Monographie Bonn-Rhein-Sieg

Birthe Fiedler
ERFOLGSFAKTOR KLIMASCHUTZ –
ENERGIEWENDE AN RHEIN UND SIEG
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Die Zeichen stehen auf grün: Zahlreiche Unternehmen
aus Bonn und der Region können sich im Spannungsfeld
zwischen Ökologie und Ökonomie behaupten. Eine nachhaltige
Produktion und der schonende Einsatz von
Ressourcen sind der Schlüssel zu weiterem Wachstum.
In Bonn ist der Klimaschutz zu Hause. Arbeitsschwerpunkt
der UN-Organisationen wie auch zahlreicher internationaler
Einrichtungen ist Nachhaltigkeit – vor allem in den Be -
reichen Umwelt und Entwicklung. Diese Themen stehen im
Fokus großer internationaler Konferenzen der Vereinten
Nationen. Auf dem Weg zu einer weltweit nachhaltigen
Entwicklung strahlen von Bonn und den hier beheimateten
Akteuren immer wieder Impulse rund um den Globus aus.
Dass an einem solchen Standort nachhaltig getagt wird,
versteht sich von selbst. Das Nachhaltigkeitsnetzwerk
Sustainable Bonn – Konferenzort der Nachhaltigkeit bietet
eine Plattform qualifizierter Partner für „grüne Meetings“.
Durch das von der Stadt Bonn initiierte und von der
Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/
Ahrweiler ko ordinierte Projekt konnten bereits mehr als
50 Unternehmen aus den Bereichen Hotellerie, Catering,
Konferenztechnik, Transport und Kultur für Nachhaltigkeit
sensibilisiert werden. Bonns Ambitionen in puncto Klimaschutz
wurden erneut untermauert mit einer Studie der
Klimaschutzagentur „Klima ohne Grenzen“. Beim aktuellen
Städteranking zum CO 2 -Ausstoß und „Grünstrom“-Anteil
der Stadtwerke und Grundversorger kann sich die Rheinmetropole
2016 erneut an der Spitze behaupten. Mit einem
CO 2 -Emisssionswert von 191 Gramm je Kilowattstunde
(Vorjahr: 273 Gramm) rangiert die SWB Energie und Wasser
auf Platz 1. Ein weiterer Pluspunkt ist der hohe Anteil
erneuerbarer Energien im Strommix des Grundversorgers.
Mit einem Anteil von 61 Prozent (Vorjahr: 57 Prozent) sind
die Stadtwerke Bonn ebenfalls führend.
Umwelt und Firmenkasse profitieren
Klimaschutz ist mehr als ein Politikum. Es ist ein lupenreines
Businessthema, denn nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich
aus. Ein Beispiel ist das familiengeführte Hotel-Restaurant
„Zur Post“ in Bonn-Küdinghoven. Das Mitglied der Initiative
Sustainanble Bonn hat die Chancen und den Nutzen von
Wärmepumpen und Anlagen zur Wärmerückgewinnung
(WRG) früh erkannt und bereits 2009 in die Haustechnik
integriert. Mit der Installation des ersten Blockheizkraftwerks
(BHKW) mit 4,7 Kilowatt Stromleistung und 12,4 Kilowatt
thermischer Leistung konnte die elektrische Grundlast im
Hauptgebäude selbst abgedeckt werden. Darauf folgte der
Umbau der Heiztechnik auf Brennwerttechnik sowie die
Inbetriebnahme eines weiteren BHKWs. Mit dem Austausch
herkömmlicher Lichttechnik gegen moderne LED-Leuchten,
der Einführung von energieeffizienter Technik im Küchenund
Waschküchenbereich sowie 2012 dem Aufbau einer
eigenen Photovoltaikanlage setzt das Hotel seine kon -
sequente Orientierung auf energieeffiziente, nachhaltige
Lösungen fort. Letztere hat in den letzten drei Jahren 65 000
Kilowatt Strom erwirtschaftet – dieser wird zu 85 Prozent im
eigenen Haus verbraucht.
CO 2 -freie Postzustellung
Am Beispiel Bonn zeigt die Deutsche Post DHL Group, wie
eine CO 2 -freie Zustellung in Innenstädten und auf dem Land
funktionieren kann. Dabei kommen über 140 Elektrofahrzeuge
unterschiedlicher Hersteller und Größenklassen
zum Einsatz, die pro Jahr über 500 Tonnen CO 2 einsparen
werden – darunter der speziell für diese Zustellung ent -
wickelte StreetScooter. Das weltweit einmalige Pilotprojekt
ist eine von zwölf Maßnahmen, die von der Landesinitiative
KlimaExpo.NRW im Rahmen der Jahresveranstaltung