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Der Jüdische Ritualmord - Weltordnung.ch

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Die europäis<strong>ch</strong>e Judendelegation fand also in Syrien ein wohlvorbereitetes Feld vor; ihre Aufgabe bestand eigentli<strong>ch</strong><br />

nur mehr darin, daß sie 1. die persönli<strong>ch</strong>en Verhandlungen mit den Regierungsstellen aufzunehmen, 2. den Einfluß<br />

Sherif-Pas<strong>ch</strong>as auszus<strong>ch</strong>alten und 3. rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Beste<strong>ch</strong>ungsgelder fließen zu lassen hatte!<br />

Mittlerweile war es Anfang August geworden. <strong>Der</strong> Gott Israels hatte seine Kinder, wie ehedem dur<strong>ch</strong>s Rote Meer, so<br />

jetzt forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong>erweise auf einem Regierungsdampfboot si<strong>ch</strong>er übers Mittelmeer na<strong>ch</strong> Alexandrien geleitet. "flor<strong>ch</strong>,<br />

von der fernen Küste Europas raus<strong>ch</strong>t ein fliegendes Dampfs<strong>ch</strong>iff daher; es naht, majestätis<strong>ch</strong> läuft es ein in den Hafen,<br />

wo einst die Fahrzeuge Salomos aus dem fernen Ophir ankamen; es berührt den geweihten Boden des heiligen<br />

Landes... Aus den hohen Regionen blickt ein verklärter Geist... <strong>Der</strong> alte Ahn hat seinen Enkel willkommen gebeißen..."<br />

70)<br />

Das S<strong>ch</strong>iff spie die Judenfra<strong>ch</strong>t aus, die si<strong>ch</strong> in den umliegenden Hotels komfortabel einnistete - der "alte Ahn" konnte<br />

zweifelsohne mit seinen "zivilisierten" Enkeln re<strong>ch</strong>t zufrieden sein! Ein Beri<strong>ch</strong>t aus Alexandrien vom 6. August 1840<br />

lautete 71): "Sir Moses Montefiore u. Hr. Crémieux sind am 4. August mit zahlrei<strong>ch</strong>em Gefolge, wel<strong>ch</strong>es zwei<br />

Hotels fast auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> besetzt, hier angelangt und werden gegen Ende dieses Monats ihre Reise na<strong>ch</strong> Damaskus<br />

fortsetzen, um, wie bekannt, zugunsten der so gräßli<strong>ch</strong> mißhandelten Juden S<strong>ch</strong>ritte zu tun, und diese Sa<strong>ch</strong>e neuen<br />

Untersu<strong>ch</strong>ungen zu unterwerfen. Eine gestern stattgehabte Unterredung des Sir Moses mit dem Pas<strong>ch</strong>a ist dem<br />

Wuns<strong>ch</strong>e des Ersteren ni<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end gewesen. <strong>Der</strong> Pas<strong>ch</strong>a hat erklärt, daß ihm die Dazwis<strong>ch</strong>enkunft von<br />

Re<strong>ch</strong>tsgelehrten in dieser Angelegenheit ni<strong>ch</strong>t angenehm sei, und dem Sir Moses eine weitere Antwort in einigen<br />

Tagen zu geben verspro<strong>ch</strong>en." 72)<br />

Das klingt etwas na<strong>ch</strong> Hinauswurf; der alte Mehemed Ali ist ans<strong>ch</strong>einend über diese jüdis<strong>ch</strong>e Anmaßung selbst<br />

ers<strong>ch</strong>rocken gewesen. Do<strong>ch</strong> die Sa<strong>ch</strong>e war s<strong>ch</strong>lau angefaßt - einer der Oberjuden flog hinaus - am nä<strong>ch</strong>sten Tage s<strong>ch</strong>on<br />

ließ si<strong>ch</strong> Crémieux beim Pas<strong>ch</strong>a von Ägypten vorsi<strong>ch</strong>tshalber dur<strong>ch</strong> einen Mr. Co<strong>ch</strong>elet "einführen" - und hatte mehr<br />

Glück: "Hr. Crémieux begrüßte ihn mit der Anrede, wie erfreut er sei, einen Mann zu sehen, auf den Orient und<br />

Okzident jetzt die Blicke geri<strong>ch</strong>tet haben, und entlockte dadur<strong>ch</strong> dem Greis ein zufriedenes Lä<strong>ch</strong>eln... worauf dann im<br />

Nebenzimmer der übli<strong>ch</strong>e Kaffee angeboten, na<strong>ch</strong> der Sitte aber von den Besu<strong>ch</strong>ern ni<strong>ch</strong>t angenommen wurde..." 73)<br />

Unter dem 26. August, also drei Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> der ersten Be~ gegnung mit Mehemed Ali, wußte man aus London (!)<br />

zu beri<strong>ch</strong>ten, daß "die Maßregeln, wel<strong>ch</strong>e gegenwärtig in Verbindung mit Sir Moses Montefiores Mission im<br />

