat undertruckt ward; haben hertzog Sigmund<br />
viltausend gulden anbotten, wann ehr die juden lädig ließ; wolten au<strong>ch</strong> dem Bis<strong>ch</strong>off Herr Johans v. Hinderba<strong>ch</strong> ain<br />
s<strong>ch</strong>loß von newen bawen..."<br />
Die des Verbre<strong>ch</strong>ens überführten Kindesmörder waren die s<strong>ch</strong>ändli<strong>ch</strong>ste Todesart gestorben: auf Räder geflo<strong>ch</strong>ten<br />
wurden sie zunä<strong>ch</strong>st gerädert, dann verbrannt. Moses Aer Alte", das Oberhaupt der Judengemeinde, hatte si<strong>ch</strong> bereits<br />
im Gefängnis umgebra<strong>ch</strong>t. Vier der Mitwisser und Mittäter wurden getauft und begnadigt.<br />
Das Synagogenhaus des Juden Samuel wurde niedergerissen, an seiner Stelle ließ Hinderba<strong>ch</strong> dem Opfer eine Kapelle<br />
erri<strong>ch</strong>ten, die 1647 dur<strong>ch</strong> eine Spende der Bürger von Trient vergrößert und vers<strong>ch</strong>önert wurde. Kaiser Maximilian<br />
ordnete, da überfälle dur<strong>ch</strong> jüdis<strong>ch</strong>es Gesindel zu befür<strong>ch</strong>ten waren, die Bewa<strong>ch</strong>ung des Grabes des Märtyrers an,<br />
dessen Name unter Gregor XIII. in das römis<strong>ch</strong>e Martyrologium aufgenommen wurde. 1480 mußte si<strong>ch</strong> Hinderba<strong>ch</strong><br />
in einem Runds<strong>ch</strong>reiben an die Bis<strong>ch</strong>öfe Italiens wegen Mißbrau<strong>ch</strong>s der Sammlung für den heiligen Märtyrer Simon<br />
dur<strong>ch</strong> Bettelmün<strong>ch</strong>e wenden! Simon von Trient ist bis heute S<strong>ch</strong>utzpatron der Diözese Trient, sein Fest wird am<br />
vierten Sonntag na<strong>ch</strong> Ostern gef eiert. No<strong>ch</strong> im 19. Jahrhundert durfte si<strong>ch</strong> kein Jude unterstehen, in der Stadt Trient<br />
eine einzige Na<strong>ch</strong>t zuzubringen 13). Eine besondere Bruders<strong>ch</strong>aft hatte darüber zu wa<strong>ch</strong>en, daß das alte<br />
Verbannungsedikt gegen die Juden aufre<strong>ch</strong>terhalten und dur<strong>ch</strong>geführt wurde.<br />
Auf dem Altar der Kir<strong>ch</strong>e San Pietro zu Trient steht der Sarkophag des Kindes, der in einem Kristallsarg die no<strong>ch</strong><br />
außerordentli<strong>ch</strong> gut erhaltene Lei<strong>ch</strong>e birgt. Diese ruht nackt auf einem Kissen, die zahllosen Wunden sind na<strong>ch</strong> dem<br />
Beri<strong>ch</strong>t (1893) Dekkerts, dem es ermögli<strong>ch</strong>t worden war, die Reliquien des "santo Bambino" zu besi<strong>ch</strong>tigen, no<strong>ch</strong> ganz<br />
deutli<strong>ch</strong> zu erkennen: "Wer aber heute in den Reliquien des heiligen Kindes bloß ein mumienhaftes Skelett zu sehen<br />
erwartet, irrt si<strong>ch</strong> gewaltig. <strong>Der</strong> Leib ist no<strong>ch</strong> ganz wohl erhalten.... Gegen das Li<strong>ch</strong>t gehalten, sah i<strong>ch</strong> sogar no<strong>ch</strong> die<br />
feinen Haare des Hauptes. Die Wunde der re<strong>ch</strong>ten Wange ist deutli<strong>ch</strong> zu sehen; desglei<strong>ch</strong>en zahlrei<strong>ch</strong>e Sti<strong>ch</strong>e am<br />
ganzen Leibe. über 400 Jahre sind seit dem Tode des Kindes verflossen, und so gut sind seine Reliquien erhalten...” -<br />
Selbst die Marterwerkzeuge, als Zangen, Messer, Nadeln und ein Be<strong>ch</strong>er, worin das Blut aufgefangen wurde, werden in<br />
dieser Kapelle no<strong>ch</strong> auf bewahrt.<br />
Die Trienter Prozeßakten 14) vom Jahre 1475 fanden eine späte, sogenannte "Überarbeitung" dur<strong>ch</strong> den Juden Moritz<br />
Stern, in jüdis<strong>ch</strong>em Sinne natürli<strong>ch</strong>, getreu dem Prinzip: was ni<strong>ch</strong>t wegzuleugnen ist, muß zumindest na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong><br />
gefäls<strong>ch</strong>t und entstellt werden, so daß s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ein Uneingeweihter ein völlig verzerrtes Bild erhalten muß. über diese<br />
unverantwortli<strong>ch</strong>e Darstellungsweise hat ein deuts<strong>ch</strong>er Fors<strong>ch</strong>er von Weltruf, Dr. Eri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off, den man<br />
peinli<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t einmal in den Verda<strong>ch</strong>t des "Antisemitismus" bringen konnte, in seinem 1929 ers<strong>ch</strong>ienenen,<br />
dieses Gebiet grundlegend behandelnden Werke ("Das Blut in jüdis<strong>ch</strong>em S<strong>ch</strong>rifttum und Brau<strong>ch</strong>") ein verni<strong>ch</strong>tendes