Monographie Bonn-Rhein-Sieg
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Birthe Fiedler<br />
STADT-LAND-FLUSS –<br />
NATURERLEBNIS UND URBANES FLAIR<br />
122<br />
Obwohl das politische Herz des wiedervereinigten<br />
Deutschlands nicht mehr in <strong>Bonn</strong> pocht, strotzen die<br />
Adern der Stadt vor urbaner Vitalität. Der Charme der<br />
Rheinmetropole und ihres romantischen Umlands<br />
machen die Region zu einem Touristenmagnet.<br />
Die Legende besagt, vor mehr als 200 Jahren habe der<br />
Naturforscher und Weltenbummler Alexander von Humboldt<br />
am alten Zoll gestanden und seinen Blick über den<br />
Rhein hinweg zum gegenüberliegenden Siebengebirge<br />
schweifen lassen – und diesen Anblick den schönsten<br />
Panoramen dieser Welt zugeordnet. Die Rheinromantik, die<br />
rund um <strong>Bonn</strong> viele Wurzeln hat, ist bis heute lebendig. Der<br />
Zauber der Landschaft zieht auch in modernen Zeiten<br />
Besucher aus aller Welt in ihren Bann.<br />
In <strong>Bonn</strong>/Rhein-<strong>Sieg</strong> ist der Tourismus mit über 2,8 Millionen<br />
Übernachtungen und rund 8000 sozialversicherungs -<br />
pflichtig Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe ein<br />
bedeutender Wirtschaftsfaktor. Neben dem Geschäfts- und<br />
Kongresstourismus zieht es vor allem Naturfreunde und<br />
Kulturbegeisterte in die Region. „Im touristischen Bereich<br />
zeigt sich deutlich, dass die geschaffenen Produkte greifen<br />
und gerade die Kombinationsmöglichkeiten aus Stadt und<br />
Region, beispielsweise Kultur und Natur, immer stärker<br />
nachgefragt werden. Hier werden Themen wie Beethoven<br />
und der romantische Rhein oder ein Besuch der Mu -<br />
seumsmeile kombiniert“, erklärt Udo Schäfer, Geschäftsführer<br />
der Tourismus & Congress GmbH Region <strong>Bonn</strong>/Rhein-<br />
<strong>Sieg</strong>/Ahrweiler (T&C), anlässlich des positiven Trends im<br />
ersten Halbjahr 2016. Mit einem Gesamtplus von 1,7 Prozent<br />
in den ersten sechs Monaten 2016 liegt <strong>Bonn</strong>/Rhein-<strong>Sieg</strong><br />
über dem NRW-Schnitt von 1,2 Prozent und kann sich damit<br />
im Rheinland-Ranking behaupten.<br />
Im Spannungsfeld der Gegensätze<br />
Fünf Jahrzehnte lang wurde in <strong>Bonn</strong> Weltpolitik gemacht.<br />
Nach dem Regierungsumzug war die Sorge groß, die Rheinmetropole<br />
könne im Dornröschenschlaf versinken – eine<br />
Befürchtung, die sich als unbegründet erwies. Heute zeigt<br />
sich <strong>Bonn</strong> wieder so kosmopolitisch wie in der Ära von<br />
Brandt, Schmidt und Co. Wer die Beethovenstadt besucht,<br />
ist begeistert von der modernen, lebendigen und welt -<br />
offenen Metropole – und kommt gerne wieder. Doch was<br />
macht die Attraktivität der 320 000-Einwohner-Stadt mit<br />
ihrer 2000-jährigen Historie aus? Es ist vor allem der Reiz der<br />
Gegensätze, der beim Besucher Spannung weckt. Hier trifft<br />
Internationalität auf rheinische Identität und Lebensart. Die<br />
Gesichter der Stadt sind facettenreich: weltoffen und doch<br />
idyllisch. Entspannt, aber nicht verschlafen. Überschaubar,<br />
aber nicht provinziell. Modern, aber doch traditionell und<br />
atmosphärisch.<br />
Mit den zahlreichen erhaltenen historischen Gebäuden und<br />
der Lage am romantischen Rhein ist <strong>Bonn</strong> überaus attraktiv.<br />
Alles, was das Herz begehrt, ist auf kurzen Wegen erreichbar.<br />
Mit einer der größten zusammenhängenden Fußgänger -<br />
zonen Deutschlands begeistert das historische Zentrum<br />
Touristen und Einheimische gleichermaßen. Zahlreiche<br />
Geschäfte reihen sich in den schmalen Gassen aneinander<br />
und laden zum Bummeln ein. In der multikulturellen<br />
Altstadt, der Südstadt mit ihren schönen Gründerzeit -<br />
häusern, in Poppelsdorf oder an der Endenicher Kulturmeile<br />
findet sich Gastronomie für jeden Geschmack und jedes<br />
Budget.