Monographie Bonn-Rhein-Sieg

Birthe Fiedler
KULTUR HOCH FÜNF –
MUSEUMSMEILE BONN
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Als Kulturstadt kann sich Bonn mit einigen der bedeutendsten
Museen Deutschlands schmücken. Fünf der
renommierten Häuser gehören zur Museumsmeile, die
als Anziehungspunkt für Kunst- und Kulturinteressierte
jährlich bis zu 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt in
ihren Bann zieht.
Das kulturelle Herz der Stadt schlägt im Bonner Süden. Mit
den fünf Ausstellungshäusern der Museumsmeile kon -
zentriert der drei Kilometer lange Parcours entlang der
Bundesstraße neun herausragende Ausstellungen zu
Themen aus Kunst, Naturwissenschaft, Technik sowie Zeitund
Kulturgeschichte. Jedes Haus leistet dabei seinen
unverwechselbaren Beitrag zu einem einzigartigen Gesamt -
erlebnis. Als prestigereiches Architekturensemble bilden die
Bundeskunsthalle und das Kunstmuseum Bonn den stark
frequentierten Kern der Museumsmeile. Der zwischen beiden
Bauten gelegene Museumsplatz, der von 1997 bis 2011
überwiegend als Bühne und Arena für Konzerte diente, wird
aktuell für Ausstellungseröffnungen der Bundeskunsthalle,
aber auch als erweiterter Ausstellungsraum genutzt. So gab
es dort unter anderem zur Irokesen-Ausstellung ein iro -
kesisches Langhaus inklusive einer Gartenlandschaft zu
sehen, zur Weltraum-Ausstellung wurde dort ein zwölf
Meter hohes Modell der Ariane 5-Rakete platziert. 1995 fiel
der Startschuss für eine neue Tradition, die sich beim überwiegend
einheimischen Publikum wachsender Beliebtheit
erfreut – das jährliche Museumsmeilenfest, bei dem alle fünf
Museen vier Tage lang ein buntes Programm aus Kunst,
Kultur, Technik, Ökologie und Open-Air-Events anbieten.
Kontinuität aus – insbesondere in Hinblick auf den hohen
künstlerischen und wissenschaftlichen Anspruch. Ein Allein -
stellungsmerkmal, mit dem der Intendant Rein Wolfs das
neue Profil des Hauses besonders geprägt hat, sind Aus -
stellungen, die sich bewusst über die Genres der bildenden
Kunst hinaus wagen: Mode, Design, Musik oder auch Tanz
rücken die Vielfalt und die Wechselbeziehungen der unterschiedlichen
kulturellen Felder in den Blick. Wichtige Meilensteine
waren Ausstellungen zu wegweisenden Positionen
der Moderne und der zeitgenössischen Kunst, wie etwa
Kasimir Malewitsch oder Hanne Darboven, aber auch thematische
und interdisziplinäre Ausstellungen wie „Outer
Space. Faszination Weltraum“. Mit neuen Themen konnten
neue Zielgruppen erschlossen werden, wie unter anderem
die Ausstellungen „Karl Lagerfeld. Modemethode“ oder auch
das Graffiti- und Street-Art-Festival gezeigt haben. Auch in
Zukunft wird die Bundeskunsthalle mit neuen, teils unerwarteten
Themen aufwarten. Für das Jahr 2020 ist anlässlich
des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven eine
große Ausstellung über den großen Komponisten und Sohn
der Stadt Bonn geplant. Das Veranstaltungs- und Ver -
mittlungsprogramm hat sich der kulturellen Vielfalt und Teilhabe
verschrieben. „Neben integrativen Angeboten auf verschiedenen
Sprachen – neben Englisch auch bereits einige
Themen auf Arabisch und Farsi sowie Leichte Sprache und
Gebärdensprache – spielt das Thema Inklusion eine zentrale
Rolle“, erklärt Rein Wolfs. Die Bundeskunsthalle nimmt auf
diesem Gebiet eine Vorreiterrolle ein und entwickelt Ver -
mittlungsangebote und Module, die in Kooperation mit
Partnermuseen auch dort zur Anwendung kommen.
Bundeskunsthalle: Vielfalt jenseits
klassischer Genregrenzen
Das Ausstellungsprogramm der Kunst- und Ausstellungs -
halle der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundes -
kunsthalle, ist bewusst von großer thematischer Breite
geprägt, zeichnet sich aber dennoch durch Stringenz und
Kunstmuseum Bonn – außen hui, innen wow!
Das benachbarte Kunstmuseum Bonn gehört mit seiner
rund 7500 Werke umfassenden Sammlung zu den großen
Museen für Gegenwartskunst. Mit seiner wegweisenden
Architektur zählt der 1992 eröffnete, vom Berliner Architekten
Axel Schultes entworfene Bau deutschlandweit zu den
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