Monographie Bonn-Rhein-Sieg
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Birthe Fiedler<br />
LEISTUNGSFÄHIGE HOCHSCHULLANDSCHAFT –<br />
LEHRE MIT PRAXISBEZUG<br />
138<br />
Ein dichtes Netz an Hochschulen spannt sich über die<br />
Region. Neben der Uni <strong>Bonn</strong>, die sich seit zwei Jahr -<br />
hunderten der Forschung verschrieben hat, glänzt der<br />
Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis mit einer Fülle neuer Akademikerschmieden.<br />
Mit den Hochschulen in Köln und Aachen<br />
gibt es einen regen Wissenschaftsaustausch.<br />
Wissen ist bekanntlich Macht. Soll sich das Sprichwort<br />
bestätigen, darf Wissen allerdings nicht isoliert im Raum<br />
stehen. Erst dann, wenn Bildung, Forschung, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft eine Symbiose eingehen, kann Großes<br />
entstehen. So zum Beispiel der Digital Hub <strong>Bonn</strong> – ein Startup-Zentrum<br />
das in Partnerschaft mit der regionalen<br />
Wirtschaft, der IHK <strong>Bonn</strong>/Rhein-<strong>Sieg</strong>, diversen Wirtschaftsförderungen<br />
sowie der Universität <strong>Bonn</strong> und der Hoch -<br />
schule <strong>Bonn</strong>-Rhein-<strong>Sieg</strong> entsteht. Obwohl das Projekt, das<br />
Jungunternehmer mit den ansässigen Firmen vernetzen soll,<br />
gerade in den Startlöchern steht, eilt ihm schon heute der<br />
Ruf eines kleinen Silicon Valley voraus. „Mit dem Digital Hub<br />
werden wir die Zusammenarbeit der Region bei der Schaffung<br />
zukunftsfähiger IT-Kompetenzen und der Gründung<br />
neuer IT-Unternehmen sehr verstärken“, sagt Professor<br />
Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule <strong>Bonn</strong>-Rhein-<br />
<strong>Sieg</strong> (H-BRS). Die Hochschule arbeitet schon lange im Schulterschluss<br />
mit der regionalen Wirtschaft, anderen Hoch -<br />
schulen und Forschungseinrichtungen an der Weiterent -<br />
wicklung digitaler Technologien für eine wirtschaftlich<br />
erfolg reiche und nachhaltige Gesellschaft. Ein Exempel für<br />
die gelungene Kooperation zwischen Hochschulen ist das<br />
inter national renommierte IT-Forschungsinstitut <strong>Bonn</strong>-<br />
Aachen International Center for Information Technology<br />
(b-it), das seit 2002 als Gemeinschaftsprojekt der Uni <strong>Bonn</strong>,<br />
der H-BRS, der RWTH Aachen und der Fraunhofer Gesell -<br />
schaft betrieben wird. Finanziert wird das B-IT durch die<br />
eigens eingerichtete Stiftung, die B-IT Foundation. Ihr Ziel<br />
ist es, Studiengänge der angewandten Informatik auf<br />
Eliteniveau zu internationalisieren und zu beschleunigen.<br />
200 Jahre Uni <strong>Bonn</strong>: Exzellenz und Forschergeist<br />
Konrad Adenauer, Friedrich Nietzsche, Heinrich Heine,<br />
Robert Schumann, Max Ernst – die Alumni-Liste der Rhei -<br />
nischen Friedrich-Wilhelms-Universität <strong>Bonn</strong> liest sich wie<br />
ein Who’s Who aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Das<br />
Hauptgebäude der Universität ist von jeher ein Wahrzeichen<br />
der Rheinmetropole: das prächtige kurfürstliche Schloss<br />
in der Innenstadt, einst Residenz der Kurfürsten zu Köln.<br />
2018 steht ein großes Fest ins Haus: Die Uni <strong>Bonn</strong> feiert<br />
200-jähriges Bestehen. Dementsprechend blickt die altehr -<br />
wür dige Universität auf eine lange Tradition zurück. Schon<br />
im 20. Jahrhundert zählte die <strong>Bonn</strong>er Alma Mater zu den<br />
bedeutendsten Universitäten Deutschlands – eine Erfolgs -<br />
story, die sich bis heute fortgesetzt hat. Das britische Magazin<br />
„Times Higher Education“ zählt die Uni <strong>Bonn</strong> zu den 200<br />
besten Universitäten weltweit, sie landete auf Platz 94. Im<br />
Deutschland-Ranking behauptet sie sich auf Platz acht.<br />
Derzeit sind über 35 600 Studenten eingeschrieben, davon<br />
etwa 4500 aus dem Ausland. Das wissenschaftliche Ansehen<br />
der Uni <strong>Bonn</strong> wird bestimmt von den Leistungen ihrer rund<br />
555 Professoren, knapp 4000 wissenschaftlichen und etwa<br />
5400 nicht wissenschaftlichen Mitarbeiter – dazu zählen<br />
auch die Mitarbeiter der medizinischen Fakultät und des<br />
Universitätsklinikums. Die wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet. Im Sommer 2017<br />
eröffnet der Campus Poppelsdorf, in dem Informatiker und<br />
Ernährungswissenschaftler lehren und lernen werden. In<br />
den Naturwissenschaften hat sich die Friedrich-Wilhelms-<br />
Universität in die internationalen Spitzenränge vorge -<br />
arbeitet. Davon zeugen unter anderem zwei Exzellenzcluster<br />
in Immunologie und Mathematik, 13 Verbundforschungs -<br />
projekte des Bundesministeriums für Bildung und For -<br />
schung (BMBF), 18 European Research Council-Grants sowie<br />
ein BMBF-Forschungsschwerpunkt.<br />
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