PDF 5.972kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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DISKUSSION<br />
Die offensichtlichen Unterschiede der beiden E2-Grundkonstrukte in vivo<br />
widersprechen den im zellulären System gemachten Beobachtungen. Ein Zeichen<br />
dafür, dass die in wirtsspezifischen Zellkultursystemen gewonnenen Daten gerade bei<br />
immunologisch relevanten Fragestellungen nicht immer zur Evaluierung spezifischer<br />
Sachverhalte ausreichen.<br />
Die Insertion zusätzlicher immunstimulatorischer Moleküle in die E2-DNA-Vakzine<br />
führte, mit Ausnahme der E2-IL-12-Konstrukte, ebenfalls zur Ausbildung einer<br />
protektiven humoralen Immunantwort.<br />
Auch hier konnten CSFV-spezifische Antikörper vereinzelt schon ab dem 29. Tag post<br />
Immunisierung detektiert werden. Der größte Teil der Gruppen 7 (pcDNA4/HisMax-<br />
E2-IL-18) und 8 (pcDNA4/HisMax-E2-CD40L) zeigte signifikante Titer [Terpstra,<br />
1988; van Rijn, 1996, Bouma, 1999] ab dem 50. Tag, d.h. nach der dritten<br />
Immunisierung. Die Auswertung der Serumneutralisationstests ergab für die E2-IL-18-<br />
bzw. E2-CD40L-Konstrukte vergleichbare Werte wie bei Experimenten mit einer E2-<br />
DNA-Vakzine allein [Andrew, 2000] bzw. einer Kombination aus einer E2-DNA-<br />
Vakzine und einem rekombinanten E2-Adenovirus (prime boost) [Hammond, 2001].<br />
Eine Ausnahme bildete das Tier 835 (pcDNA4HisMax-E2-CD40L), bei dem trotz<br />
nicht vorhandener neutralisierender Antikörper die Ausbildung einer protektiven<br />
CSFV-spezifischen Immunität prä challenge detektiert werden konnte. Ähnliche<br />
Beobachtungen von vereinzelt auftretenden Schutzwirkungen, die mit dem völligen<br />
Fehlen bzw. der nur sehr geringen Induktion neutralisierender Antikörpertiter<br />
korreliert sind, wurden bereits bei Experimenten mit rekombinantem E2-Vakziniavirus<br />
[Rümenapf, 1991] bzw. rekombinantem E2-Adenovirus [Hammond, 2000]<br />
beschrieben. Ob die entsprechende Stimulation in diesen Fällen auf das virale<br />
Vektorsystem zurückzuführen ist oder andere Faktoren involviert sind, ist bisher<br />
unbekannt.<br />
Das zusätzlich inserierte IL-12 bewirkte eine Repression der humoralen<br />
Immunantwort. Dieser negative Einfluss des IL-12 ist auf seine Wirkung als<br />
klassisches TH1-Zytokin und dem damit verbundenen Shift der Immunantwort wie<br />
schon für HCV beschrieben [Shan, 1999], zurückzuführen. Auch in anderen<br />
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