Forts<strong>ch</strong>ritte begriffen sind, ni<strong>ch</strong>t ohne Erfolg bleiben werden..." 74)<br />

<strong>Der</strong> Erfolg konnte ja au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausbleiben; wenn wir Verglei<strong>ch</strong>e zu dem Aufenthalt der Judendeputation von Rhodos<br />

in Konstantinopel ziehen, die ja in kürzester Zeit eine Beste<strong>ch</strong>ungssumme von 150 000 Piaster verausgabte, dann<br />

dürften au<strong>ch</strong> in Alexandrien Roths<strong>ch</strong>ild s<strong>ch</strong>e Gelder die Revision des Urteils letztinstanzli<strong>ch</strong> erlei<strong>ch</strong>tert haben. Ende<br />

August hielt man nunmehr die Zeit für gekommen, ein Gnadengesu<strong>ch</strong> einzurei<strong>ch</strong>en; Montefiore und Crémieux hatten<br />

"mehrere Audienzen bei Mehemed Ali; sie sind von demselben auf das Wohlwollendste empfangen worden. Die<br />

Herren Montefiore und Crémieux hatten ein Gnadengesu<strong>ch</strong> für die Juden in Damaskus bei Mehemed Ali einbringen<br />

wollen; dies war unnötig, denn der Pas<strong>ch</strong>a hat sie Yor Eingang des Gesu<strong>ch</strong>es begnadigt..." 75)<br />

“Alexandrien. - I<strong>ch</strong> teile Ihnen ein Dokument mit, das in Europa Aufsehen erregen wird, es ist der am 30. August 1840<br />

von Mehemed Ali an Sherif-Pas<strong>ch</strong>a, Gouverneur von Damaskus, erlassene Befehl, dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en dem seit se<strong>ch</strong>s<br />

Monaten so oft bespro<strong>ch</strong>enen Prozesse plötzli<strong>ch</strong> ein Ende gema<strong>ch</strong>t wird. Er lautet wörtli<strong>ch</strong> folgendermaßen:<br />

Ferman Mehemed Ali's, in Betreff der Juden von Damaskus 76).<br />

Man hat Mir eine Darstellung der H. H. Moses Montefiore und Crémieux vorgelegt, die ihre Bitten und ihre Hoffnung<br />

enthält. Sie wurden von der ganzen Bevölkerung mosais<strong>ch</strong>er Religion in Europa an Uns abges<strong>ch</strong>ickt und flehen Uns an,<br />

die Befreiung aller ihrer Religionsgenossen zu verfügen, wel<strong>ch</strong>e verhaftet sind, und die Ruhe derer zu si<strong>ch</strong>ern, die<br />

infolge der über das Vers<strong>ch</strong>winden (!) des Paters Thomas und seines Dieners Ibrahim anhängig gewordenen<br />

Untersu<strong>ch</strong>ungen die Flu<strong>ch</strong>t ergriffen haben. Und weil Wir ihrer großen Bevölkerungszahl wegen es ni<strong>ch</strong>t für<br />

ratsam halten, ihr Ersu<strong>ch</strong>en zurückzuweisen, so befehlen Wir, daß alle Juden, wei<strong>ch</strong>e eingekerkert sind, in Freiheit<br />

gesetzt werden; was diejenigen betrifft, wel<strong>ch</strong>e ihren Herd verlassen haben, so will I<strong>ch</strong>, daß ihnen die größte Si<strong>ch</strong>erheit<br />

zur Heimkehr gewährt werde. Jeder von ihnen soll seinem Gewerbe oder Handel wieder na<strong>ch</strong>gehen und si<strong>ch</strong> wie<br />

früher seinen gewohnten Arbeiten überlassen können. I<strong>ch</strong> will, daß sie gegen jede Anfe<strong>ch</strong>tung in gänzli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheit<br />

seien. Dies ist Unser Wille."<br />

<strong>Der</strong> jüdis<strong>ch</strong>e Beri<strong>ch</strong>terstatter aus Alexandrien kommentiertdann diesen Ents<strong>ch</strong>eid wie folgt: "Es geht aus diesem<br />

Dokumente deutli<strong>ch</strong> hervor, daß dur<strong>ch</strong> die bloße Anwesenheit und dur<strong>ch</strong> den moralis<strong>ch</strong>en Einfluß der von den<br />

europäis<strong>ch</strong>en Juden hierher gesandten Deputation den unglückli<strong>ch</strong>en Gefangenen das Leben gerettet wurde, und die<br />

Juden können si<strong>ch</strong> für ihren löbli<strong>ch</strong>en Eifer hinlängli<strong>ch</strong> belohnt fühlen, obglei<strong>ch</strong> sie für die ihnen angetane S<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong><br />

keine vollkommene Genugtuung erhalten haben. . .. Den jüdis<strong>ch</strong>en Abgeordneten muß man das Zeugnis geben, daß sie

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